2024-04-23T06:39:20.694Z

Interview
Volkan Zer spricht mit uns über seinen Wechsel zu Bierstadt und seine Zukunftspläne.
Volkan Zer spricht mit uns über seinen Wechsel zu Bierstadt und seine Zukunftspläne.

"Wie von zu Hause ausziehen"

Bierstadts neuer Stürmer Volkan Zer im Interview der Woche +++ Zer: "Einfach der richtige Zeitpunkt"

Wiesbaden. Mit über 150 Toren war Volkan Zer in den letzten Jahren ein Erfolgsgarant für den FV Biebrich 02. Zu Beginn der Rückrunde wechselt der 29-Jährige zum Gruppenligisten FC Bierstadt. Im Interview der Woche erklärt er, wie es dazu kam.

FuPa: Volkan, ihr habt mit dem FV Biebrich eine erfolgreiche Hinrunde gespielt und steht auf dem fünften Platz. Jetzt der für viele überraschende Wechsel nach Bierstadt - was waren die Gründe?

Zer: Für mich kam es gar nicht so überraschend, es war für mich persönlich einfach nur der richtige Zeitpunkt. In Biebrich kommen im Moment viele junge Spieler hoch, die Spielpraxis brauchen. Ich war in der Hinrunde lange verletzt. Die Mannschaft ist derzeit nicht mehr so von mir abhängig wie in der Vergangenheit. Dann kam eben das Anbegot von Bierstadt, und das zu einem geeigneten Zeitpunkt.

FuPa: Die Jungs vom FC Bierstadt sind dir ja auch nicht völlig fremd...

Zer: Genau, mein bester Freund und Trauzeuge Christian Maus spielt bei Bierstadt. Das hat natürlich mit dazu beigetragen, aber das war natürlich nicht der einzige Grund. Ein Paar von den anderen Jungs, die früher bei Biebrich gespielt haben, kenne ich auch.

FuPa: Hast du das restliche Team schon kennengelernt?

Zer: Nein, jetzt ist ja erstmal Winterpause. Ich fühle mich auch noch komplett als Biebricher, zumindest bis zum ersten Bierstädter Training. Jetzt steht auch erstmal die Biebricher Weihnachtsfeier an.

FuPa: Dein neues Team steht mit zwölf Punkten auf dem letzten Platz in der Gruppenliga, hat acht Punkte Rückstand auf Platz 17. Mit dem Klassenerhalt wartet eine anspruchsvolle Aufgabe auf dich. War vielleicht genau das ein Anreiz?

Zer: Definitiv. Ich hatte auch Angebote von anderen Vereinen, bei denen es vielleicht leichter gewesen wäre. Aber manchmal muss man sich eben selbst etwas motivieren. Das hat man ja auch bei Schweini gesehen. Keiner hat verstanden, wieso der zu Manchester United gegangen ist. Irgendwann kommt einfach der Zeitpunkt, da will man mal etwas neues probieren. Nicht, weil es langweilig wird, aber Herausforderungen sind natürlich immer schön.

FuPa: Hast du dir auch persönliche Ziele für die Rückrunde gesetzt?

Zer: Persönliche Ziele setze ich mir eigentlich nie. Ich will mit meinen Vorlagen und Toren meinen Teil zum Ganzen beitragen. Ich mache mir nicht den Druck und lege fest, wie viele Tore ich schießen will. Wenn ich am Ende kein einziges Tor gemacht habe, aber Bierstadt den Klassenerhalt schafft, würde ich das auch unterschreiben.

FuPa: Obwohl du eigentlich Stürmer bist, wurdest du zuletzt häufig im zentralen Mittelfeld eingesetzt. Auf welcher Position dürfen wir dich denn in Bierstadt erwarten?

Zer: Ich denke, dass ich wieder Stürmer spielen darf...

FuPa: Ist dir das denn lieber?

Zer: Ich spiele schon etwas lieber im Sturm. Aber letztendlich ist mir das egal. Ich kann beides ganz gut spielen.

FuPa: Du sagtest bereits, der Abschied von Biebrich sei kein Abschied für immer. Willst du als Spieler oder in anderer Funktion zurückkehren?

Zer: Naja, ich werde vermutlich nicht mehr für Biebrich in der Verbandsliga spielen. Aber ich kann mir gut vorstellen, irgendwann als Trainer zurückzukommen - vielleicht für die zweite Mannschaft. Wenn der Verein mich braucht, bin ich da. Aber jetzt zählt erstmal Bierstadt. Das ist ein bisschen, wie von zu Hause ausziehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist, bei einem anderen Verein zu spielen oder zu trainieren. Ich möchte aber nochmal ganz klar sagen, dass die Trennung im Guten verlaufen ist. Es ist für mich einfach der nächste Schritt. Natürlich wünsche ich Biebrich alles Gute und viel Glück für die Rückrunde.

Aufrufe: 017.12.2015, 16:22 Uhr
Pascal AffelderAutor