Durchaus ärgerlich für Bayerns Nachwuchsleiter Jochen Sauer, der sich „schon wünschen würde, dass zweite Mannschaften in die zweite Liga aufsteigen dürfen“. In Italien oder Spanien etwa, gibt der 47-Jährige zu bedenken, sei dies „seit vielen Jahren üblich“, was für die Ausbildung „sehr förderlich“ wäre. Noch aber ist der Zugang zum Bundesliga-Unterhaus versperrt für die „Bayern-Amateure“.
Am Samstag (14 Uhr) könnte die beste Mannschaft der Rückrunde beim 1. FC Magdeburg das neue Saisonziel erreichen: jene 59 Punkte aus der Saison 2008/09 zu übertreffen, die das bisher beste Abschneiden der kleinen Bayern in der 3. Liga darstellen. Aktuell steht die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß bei 57 Zählern. Während viele Teams in dieser entscheidenden Saison-Phase einen tonnenschweren Rucksack mit auf das Feld schleppen, fühlt sich das Reisegepäck der Münchner beim Trip in die Hauptstadt Sachsen-Anhalts federleicht an.
Die abstiegsgefährdeten Magdeburger trennten sich in der Vorwoche von Trainer Claus-Dieter Wollitz und arbeiteten sich seither unter dessen Nachfolger Thomas Hoßmang mit vier Punkten aus zwei Partien aus der Abstiegszone. Am Samstag aber treffen sie auf die derzeit beste Mannschaft der Liga – mit dem treffsichersten Torjäger: Nach seinem Dreierpack am Mittwoch beim 5:1-Heimerfolg über den SV Meppen führt Angreifer Kwasi Okyere Wriedt die Torschützenliste mit nun 22 Treffern souverän an. Ein dankbarer Gegner sind die kleinen Bayern im Moment gewiss nicht.
MATTHIAS HORNER