1,93 Meter lang, Afro und ein auffällig lockerer Laufstil: Auf dem Platz ist Joshua Zirkzee nicht zu übersehen. Umso verwunderter dürfte so mancher Bayern-Fan am Mittwochabend gewesen sein, als in der 85. Minute der Champions-League-Partie gegen Tottenham Hotspur ein neuer Stürmer auftauchte. Joshua wer?
Eingefleischte Bayern-Fans kennen den 18-jährigen Holländer bereits. In München ist er schon seit 2017, gekommen war er damals aus der Jugend von Feyenoord Rotterdam. Der CL-Kurzeinsatz war sein erstes Pflichtspiel für die Profis - damit ist er der erste Debütant unter dem neuen Bayern-Trainer Hansi Flick. Taugt er sogar zum Lewa-Backup?
Bislang kam der junge Stürmer für die Jugendmannschaften und die zweite Mannschaft des FCB zum Einsatz. In den ersten beiden Saisons für die U17 und U19 stellte er direkt seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis und ließ mit 27 Toren in 30 Spielen aufhorchen. In seiner ersten Saison für die Amateure trug der Angreifer mit vier Toren und vier Assists maßgeblich zum Aufstieg in die 3. Liga bei. Durch seine Größe besitzt Zirkzee eine enorme physische Präsenz. Außergewöhnlich für einen 1,93-Meter-Schlaks sind zudem seine technischen Fähigkeiten. Seine Torgefahr stellte er auch im Trikot der "Oranje" bereits unter Beweis: In neun Spielen für die U19 erzielte er acht Tore.
Zirkzee ist einer von vier jungen Talenten, die Hansi Flick nach Amtsantritt zu den Profis geholt hat. Seit der Ära Louis van Gaal (bis 2011) schaffte kein Bayern-Eigengewächs mehr den Sprung in die erste Elf des Rekordmeisters. Dass das Thema Jugendarbeit in Gegenwart und Zukunft höchste Priorität für den FCB haben soll, lässt sich nicht nur am neuen Nachwuchsleistungszentrum festmachen. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge gab ein klares Versprechen: „Ich sage heute voraus: In den nächsten beiden Jahren werden aus dem Campus Spieler nach oben kommen“. Zirkzee könnte einer davon sein.