München - Nahezu keine Woche vergeht, in der kein neuer Staub aufgewirbelt wird. Die Causa Alexander Nübel beschäftigt den FC Bayern seit Bekanntwerden des Wechsels. Dem Rekordmeister droht ein Kampf um die verfügbaren Plätze im Kader der FCB-Profis. Platzhirsch Manuel Neuer ist gesetzt. Mit Alexander Nübel, Sven Ulreich und Nachwuchskeeper Christian Früchtl melden mehrere Torhüter Ansprüche als Nummer zwei beziehungsweise Nachfolger an.
Der Rekordmeister ist ohnehin bemüht, die Diskussion sinnvoll zu moderieren. Doch jetzt melden sich auch noch die Berater der Nübel-Konkurrenten kritisch zu Wort.
Der U23-Nationaltorwart bekam vor und nach seiner Degradierung auf Schalke sowieso schon ordentlich Gegenwind. Nübel patze mehrfach im Schalke-Tor.
Trauriger Höhepunkt waren die Tränen, die er nach Anfeindungen der Kurve nicht zurückhalten konnte. Ein unschöner Anblick für jeden Fußballfan.
Nübel sorgt mit seinem Wechsel für viel Bewegung auf der Torhüterposition beim FC Bayern. Denkbar ist, dass dem 23-Jährigen bei der Unterschrift Einsatzzeiten garantiert wurden. "Alex will Manuel Neuer mittelfristig verdrängen", sagte sein Berater Stefan Backs Anfang des Jahres.
Der viermalige Welttorhüter denkt allerdings nicht daran, seinen Stammplatz zu räumen. Neuer zeigte zwar Verständnis für den zukunftsträchtigen Transfer, lobt aber auch seinen aktuellen Ersatz: „Wir haben mit Sven Ulreich schon eine bärenstarke Nummer zwei. Der würde in vielen anderen Vereinen Stammtorwart sein."
Im kicker meldete sich jetzt Ulreich-Berater Jürgen Schwab zu Wort und stellte klar, dass der Schwabe seinen Platz hinter dem Kapitän keinesfalls freiwillig aufgeben wird: „Der FC Bayern ist eine Leistungsgesellschaft, in der sportlich entschieden wird. Schauen wir mal, wer am Ende hinter Manuel Neuer auf der Bank sitzt.“
U23-Torwart Christian Früchtl lässt der Transfer ebenfalls kalt: „Mir ist das vollkommen egal, ob ein Alexander Nübel kommt. Oder wer auch immer. Ich will mich beim FC Bayern München durchsetzen“, sagte der 20-Jährige selbstbewusst.
Zwei Nachwuchs-Torhüter mit dem gleichen Ziel - allerdings mit verschiedenen Wegen. Nübel kommt zum FC Bayern und nimmt den Kampf mit Neuer auf.
Früchtl hingegen möchte den FC Bayern zum Saisonende auf Leih-Basis verlassen, um „höherklassig zu spielen“ und gestärkt zurückzukommen. „Ich habe die Spielpraxis, die andere nicht haben“, sagte Früchtl in Richtung Nübel, der sich beim FCB wohl erstmal mit einer Reservistenrolle zufriedenstellen muss.
Christian Rößner legt auf diese Spitze hin noch einmal nach: „Wir machen sicherlich nicht den Fehler, den ein Nübel oder sein Berater machen, jetzt nach München zu gehen und sich dort auf die Bank zu setzen“, wird Früchtls Vertrauensperson in der AZ zitiert.
Die Vorstöße der beiden stoßen Sky-Experte Didi Hamann sauer auf: „Die Berater von Früchtl und Ulreich sollten sich lieber um ihre Klienten kümmern als mit plumpen Sprüchen Stimmung gegen Nübel zu machen“, schimpfte der Ex-Profi auf Twitter.