2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Voller Hoffnung: FCB-Frau Kathrin Hendrich will ins Pokalviertelfinale.  Sven Leifer
Voller Hoffnung: FCB-Frau Kathrin Hendrich will ins Pokalviertelfinale.  Sven Leifer

FCB-Frauen wollen Außenseiterrolle als Vorteil nutzen

DFB-Pokal-Kracher gegen VfL Wolfsburg

Am Samstagmittag empfangen die Frauen des FC Bayern den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Achtelfinale. Die Scheuer-Elf möchte den Vorteil als Außenseiter nutzen.

München – Die Zahlen sind beeindruckend. Alle neun Bundesliga-Spiele hat der VfL Wolfsburg gewonnen, das Torverhältnis liegt bei 42:3 Treffern. Der Angriff des VfL ist brandgefährlich, Pernille Harder erzielte bereits zwölf Tore, Ewa Pajor traf sieben Mal.

Und dann ist da noch DFB-Kapitänin Alexandra Popp, die nach Verletzungspause wieder fit ist und letztes Wochenende das Führungstor für das deutsche Team beim Testspiel in England erzielte. Keine Frage, auf die Frauen des FC Bayern kommt im DFB-Pokal-Achtelfinale am Samstag im heimischen Campus-Stadion (14 Uhr) eine enorm schwierige Aufgabe zu. „Wir wissen alle, was sie können“, sagte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich: „Grundsätzlich glaube ich aber, dass jede Mannschaft irgendwo eine Schwäche hat. Ich glaube nicht, dass diese Mannschaft unschlagbar ist. Wir müssen genau gucken, wo wir sie piksen können und wie wir das auf den Platz bringen.“

Scheuer rechnet mit engem Spiel

Ähnlich sieht es Jens Scheuer. Im Mai traf der 41-Jährige noch als Trainer des SC Freiburg im Finale des DFB-Pokals auf Wolfsburg, nur mit Mühe gewann der VfL damals mit 1:0. Vor zwei Jahren mussten sich die Freiburgerinnen im Halbfinale erst in der Verlängerung geschlagen geben. „Ich weiß, dass es auch diesmal ein sehr enges Spiel wird“, erklärte Scheuer: „Wir haben die Mittel, um Wolfsburg zu stoppen. Das Wichtigste ist aber, dass wir uns trauen, Fußball zu spielen“.

Auf keinen Fall wollen die Bayern-Frauen ihr Glück nur in der Defensive suchen, die Mannschaft soll mutig auftreten und gegen den Favoriten Chancen herausspielen. „Wir müssen schauen, dass wir uns auf uns konzentrieren“, sagte Hendrich: „Wenn wir es schaffen, unsere Leistung auf den Punkt genau auf den Platz zu bringen, dann wird es auch eine Mannschaft wie Wolfsburg schwer gegen uns haben.“

Kantersieg in Kasachstan gibt Selbstvertrauen

Begründet ist der Optimismus durch die jüngste Entwicklung der Mannschaft, bei der die Champions-League-Reise nach Kasachstan Mitte Oktober eine Schlüsselrolle spielte. Mit nur 13 gesunden Feldspielerinnen gewann Bayern bei BIIK Kazygurt mit 5:0, menschlich rückte die neu formierte Mannschaft auf der langen und beschwerlichen Reise enger zusammen.

„Das alles hat das Vertrauen ineinander bestärkt“, erklärte Scheuer: „Seitdem merke ich, dass wir die Leidenschaft und das Feuer drin- haben. Das hat sich massiv verändert. Das ist jetzt meine Mannschaft.“

Fünf Pflichtspiele in Folge haben die Frauen des FC Bayern zuletzt gewonnen. Ein Problem, das sich aber durch die ganze Saison zieht, ist die Verwertung der Chancen. „In der Häufigkeit, in der wir zum Torschuss kommen, müssen wir uns noch in der Qualität des Torschusses verbessern“, sagte Scheuer, der mit der Mannschaft im Training intensiv am Abschluss arbeitet.

Das Pokalduell mit dem großen Rivalen aus Niedersachsen wäre nun die ideale Gelegenheit, die Effektivität vor dem generischen Tor zu erhöhen.

Text: Christian Stüwe

Aufrufe: 015.11.2019, 10:23 Uhr
Münchner Merkur / tz / Redaktion Münchner MerkurAutor