München – Die Bundesliga hat wieder einen Hoeneß in ihren Reihen: Sebastian Hoeneß (38) übernimmt als Cheftrainer die TSG Hoffenheim . Nur wenige Wochen nach der Drittliga-Meisterschaft mit den Bayern-Amateuren ist der Sohn von Dieter und Neffe von Uli Hoeneß also im Fußball-Oberhaus angekommen. Am Montag verkündeten die Hoffenheimer offiziell, dass er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 unterschrieben hat.
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Der junge Trainer sieht die Station im Kraichgau als den idealen Schritt für seine weitere Entwicklung: „Die Arbeit bei der TSG Hoffenheim ist eine große Herausforderung, auf die ich mich enorm freue. Die grundsätzliche Philosophie des Clubs ist identisch mit meiner Idee von Fußball - offensiv, mutig, flexibel und immer aktiv.“ Darüber hinaus habe die TSG in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Fundament aufgebaut, um eine optimale und nachhaltige Ausrichtung von Profi- und Jugendfußballern zu gewährleisten.
TSG-Sportdirektor Alexander Rosen verriet, dass die Hoffenheimer schon seit längerer Zeit mit Hoeneß in Kontakt standen: „Sebastian hat eindrucksvoll bewiesen, junge Spieler zu einer leistungsstarken Einheit formen und individuell weiterentwickeln zu können. Dabei hat er einen offensiven Ansatz gewählt, der nicht nur attraktiv, sondern auch außerordentlich erfolgreich war.“
Hoeneß, im Sommer 2017 von RB Leipzig auf Empfehlung von Hermann Gerland nach München gekommen, trainierte zwei Jahre lang die U 19-Junioren, ehe er im vergangenen Jahr die Amateure übernahm. Nach furiosem Saisonstart zeigte die Formkurve der Hoeneß-Truppe zwischenzeitlich nach unten, ehe sie nach der Corona-Unterbrechung die Liga dominierte. Der Trainer schaffte es dabei, viele technisch versierte A-Jugendliche in der Drittliga-Mannschaft zu integrieren und sie an den Herrenfußball zu gewöhnen. Allerdings hat er noch nie mit gestandenen Bundesliga-Profis gearbeitet. Spannend also zu sehen, wie ihm der Sprung vom Talente-Flüsterer zum Profi-Antreiber gelingt.
Der gebürtige Münchner wird seinen neuen Job am kommenden Sonntag antreten und seinen Co-Trainer David Krecidlo (39) mitnehmen. Die Bayern--Verantwortlichen um Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Campus-Leiter Jochen Sauer müssen sich nun intensiv nach einem Nachfolger umschauen. „Wir sind stolz auf das, was auf dem FC Bayern Campus geleistet wird. Wir bilden dort nicht nur junge Spieler aus, sondern auch Trainer. Es ist natürlich schade, dass Sebastian uns verlässt, aber wir haben entschieden, ihm keine Steine in den Weg zu legen“, sagte Salihamidzic.
Ein neuer Übungsleiter soll in den nächsten Wochen präsentiert werden. Derzeit spricht vieles für eine interne Lösung. Häufig fällt der Name Holger Seitz (45). Der stellvertretende Campus-Leiter ist im Besitz der Fußballlehrer-Lizenz, kennt die Strukturen am Campus und schaffte 2019 als Trainer der Amateure den Aufstieg in die Dritte Liga. Miroslav Klose (42) ist hingegen kein Thema für den Posten. Klose dürfte durch seine Teilnahme am Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef zwar ein Profi-Team in Eigenregie trainieren, ist aber im Team von Cheftrainer Hansi Flick eingeplant.