Joshua Zirkzee begeistert die Fans des FC Bayern in der Bundesliga. Doch nun mahnt der Nachwuchschef der Münchner mit deutlichen Worten.
München - In 14 Spielen für die zweite Mannschaft in der 3. Liga hat Joshua Zirkzee nicht einmal getroffen, dafür aber für den FC Bayern in zwei Spielen in der Bundesliga zweimal, und das in nur sieben Minuten.
Keine Frage: Der 18-jährige Niederländer, der jüngste Spieler im Kader des FC Bayern , ist der Senkrechterstarter beim Rekordmeister schlechthin. Und dennoch gab es nun mahnende Worte vom Nachwuchschef an den jungen Stürmer.
„Wir haben einige Spieler, denen wir zutrauen, auch bei unseren Profis eine gute Rolle spielen zu können. Joshua ist sicher einer davon. Er hat ein sehr gutes Gesamtpakt und stand jetzt zweimal goldrichtig, aufgrund seines Torinstinktes sicher kein Zufall“, sagte Holger Seitz im Interview der „PNP“ - und meinte: „Klar ist: Er ist aktuell seinem großen Traum einen halben Schritt näher gekommen. Beim U23-Spiel am Sonntag konnte man erneut seine Qualitäten, aber auch sein Verbesserungspotenzial erkennen.“
Zirkzee müsse „hart arbeiten, das Talent ist der Türöffner und ein bedingungsloser Ehrgeiz, sich verbessern zu wollen, macht den Unterschied“, erklärte Seitz weiter: „Die Bundesliga-Einsätze von ihm zeigen, dass wir vor einiger Zeit die Weichen im Nachwuchs richtig gestellt haben.“
Zirkzee wurde nach seinen beiden Joker-Toren in Freiburg (3:1) und in der Allianz Arena gegen den VfL Wolfsburg (2:0) von den Bayern-Fans bejubelt, doch dem Vernehmen nach soll er auch ein etwas zu großes Selbstbewusstsein haben, weswegen er in der Dritten Liga auch mal nur Ersatz war - und dreimal sogar ohne Einsatz im Kader stand.
Seitz hatte eine weitere wichtige Botschaft: „Ich bin absolut nicht der Meinung, dass man es bei Bayern München nicht schaffen kann. Dieser Ruf eilt uns ja ein bisschen voraus“, meinte der Niederbayer: „Aber gerade an Alphonso Davies sieht man doch, was möglich ist, wenn ein junger Spieler seine Chance bekommt.“
Vom 19-jährigen Kanadier schwärmte der Campus-Boss der Münchner regelrecht. „Alphonso hat eine extreme Waffe: Sein Tempo ist eine Sensation. Außerdem ist er Linksfuß“, sagte er: „Grundsätzlich braucht ein Spieler beim FC Bayern etwas Besonderes, Durchschnitt reicht nicht.“
Davies habe „ein gesundes Selbstvertrauen, weil er ganz genau weiß, was er kann. Alphonso hat schon früh in der Nationalmannschaft gespielt und Erfahrungen auf höchstem Niveau gesammelt“, erklärte Seitz weiter: „Aber er hat auch erfahren müssen, dass im Leben nicht immer nur alles gut verläuft, als seine Familie aus Liberia flüchten musste. Viele extrem schwierige Situationen musste er eigenverantwortlich lösen.“
Davies, der sich als Stammspieler auf der Linksverteidigerposition festgespielt hat, sei „sehr bodenständig“ und „lösungsorientiert“ und „auf eine positive Art und Weise frech“.
Frech war zuletzt auch Stürmer Zirkzee gegenüber den Gegnern der Bayern. Bleibt abzuwarten, ob der Youngster dieses Niveau bei künftigen Bundesliga-Einsätzen halten kann.