2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Sydney Lohmann kommt aus der Jugend des SC Fürstenfeldbruck. Foto: Archiv
Sydney Lohmann kommt aus der Jugend des SC Fürstenfeldbruck. Foto: Archiv

Ex-Fürstenfeldbruckerin Lohmann auf dem Weg zur Nationalspielerin

Bayernspielerin aus dem Landkreis Landsberg

Am Freitag wird mit der Partie von Frankreichs Gastgeberinnen gegen Südkorea die achte Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Pariser Prinzenpark-Stadion eröffnet. Titelverteidiger sind die USA.

Landkreis – Die deutsche Elf zählt zu den Favoriten, obwohl der letzte WM-Titel schon zwölf Jahre zurückliegt. Es war die Zeit, in der sich eine damals noch junge Torhüterin aus Puch anschickte, Karriere zu machen. Ulrike Schmetz, die Tochter des Brucker SPD-Stadtrats, wurde von der damals bereits aufstrebenden Frauenriege des FC Bayern München entdeckt und bestritt etliche Bundesliga-Spiele. Auch ins Nationaltrikot mit dem Adler auf der Brust hatte sie es etliche Male geschafft. Danach widmete sich Ulrike Schmetz ihrem Medizinstudium. Heute ist sie in einer Klinik im Allgäu beschäftigt.

Eine weitere Lokalmatadorin, die bald im Frauen-Nationalteam stehen könnte, ist Sydney Lohmann. Sie stammt zwar aus Pürgen im Landkreis Landsberg, wurde aber beim SC Fürstenfeldbruck ausgebildet und ist mittlerweile Profi beim FC Bayern. Als aktuelle U21-Nationalspielerin kommt für sie die Frauen-WM in Frankreich aber noch zu früh.

Trotzdem werden auch die Vielen bei Vereinen im Landkreis spielenden Amateur-Fußballerinnen mit Interesse die bis 7. Juli dauernde WM verfolgen. Das ergab eine Blitzumfrage des Tagblatt.

Die 19-jährige Julia Harner spielt bei den Upfer Madl schon seit zehn Jahren. „Natürlich interessiere ich mich für die WM der Frauen. Schon allein aus dem Grund, weil ich einen sportbegeisterten Papa habe.“ Die beim SC Unterpfaffenhofen kickende Harner will aber nicht nur die Spiele der deutschen Mannschaft verfolgen, sondern – „soweit es meine Zeit erlaubt – auch sicher das ein oder andere Spiel anderer Nationen. „Da schätze ich England, Kanada und Schweden als starke Mannschaften, die durchaus in der Lage sein könnten, Weltmeister zu werden. Die deutsche Mannschaft befindet sich im Umbruch mit vielen jungen Spielerinnen. Aber einen Platz unter den ersten Sechs traue ich ihnen zu.“

Überhaupt nicht erpicht auf die Weltmeisterschaft ist Sina Jasmin (30). Sie spielt beim SV Mammendorf in der Kreisliga. Sie gesteht: „Ich schaue grundsätzlich kein Fußball im Fernsehen. Mich interessiert mittlerweile nicht einmal mehr die Männer-WM sonderlich; die Frauen sogar noch etwas weniger.“ Weshalb die Mammendorferinnen auch keine Einschätzung zum Abschneiden der deutschen Mannschaft abgeben will. „Dennoch wünsche ich der Mannschaft natürlich Erfolg.“

Ruth Wallmeier (26) kickt seit Kindesbeinen beim FC Puchheim Fußball. Im Gegensatz zu Jasmin verfolgt sie die Spiele der Nationalmannschaft. „Ich finde es allerdings schade, dass der Frauenfußball nicht so populär ist wie bei den Männern. Viele bekommen es gar nicht mit, dass jetzt die WM in Frankreich stattfindet.“ Die in der Kinder- und Jugendhilfe arbeitete Wallmeier wird diesmal jedoch kaum Spiele am Bildschirm verfolgen können, weil sie mit ihren Schützlingen eine Ferienfahrt nach Italien unternimmt. Der deutschen Elf traut sie das Viertelfinale und mit etwas Glück auch das Halbfinale zu. „Die Mannschaft ist im Umbruch, jung und mit neuer Trainerin.“ Ihr Favorit ist der amtierende Weltmeister USA und wegen des Heimvorteils Frankreich.

Johanna Draude ist Studentin in der Business-Branche. Seit drei Jahren spielt die 20-Jährige für die regionale Nummer eins im Frauenfußball bei RW Überacker. Gerade noch dem Abstieg aus der Bezirksoberliga entronnen, interessiert sich Draude eigentlich eher für den Männerfußball:. „Da steckt einfach mehr dahinter und man kennt die Spieler.“ Wegen der Frauen WM würde sie keine privaten Treffen sausen lassen, um die Spiele am Fernseher zu verfolgen. „ Ohnehin würde man öffentlich nicht so viel mitbekommen. „Bei den Männern gibt es Public Viewing und die ganze Nation fiebert mit.“ Gleichwohl räumt Draude der deutschen Mannschaft ein gutes Abschneiden ein. „Ich weiß, dass Brasilien ganz gut ist, aber wegen des Heimvorteils glaube ich, dass auch mit den Französinnen zu rechnen ist.“

Die Tochter von Gröbenzells Trainer Andreas Rötzer, Nina (26) ist seit 13 Jahren beim dortigen Sportclub am Ball. Sie werde sich zwar die Spiele der deutschen Mannschaft ansehen, „aber das war es dann auch schon“. Die Namen einiger bekannter Spielerinnen kennt sie zwar, aber, so gesteht die 26-Jährige: „Wirklich fundierte Kenntnisse über unsere Nationalmannschaft habe ich nicht.“ Zu den Chancen der Deutschen glaubt sie aber, dass das Halbfinale zu schaffen wäre. Favoriten sind für die Gröbenzellerin Frankreich und die USA. DIETER METZLER

Aufrufe: 07.6.2019, 11:48 Uhr
Münchner Merkur / tz / Dieter MetzlerAutor