2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Einige Talente des FC Bayern durften bereits erste Minuten in der Bundesliga sammeln.  FC Bayern
Einige Talente des FC Bayern durften bereits erste Minuten in der Bundesliga sammeln.  FC Bayern

Top-Talente des FC Bayern im Check: Wer wird der nächste Alaba?

Wer schafft den Sprung zu  Hansi Flick

Seit David Alaba hat sich beim FC Bayern dauerhaft kein Talent mehr durchgesetzt. Das könnte sich bald ändern. Wir stellen zehn aussichtsreiche Kandidaten vor.
  • Unter Cheftrainer Hansi Flick haben beim FC Bayern in dieser Saison einige Talente ihr Debüt bei den Profis gefeiert.
  • Mit Joshua Zirkzee hat sich ein Youngster unter Flick bereits einen festen Platz im Kader des Starensembles erkämpft.
  • Wir stellen zehn Nachwuchsspieler vor, die in die Fußstapfen von David Alaba treten können.

München – Mit 17 Jahren und 125 Tagen debütierte Jamal Musiala am vergangenen Wochenende beim 3:1-Erfolg über den SC Freiburg als jüngster Bundesligaspieler des FC Bayern. Die Bayern-Amateure sorgen in der 3. Liga für Furore und führen nach dem 2:1-Sieg über Lokalrivale 1860 und dem 2:1 in Jena weiter die Tabelle der Dritten Liga an. Nach mageren Jahren wird offensichtlich derzeit gute Arbeit geleistet am „Bayern-Campus“, dem Ausbildungszentrum des Rekordmeisters. Wer könnte als Nächster den Durchbruch bei den Profis schaffen?

FC Bayern: Diese Talente können den Sprung zu den Profis schaffen

Jamal Musiala (17, Angriff): Bereits in den Tagen vor seinem Bundesliga-Debüt hatte sich der junge Stuttgarter mit englischen Wurzeln als Mann für die Rekordbücher erwiesen. Bei seinem Auftritt Anfang Juni gegen Preußen Münster war er Bayerns zweitjüngster Drittliga-Debütant hinter David Alaba, nur eine Woche später wurde er mit seinen beiden Treffern beim 2:0-Erfolg über den FSV Zwickau zum jüngsten Doppelpacker der Drittliga-Historie. Zielstrebig und schon erstaunlich kaltschnäuzig für sein Alter.

Jamal Musiala durfte bereits einmal unter Hansi Flick bei den Profis ran. © mis
Jamal Musiala durfte bereits einmal unter Hansi Flick bei den Profis ran. © mis

Malik Tillman (18, Angriff): Anders als sein drei Jahre älterer Bruder Timothy möchte der junge Angreifer in München den Druchbruch schaffen. Dieser war im Januar zu seinem Jugendclub Greuther Fürth zurückgekehrt, bei dem auch der jüngere der Tillman-Brüder bis 2015 ausgebildet wurde. Nach 13 Toren in 17 Einsätzen in der A-Junioren-Bundesliga durfte er zuletzt in der Dritten Liga debütieren und überzeugte auch dort auf Anhieb: Drei Tore in fünf Einsätzen, darunter zwei Treffer beim wichtigen 3:2-Erfolg vor zwei Wochen in Mannheim.

Malik Tillman entschied am Samstag beim 2:1-Sieg in Jena die Partie mit einem Doppelpack. © MIS / Bernd Feil/M.i.S.
Malik Tillman entschied am Samstag beim 2:1-Sieg in Jena die Partie mit einem Doppelpack. © MIS / Bernd Feil/M.i.S.

Lars Lukas Mai (20, Innenverteidiger): Der gebürtige Dresdner, derzeit verletzt, gehörte in dieser Saison zwar oft dem Profikader an, seine einzigen Einsätze in der Bundesliga aber liegen über zwei Jahre zurück: Im April 2018 durfte er unter Jupp Heynckes zweimal ran, seither kommt der kantige Abwehrspieler in der Dritten Liga zum Einsatz. Besticht durch Engagement, Zweikampfstärke und Athletik.

Lasse Mai feierte 2018 unter Jupp Heynckes sein Bundesliga-Debüt. © MIS / Bernd Feil/M.i.S.
Lasse Mai feierte 2018 unter Jupp Heynckes sein Bundesliga-Debüt. © MIS / Bernd Feil/M.i.S.

Chris Richards (20, Innenverteidiger): Entwickelte sich im Laufe de Saison zu einem Stabilisator der zu Beginn noch wackligen Defensive der Bayern-Amateure. Zuverlässig verrichtet der junge US-Amerikaner, der im Januar 2019 fest von Kooperationspartner FC Dallas verpflichtet wurde, seinen Dienst in der Abwehrzentrale der kleinen Bayern. Zur Belohnung durfte auch er gegen Freiburg erstmals Bundesliga-Minuten sammeln. Vier Tage später bewies er beim 2:1-Derbysieg erneut: An Richards prallen die Gegner zumeist einfach ab.

Chris Richards (Mitte) hat sich in der U23 zur festen Größe entwickelt. © mis
Chris Richards (Mitte) hat sich in der U23 zur festen Größe entwickelt. © mis

Angelo Stiller: Geheimtipp und Münchner Kindl

Angelo Stiller (19, Mittelfeld): DER Geheimtipp für alle Nostalgiker: Stiller ist ein echtes Münchner Kindl und spielt seit seinem neunten Lebensjahr für den FC Bayern. Nach ersten Jugendjahren beim TSV Milbertshofen wechselte der ruhige Mittelfeldlenker in diesem Jahr auf die Überholspur: Im Winter wurde Stiller von der U19 in die Reserve befördert und ist seither auf der Schlüsselposition vor der Abwehr gesetzt. Sein Spiel ist unspektakulär, Fehler unterlaufen ihm selten. Ein Mann für den Maschinenraum des Spiels.

Angelo Stiller ist seit Januar unumstrittener Stammspieler in der U23. © mis
Angelo Stiller ist seit Januar unumstrittener Stammspieler in der U23. © mis

Leon Dajaku (19, Angriff): Beim VfB Stuttgart war man wenig begeistert, als der Rekordmeister den Schwaben im vergangenen Sommer ihr vermeintlich größtes Talent wegkaufte. Der deutsche U19-Nationalspieler mit kosovarischen Wurzeln deutete sein außergewöhnliches Potenzial zwar regelmäßig an, was ihm jedoch noch fehlt, ist Konstanz. Dank seiner immensen Anlagen dennoch längst im Dunstkreis der Profis und auch schon mit zwei Bundesliga-Kurzeinsätzen.

Leon Dajaku war in dieser Saison zweimal im Einsatz für die Profis. © Christina Pahnke / sampics / sampics
Leon Dajaku war in dieser Saison zweimal im Einsatz für die Profis. © Christina Pahnke / sampics / sampics

FC Bayern: Joshua Zirkzee überzeugt bei Profis als Joker

Joshua Zirkzee (19, Angriff): Mit seinen beiden wichtigen Jokertoren in Freiburg und gegen den VfL Wolfbsurg machte sich der niederländische Lockenkopf im Herbst einen Namen. Kam seither bereits neunmal in der Bundesliga zum Einsatz und kommt dabei auf vier Treffer. Kam im Sommer 2017 von Feyenoord Rotterdam und stürmt für die U19 der Elftal.

Joshua Zirkzee holte am Samstag mit den Profis die Meisterschaft und zählt seit Weihnachten fest zum Kader von Hansi Flick. © mis
Joshua Zirkzee holte am Samstag mit den Profis die Meisterschaft und zählt seit Weihnachten fest zum Kader von Hansi Flick. © mis

Oliver Batista Meier (19, Angriff): 2019 noch mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber als zweitbester Nachwuchsspieler seines Jahrgangs ausgezeichnet, offenbarte der gebürtige Kaiserslauterer, der seit 2016 in München unter Vertrag steht, nach langer Verletzungspause Anpassungsschwierigkeiten im rauen Drittliga-Alltag. Zuletzt jedoch mit aufsteigender Tendenz, Ende Mai ebenfalls schon mit seinen ersten Bundesliga-Minuten.

Oliver Batista Meier feierte im Saisonendspurt sein Profi-Debüt. © MIS / Renate Feil/M.i.S.
Oliver Batista Meier feierte im Saisonendspurt sein Profi-Debüt. © MIS / Renate Feil/M.i.S.

Bright Akwo Arrey-Mbi (17, Innenverteidiger): Geboren wurde er im nordrhein-westfälischen Kaarst. Ausgebildet wurde der junge Deutsch-Brite ab 2014 in England, fünf Jahre davon in der renommierten Akademie des FC Chelsea. Seit Sommer 2019 in München, gilt der deutsche U17-Nationalspieler als großes Abwehrtalent. Mit noch 16 Jahren durfte er im Winter mit ins Trainingslager der Profis und wusste dort durchaus zu bestehen. Die athletischen Vorzüge des wuchtigen Abwehrhünen bestechen schon in jungen Jahren, körperlich jedenfalls bringt Arrey-Mbi alle Voraussetzungen mit für eine strahlende Zukunft in der Bayern-Abwehr.

Bright Akwo Arrey-Mbi war im Winter mit den Profis im Trainingslager in Katar. © MIS / Renate Feil/M.i.S.
Bright Akwo Arrey-Mbi war im Winter mit den Profis im Trainingslager in Katar. © MIS / Renate Feil/M.i.S.

Lasse Günther (17, Angriff): Kam 2016 vom FC Augsburg und ist ein trickreiches Offensivjuwel. Der schnelle Rechtsaußen erinnert in seiner Spielweise an Arjen Robben, da er gerne nach innen zieht und dann mit links abschließt. Außergewöhnliche Geschwindigkeit und Dynamik, Verbesserungspotenzial in puncto Präzision und Konzentration.

Lasse Günther kam 2016 vom FC Augsburg nach München. © Riedel
Lasse Günther kam 2016 vom FC Augsburg nach München. © Riedel

(Matthias Horner)

Aufrufe: 029.6.2020, 14:32 Uhr
Münchner Merkur / tz / Matthias HornerAutor