München - „Mich würde es freuen, wenn ich am Ende dann die Torjgerkanone holen würde“, sagte Kwasi Okyere Wriedt am Mittwochabend nach seinem 24. Saisontreffer beim Derby-Sieg gegen den TSV 1860. Vier Tore hat der 25-Jährige drei Spieltage vor Saisonschluss Vorsprung auf den ersten Verfolger Albert Bunjaku von Viktoria Köln. Die Chancen stehen also gut, dass Wriedt nach dem Titel als bester Torjäger der Regionalliga Bayern 2018/19 auch in dieser Saison in der 3. Liga das Rennen macht.
Ob der Leader der kleinen Bayern die Auszeichnung und vielleicht sogar die Meisterschaft mit seinen Kollegen gemeinsam kann, steht im Moment noch nicht endgültig fest. Wriedts Wechsel zu Willem II Tilbur steht seit Januar fest. Der neue Vertrag beginnt am 1. Juli, der FC Bayern sucht nach einer Einigung mit den Niederländern, damit der Führungsspieler die Saison zu Ende spielen kann: „Wir sind in Gesprächen. Er ist bei Willem II unter Vertrag ab dem 1. Juli. Ich denke, dass der Beendigung der Saison über den 30.6. hinaus nichts im Wege steht“, gab sich NLZ-Leiter Jochen Sauer vor dem Derby am Mittwochabend im Magenta-Interview optimistisch.
„Der Otschi will unbedingt die Saison mit uns zu Ende spielen. Er ist in Topform, hat seine Tore geschossen und möchte natürlich das Ganze als Torschützenkönig abschließen“, so Sauer weiter. Wriedt könnte seine ohnehin erfolgreiche Zeit in München veredeln. Bis jetzt hat er 69 Tore in 98 Pflichtspielen für den FC Bayern erzielt. Im ersten Regionalliga-Jahr waren es 21 Treffer. 2019 führt der zweimalige Nationalspieler Ghanas die Mannschaft zur Regionalliga-Meisterschaft und holte die Torjägerkanone mit 24 Treffern. Auch in dieser Spielzeit möchte er Titel - den als bester Torjäger der 3. Liga und inzwischen auch die Meisterschaft: „Wichtig ist, dass wir weiter auf dem ersten Platz stehen. Wir fühlen uns gut damit und hoffen, dass es die nächsten drei Spiele so weitergeht.“
Bringt die 2. Mannschaft des Deutschen Rekordmeisters den Vorsprung in Ziel, winkt dem gebürtigen Hamburger der perfekte Abschied in seinem 101. Pflichtspiel in Rot. „Dann hoffen wir, dass er es persönlich und wir als Mannschaft erfolgreich abschließen können“, sagt Jochen Sauer.
Wriedts „Double“ aus Meisterschaft und Torjägerkanone wäre das verdiente Ende für den vielleicht prägendsten Spieler des Teams der letzten drei Jahre. Außerdem steht noch eine Saisonabschlussfeier an. Dass Wriedt auch neben dem Platz zu den Zugpferden zählt, hat er bereits im vergangenen Jahr bei der Aufstiegsfeier im Grünwalder Stadion angedeutet.