Sebastian Hoeneß ist Trainer der Amateurmannschaft des FC Bayern München. Mit den kleinen Bayern steht er auf dem elften Platz der 3. Liga, konnte aber die letzten drei Pflichtspiele gewinnen.
Bevor Sebastian Hoeneß Trainer wurde, war er aktiv auf dem Platz. Doch die wenigsten Bayern-Fans wissen, wie die Spielerkarriere von Sebastian Hoeneß verlief.
Bei seinem Wechsel von Hertha zu Hoffenheim war der heutige Bayern-II-Cheftrainer verletzt und verpasste die Vorbereitung. „Ich habe es in den Spielen, in denen ich eingesetzt wurde versäumt, entsprechende Leistungen zu zeigen“, sagte Hoeneß in einem Interview mit goal.com. Neuverpflichtungen auf seiner Position raubten ihm damals die Möglichkeiten, sich festzuspielen. „Das waren damals sehr schmerzliche, aber rückblickend auch gute Erfahrungen für mich“, sagt Hoeneß. Nach der Rückkehr von der TSG Hoffenheim zu Hertha BSC beendete er im Sommer 2010 seine Fußballkarriere. Der große Durchbruch blieb aus.
Heute steht Hoeneß in München an der Seitenlinie. Der Kontakt zum FC Bayern kam über Hermann Gerland zustande, der 2017 neben Jochen Sauer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums war: „Er hat empfohlen, mich nach München zu holen. Er hat sich vorher schlau gemacht und mich im Trainingslager kennengelernt. Dabei hat er offenbar Punkte gehört und gesehen, die ihn veranlasst haben, zu sagen: „Das passt.“ Er weiß, dass ich durch und durch Bayern München bin“, betont Hoeneß.
Die ersten zwei Jahre war er Cheftrainer der U19. Doch 2019 übernahm er die Position von Holger Seitz . Der Vorgänger von Sebatian Hoeneß war bei den FC-Bayen-Fans sehr beliebt, deshalb ist die Entscheidung auf einige Proteste gestoßen: "Kompetenz schlägt Name – Seitz muss bleiben", stand bei einem Amateurspiel auf dem Transparent geschrieben und "Großer Namen macht noch keinen großen Trainer". Hoeneß hat die Vorurteile der Anhänger wahrgenommen. Doch statt sich davon einschüchtern zu lassen, waren sie für den jungen Trainer ein Ansporn: „Ich habe mich dann einfach darauf konzentriert, gute und ehrliche Arbeit abzuliefern und die Leute damit zu überzeugen.“
Aber wie wurde Hoeneß eigentlich Trainer? „Das hat sich im Laufe der Zeit ergeben. Es war nicht so, dass ich eines Tages aufgewacht bin und plötzlich Trainer werden wollte“, erzählte er goal.com. Zwischen dem Ende der aktiven Laufbahn und dem Beginn der Trainerkarriere hatte Hoeneß ein Jahr Zeit, in dem er bei anderen Trainern hospitiert hat.
Die Trainer-Karriere von Sebastian Hoeneß:
Huub Stevens, Thomas Tuchel und Pep Guardiola erlaubten Hoeneß einen Einblick in ihr Trainer-Dasein. „Thomas Tuchel fand ich einfach spannend“. Er war damals ein sehr junger Trainer, deshalb war seine Philosophie für mich sehr interessant:„Da hat sich einerseits gezeigt, dass wir fußballerisch ganz ähnliche Gedanken haben, andererseits aber auch die gleichen Zweifel in bestimmten Bereichen hegen“, erzählt Hoeneß. Bei Pep Guardiola ist dem 37-Jährigem vor allem die „unfassbare Besessenheit“ in Erinnerung geblieben. Den Trainer-Star lernte Hoeneß, in dessen Zeit beim FC Bayern kennen. „Ich saß mit ihm zusammen und er hat sich mit mir auf Augenhöhe eine Stunde lang intensiv über Fußball unterhalten“, erinnert sich Hoeneß.
2011 bis 2013 betreute Hoeneß die A-Jugend von Hertha Zehlendorf. 2014 bis 2017 trainierte er die Jugendmannschaften von RB Leipzig. „Die Verbindung nach Leipzig entstand über Ralf Rangnick. Trotz meiner schwierigen sportlichen Zeit in Hoffenheim, ist der Kontakt zu ihm nie abgerissen. Wir hatten weiterhin ein gutes Verhältnis. Für ihn hat die Jugendarbeit immer eine sehr wichtige Rolle gespielt und er wusste, dass ich die A-Jugend bei Hertha Zehlendorf trainiere“, erzählt Hoeneß.
Seit drei Jahren ist der Münchner beim FC Bayern angestellt. „Ich war vier Jahre in Leipzig und hatte das Gefühl, dass ich nach so einer verhältnismäßig langen Zeit einen anderen Blickwinkel brauche“, begründet er seinen Wechsel zum FC Bayern.