2024-04-25T14:35:39.956Z

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Mario Götze (l.) und Felix Götze (r.) kicken mittlerweile beide in der Bundesliga.   dpa / Bernd Thissen
Mario Götze (l.) und Felix Götze (r.) kicken mittlerweile beide in der Bundesliga.   dpa / Bernd Thissen

Götze: Habe beim FC Bayern keine Chance bekommen

Ehemaliger FCB-Kicker klagt über fehlende Unterstütung

Als Talent nach München geholt, musste Felix Götze für seinen Profi-Traum den FC Bayern wieder verlassen. Gibt der Rekordmeister seinen Youngsters keine faire Chance?

München - Mario Götze schoss Deutschland 2014 zurück in den Fußball-Himmel. Seither wird der Name „Götze“ unweigerlich mit einem der größten deutschen Fußball-Momente verbunden. Dass solch eine Helden-Geschichte für manchen Sportler schnell zur Last werden kann, spiegelt der weitere Verlauf seiner Karriere wider.

Doch wie förderlich ist ein berühmter Name für den eigenen Bruder, der am liebsten sein persönliches Fußball-Märchen schreiben möchte? Geht es nach Felix Götze, dem jüngeren Bruder des BVB-Stars, birgt jenes Ansehen deutlich mehr Risiken. „Der Name hat seine Vor- und Nachteile. Ich würde aber sagen, dass es mehr Nachteile hat, weil es nicht einfach ist, immer mit Mario verglichen zu werden. Es war nicht einfach, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Ich muss damit leben“, sagt Felix Götze gegenüber Sport 1.

Götze bemängelt Perspektive

Trotz all der Widerstände schaffte Felix Götze letztendlich den Sprung in das Profigeschäft. Sein endgültiger Durchbruch gelang ihm allerdings erst beim FC Augsburg. Zuvor hatte es der Verteidiger gleich beim Klassenprimus aus München versucht, doch über die zweite Mannschaft kam der 20-Jährige nie hinaus.

„Für mich gab es bei den Profis nicht wirklich eine Chance, um reinzurücken. Ich habe zwar die meiste Zeit dort mittrainiert, aber sich gegen diese Konkurrenz durchzusetzen, ist eine schwere Aufgabe. Ich habe Augsburg als große Chance gesehen“, erzählt Götze über sein Engagement beim FC Bayern. Klingt beinahe so, als hätte der Verteidiger nie die nötige Wertschätzung erfahren.

Fehlt den FCB-Verantwortlichen der nötige Mut?

Bereits sein ehemaliger Teamkollege Niklas Dorsch hatte vor kurzem erklärt, dass ihm beim Rekordmeister keine Beachtung geschenkt wurde. Ein Vorwurf, mit dem sich die Münchner regelmäßig konfrontiert sehen. Götze selbst stimmt hierzu vergleichsweise harmlose Töne an: „Der Trainer hat 20 Spieler, die alle über 30, 40 Millionen Euro Wert sind. Die draußen zu lassen, ist auch nicht einfach. Wenn man einen jungen Spieler reinschmeißt, macht der auch mal Fehler. Als Bayern-Trainer ist man aber unter dem Druck, jedes Spiel gewinnen zu müssen.“

Dennoch räumt er ein, dass die Perspektive als junger Spieler in München nicht die beste sei: „Auf der anderen Seite muss ich Niklas zum Teil Recht geben. Vielleicht kann man jungen Spielern etwas öfter eine Chance geben, wie man es früher unter Louis van Gaal gemacht hat. Vielleicht entwickelt sich dann auch mal jemand.“

cen


Aufrufe: 07.12.2018, 17:16 Uhr
Münchner Merkur / tz / Christoph EnglmannAutor