2024-04-25T10:27:22.981Z

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Uli Hoeneß (li.) nimmt den neuen Sportdirektor Hasan Salihamidzic in die Pflicht. Foto: mis
Uli Hoeneß (li.) nimmt den neuen Sportdirektor Hasan Salihamidzic in die Pflicht. Foto: mis

NLZ und Scouting: Hoeneß setzt Brazzo sofort unter Druck

"Ein riesiges Aufgabengebiet"

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat in einem TV-Interview das Job-Profil des neuen Sportdirektors Hasan Salihamidzic umrissen. Der Sammer-Nachfolger muss an mehreren Baustellen aktiv werden und hat ein beinhartes Programm vor sich.

Als ersten Gast begrüßte Jörg Wontorra in seiner neuen Sky-Sendung "Wontorra - Der Talk" am Sonntagmorgen Uli Hoeneß. In 90 Minuten wurden einige Themen abgearbeitet. Hoeneß bezog u.a. Stellung zur umstrittenen Asienreise, gab seine Einschätzung über die Folgen des Neymar-Transfers ab und sprach über seine schwierige Zeit im Gefängnis.

Den Transferwahnsinn, wie aktuell beim Wechsel von Neymar nach Paris, sieht Hoeneß sehr skeptisch: "Irgendwann werden die Zuschauer das nicht mehr mitmachen, vor allem auch das Verhalten einiger Spieler, dass ein Vertrag offenbar gar nichts mehr wert ist."

Der FC Bayern muss nach Ansicht des 65-Jährigen andere Wege gehen. Zwar sei auch ein Transfer über "70 Millionen" denkbar, aber es müsse refinanzierbar sein. Außerdem äußerte er erneut den Wunsch, die kommenden Stars teilweise auch im neuen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) selbst auszubilden.

Der neue Sportdirektor Hasan Salihamidzic nimmt in diesen Planungen eine besondere Rolle ein. Hoeneß sieht den Ex-Profi als "Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer, sowie zwischen Mannschaft und Vorstand". Neben der Koordinierung des Scoutings und des Physiobereichs mischt "Brazzo" demnach vor allem im neuen NLZ mit. "Dafür ist er mitverantwortlich - zusammen mit Hermann Gerland und Jochen Sauer."

Das für über 70 Millionen gebaute Prestige-Objekt an der Ingolstädter Straße wird den 40-Jährigen in den kommenden Monaten intensiv beschäftigen. "Wir haben da große Pläne. Da ist ein riesiges Aufgabengebiet für Brazzo", skizziert er grob das Anforderungsprofil und macht gleich Druck auf den neuen Angestellten. "Das ist ein Job, der ihn zehn bis zwölf Stunden, sechs Tage die Woche beschäftigen wird. Und so stellen wir uns einen Sportdirektor vor."

Däumchen drehen wird Salihamidzic also in den kommenden Wochen nicht. Doch bei guten Leistungen winkt dem dem Champions-League-Sieger von 2001 ein Platz im Vorstand, wie Hoeneß bestätigte. Mit der bisherigen Arbeit des ehemaligen Mittelfeldspielers ist er hoch zufrieden: "In den 14 Tagen hat er intern mehr dazwischengehauen als Matthias Sammer in einem ganzen Jahr. Ich bin sicher, dass uns das allen guttut. Nach den ersten 14 Tagen muss man sagen, dass wir vielleicht die Königslösung gefunden haben."

Aufrufe: 013.8.2017, 17:30 Uhr
Jörg BullingerAutor