2024-04-16T09:15:35.043Z

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Adrian Fein, Franck Evina, Timothy Tillman und Marco Friedl (v.li. n. re.) versuchen sich bei anderen Vereinen für höhere Aufgaben zu empfehlen. Sven Leifer (2) / mis (2)
Adrian Fein, Franck Evina, Timothy Tillman und Marco Friedl (v.li. n. re.) versuchen sich bei anderen Vereinen für höhere Aufgaben zu empfehlen. Sven Leifer (2) / mis (2)

Fein, Tillman, Evina und Friedl - so schlagen sich die ausgeliehenen Talente

Durchwachsene Bilanz

Der Weg zu den Profis beim FC Bayern ist schwer. Manche Talente wählen den Umweg und lassen sich ausleihen. Wir geben einen Überblick, wie es bei den einzelnen Spielern läuft.

Um den nächsten Schritt in der angestrebten Profi-Karriere zu gehen, ließen sich in den vergangenen 14 Monaten einige Talente von der Säbener Straße zu anderen Klubs ausleihen. Marco Friedl heuerte im vergangenen Winter bei Werder Bremen an, Adrian Fein versucht sein Glück beim SSV Jahn Regensburg. Timothy Tillman ging im vergangenen Sommer zu Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Zuletzt wählte Franck Evina den Weg in die Fremde und folgte dem Lockruf seines alten Mentors Tim Walter bei Zweitligist Holstein Kiel.

Wie läuft es bei den Talenten? Wer hat bereits den nächsten Schritt gemacht und kommt regelmäßig auf Einsatzzeiten? Wer wartet noch auf den Durchbruch bei seinem neuen Klub? Wir geben einen Überblick.

Marco Friedl

Friedl wechselte im Winter 2018 für eineinhalb Jahr zu Bundesligist Werder Bremen. Bayern hat den 20-Jährigen ausdrücklich ohne Kaufoption ausgeliehen. Seit seinem Transfer machte der linke Innenverteidiger für Werder insgesamt zwölf Spiele.

In der laufenden Saison kommt das Bayern-Talent auf drei Einsätze in der Bundesliga und durfte einmal über die volle Distanz ran. Im ersten halben Jahr an der Weser kam er regelmäßiger zum Einsatz. Bei seinen acht Einsätzen stand er fünfmal in der Startelf und spullte viermal die kompletten 90 Minuten ab.

Laut Vertrag steht Friedl im Sommer vor einer Rückkehr nach München, doch die Hanseaten möchten den Österreicher gerne weiter an sich binden. Der U21-Nationalspieler ist ein Allrounder und kann sowohl in der Innenverteidigung, als auch auf dem linken Flügel oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Ob eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sinnvoll ist, hängt auch davon ab, wie sich der Kader der Profis im Sommer verändert. Jerome Boateng gilt als Wechselkandidat. Auf dem linken Flügel ist David Alaba in dieser Saison Einzelkämpfer und wird notfalls von Rafinha vertreten. Das könnte die Chance für Friedl werden, sollte er sich für ein Comeback im Trikot des FC Bayern entscheiden.

Adrian Fein

Fein wechselte im Sommer auf Leihbasis zum Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Dort möchte das Talent den nächsten Schritt in Richtung Profi-Fußball machen. Nach drei Kurzeinsätzen zu Saisonbeginn mauserte sich der zentrale Mittelfeldspieler zur Stammkraft bei den Regensburgern.

Zuletzt musste Fein kürzertreten. In der Wintervorbereitung zog er sich einen Muskelbündelriss zu und muss deshalb im Moment pausieren. Für den 19-Jährigen hat sich das Leihgeschäft nach Regensburg bisher trotzdem ausgezahlt. Im aktuellen Profi-Kader hätte es Fein sicherlich schwer, denn im Mittelfeld tummeln sich jede Menge Nationalspieler. Bisher ist er nur bis zum Sommer ausgeliehen, eine Verlängerung könnte aber im Sinne aller Parteien sein. Der Vertrag des Junioren-Nationalspielers an der Säbener Straße läuft noch bis 2021.

Franck Evina

Evina wurde erst im Winter von Holstein Kiel verpflichtet. Der 18-Jährige durfte seit seinem Wechsel in vier von fünf Partien für die Störche in der 2. Liga ran, kam aber noch nicht zum Torerfolg. Bei den Bayern-Amateuren war der Stürmer ein fester Bestandteil unter Holger Seitz und Vorgänger Tim Walter. In eineinhalb Jahren lief er regelmäßig für die Roten auf und kam in 33 Spielen auf sechs Tore und sieben Assists für die U23.

Evina hat bis zum Sommer 2020 bei den Kielern unterschrieben. Sein Vertrag in München läuft bis 2021. Geht seine Entwicklung weiterhin steil nach oben, könnte er im nächsten Jahr eine Option für die Außenbahn beim Rekordmeister sein. Spieler wie Arjen Robben und Franck Ribéry werden dann aller Voraussicht nach nicht mehr im Kader der Profis stehen.

Timothy Tillman

Tillman galt beim FC Bayern als eines der Toptalente der letzten Jahre. Beim 1.FC Nürnberg sollte der 20-Jährige die ersten Bundesligaminuten sammeln. Tillmans Vertrag läuft in München bis Ende Juni. Nimmt der Club den Mittelfeldspieler danach unter Vertrag, hat sich der FC Bayern eine Rückkaufoption gesichert. Ob die Nürnberger den Mittelfeldmann allerdings dauerhaft verpflichten, ist fraglich. Bislang durfte sich der U19-Nationalspieler im Oberhaus nicht beweisen. Seit Beginn der Saison bekam Tillman keinen einzigen Einsatz in der Bundesliga. Für die Reserve des Clubs durfte Tillman lediglich siebenmal ran und ging nur dreimal über die volle Spielzeit. Wäre er in München geblieben, hätte Tillman im Team von Holger Seitz sicherlich mehr Einsätze bekommen.

Aufrufe: 05.3.2019, 15:00 Uhr
Münchner Merkur / tz / Tim UlrichAutor