U17-Finale: Stoppen die Bayern Dortmunds Wunderkind?

88 Tore. Borussia Dortmund ballerte sich mit einer grandiosen Offensive zur souveränen Meisterschaft (65 Punkte) in der B-Junioren Bundesliga West. Die zweitmeisten Tore hinter dem BVB schoss der Köln (59). 51 der 88 Treffer gehen auf das Konto des Duos Youssoufa Moukoko und Alaa Bakir. Moukoko überragte in der Saison, netzte in 25 Spielen 37 Mal ein und verbuchte vier Assists.

"Der Junge ist tatsächlich 13"

Eine solche Torbilanz ist schon bemerkenswert genug. Besonders erstaunlich wird die Bilanz jedoch erst, wenn man auf das Alter von dem Stürmer schaut: Mit 13 Jahren läuft Moukoko in der U17 auf und spielt dabei sämtliche, viel ältere Verteidiger an die Wand. Für die U16 des DFB traf er in vier Spielen drei Mal. Immer wieder werden Zweifel am tatsächlichen Alter des Talents laut. Geboren wurde Youssoufa Moukoko in Jaunde, der Hauptstadt Kameruns. Die Geburtsurkunde des deutschen Konsulats in Jaunde ist auf den 20.11.2004 datiert. Vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Bayer 04 Leverkusen erklärte Nachwuchskoordinator Lars Ricken gegenüber Sport1: "Der Junge ist tatsächlich 13 und man wird immer gefragt, wann man ihn oben sieht. Da er erst mit 17 Jahren bei den Profis spielen darf, können wir alle noch ganz ruhig bleiben und dürfen das bei der Bewertung seiner Leistung nicht vergessen.“

U17-Titel als Abschiedsgeschenk für Holger Seitz?

Solange es also keinen eindeutigen Beweis gibt, dass Moukoko älter ist, sollte man sich auf das Sportliche konzentrieren. In den Halbfinal-Duellen gegen Leverkusen setzten sich die Dortmunder, nach dem 1:1 im Hinspiel, im Rückspiel mit 2:0 durch und zogen damit ins Endspiel ein. Gegner dort wird der FC Bayern München sein, die Partie findet im FCB-Campus statt. Neben Moukoko müssen die Roten auch auf Alaa Bakir aufpassen. In 20 Spielen erzielte Bakir 13 Tore und bereitete acht weitere vor. Die Mannschaft von Holger Seitz kann jedoch eine sehr stabile Defensive (20 Gegentreffer in 28 Saisonspielen) vorweisen. Im Halbfinale gegen Leipzig ließ man den viel gelobten RB-Talenten Noah Jean Holm und Fabrice Hartmann keinen Raum zur Gestaltung. Auch in der Finalpartie gegen den BVB ist zu erwarten, dass die Münchner versuchen werden, das Spiel mit ihrem Ballbesitzfußball kontrolieren.

Dortmund wird auf ein schnelles Umschaltspiel setzen und die Roten durch ein frühes Anlaufen zu Ballverlusten zwingen wollen. Zudem müssen die Schwarz-Gelben das Trio Infernale, bestehend aus Oliver Batista-Meier, Benedict Hollerbach und Joshua Zirkzee, in den Griff bekommen. Das zentrale Mittelfeld, Jahn Herrmann und Angelo Stiller, spielt den Ball nach einigen Pass-Stafetten immer wieder blitzschnell auf die Flügel. Batista-Meier und Hollerbach können dann entweder selbst Torchancen kreieren oder den bulligen Mittelstürmer Zirkzee suchen.

Ein Sieg im Finale wäre jedenfalls das perfekte Abschiedsgeschenk für Holger Seitz, der sich ab Montag dann "nur" noch um die Amateure kümmert. Schon letztes Jahr gewann die U17 des FCB den Titel, damals noch unter Trainer Tim Walter, der im Anschluss ebenfalls die U23 coachte.