München/Nürnberg - Christian Früchtl will sich bis kommenden Sommer beim 1. FC Nürnberg weiterentwickeln und Spielpraxis sammeln. Nach der Meisterschaft in der 3. Liga ließ sich der 20-jährige Keeper vom FC Bayern zu den Franken ausleihen. Dass er in der abgelaufenen Spielzeit überhaupt noch im Kasten der Reserve gestanden hat, war dem Aufstieg 2019 geschuldet: „Eigentlich schon vor einem Jahr“, sagt Früchtl im Interview mit transfermarkt.de auf die Frage, wann die Entscheidung zum Abgang aus München gereift sei.
In den vergangenen Jahren war der Junioren-Nationalkeeper Lehrling unter Welttorhüter Manuel Neuer, Ersatzkeeper Sven Ulreich und Routinier Tom Starke. „Wir waren ein richtig gutes Team“, erinnert sich Früchtl. „Ich bin damals mit 15 hochgekommen. Da hatte ich natürlich einen Riesenrespekt vor den Jungs. Aber irgendwann merkst Du auch: Das sind einfach ganz normale Menschen wie wir auch.“
Die Zusammenarbeit mit Neuer und Co. war für ihn „ein Segen, denn als junger Torwart konnte ich mir sehr viel abschauen“. Inzwischen sind es „nicht nur Fußballkollegen, sondern mittlerweile auch Freunde geworden“, mit denen der 1,93 Meter große Schlussmann trotz der räumlichen Trennung immer noch regelmäßig Kontakt hat.
Trotz der Freundschaft zum Welttorhüter rechnet Früchtl nicht, dass Neuer seinen Platz freiwillig im Tor des Triple-Siegers räumen wird. „Er muss auf sich selbst schauen und das für sich entscheiden“, sagt der 20-Jährige. Trotzdem bleibt das vorrangige Ziel des Nürnberger Leihspielers, an die Säbener Straße zurückzukehren: „Es ist natürlich mein Wunsch und Traum, beim FC Bayern irgendwann die Nummer eins zu sein.“
Ob es dazu kommt? Das weiß auch Früchtl nicht, der auch ein zweite Saison beim „Glubb“ nicht ausschließen möchte: „Wenn es so wäre, müsste ich meinen Vertrag bei Bayern zunächst verlängern. Das müssen dann die Vereine klären, und der FC Bayern müsste auf mich zukommen, um zu besprechen, ob man mit mir verlängern möchte oder nicht“, sagte der Schlussmann, dessen Vertrag an der Isar noch bis 2022 läuft.
(Jörg Bullinger)