2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die DFB-Elf beim Training. Joshua Kimmich (M.) steht im Mannschaftsgefüge trotz seiner Jugend weit oben. F: dpa / Christian Charisius
Die DFB-Elf beim Training. Joshua Kimmich (M.) steht im Mannschaftsgefüge trotz seiner Jugend weit oben. F: dpa / Christian Charisius

Ein Bayern-Youngster überraschend weit oben in der Hierarchie: Wer hat die Macht in der Mannschaft?

Jung-Stars fordern Weltmeister

Das Teamgefüge der DFB-Elf steht nach dem verpatzten Auftakt extrem unter Druck. Wer hat in Löws Truppe das Sagen?

Sotschi - Eier, wir brauchen Eier! Nie hat der legendäre Spruch von Torwart-Legende Oliver Kahn besser gepasst, als im Hinblick auf den anstehenden Schweden-Kick. Warum? Ganz einfach: Im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen die Wikinger sind starke Persönlichkeiten und Führungsspieler gefragt, die während der 90 Minuten auf und in den nächsten Tagen neben dem Platz vorangehen.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff machte seinen Führungsspielern gestern eine Ansage: „Ich denke schon, dass von jedem Spieler eine Reaktion kommen wird. Jeder weiß hoffentlich, dass er nicht die Leistung abgerufen hat, die er kann. In erster Linie geht es darum, seine eigene Leistung abzurufen. Und dann ist die Erfahrung dieser Spieler natürlich wichtig, in schwierigen Spielen ruhig zu bleiben.“ Nur: Wer hat die Macht in der Mannschaft?

Machtverhältnisse haben sich verändert

Der klassische Mannschaftsrat besteht aus Thomas Müller, Mats Hummels, Jerome Boateng, Toni Kroos, Sami Khedira und Kapitän Manuel Neuer. Auf dem Papier sind die Führungsspieler also schon mal klar definiert. Fakt ist aber: Die Machtverhältnisse innerhalb des Teams haben sich nach der Auftaktpleite gegen Mexiko etwas verschoben. Das lag unter anderem an der schwachen Leistung vom eigentlichen Mittelfeld-Leitwolf Khedira, der bereits nach 60 Minuten ausgewechselt wurde.

Angesichts der namhaften Sechser-Konkurrenz mit Ilkay Gündogan, Leon Goretzka und Sebastian Rudy war der Juve-Star schon vor dem WM-Start nicht mehr unantastbar. Toni Kroos ist es hingegen schon. Khedira verschwand nach der Mexiko-Pleite wortlos durch die Mixed Zone.

Neuer gibt Einblicke

Kapitän Neuer gab erst kürzlich Einblicke, wer während des Spiels das Kommando auf dem Platz hat: „Man coacht von hinten nach vorne, von innen nach außen. Wir haben viele Spieler dabei, die große Turniere gespielt haben. Da zieht sich keiner aus der Verantwortung!“ Der Torwart ist bei Joachim Löw der unangefochtene Führungsspieler. Neuers Meinung hat Gewicht – egal ob bei Mitspielern oder Trainerteam. Seine Bayern-Kollegen Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller sind ebenfalls Lautsprecher.

Boateng und Müller haben aktuell eine besonders wichtige Führungsrolle – sie sollen eine mögliche Block-Bildung innerhalb der Mannschaft verhindern. Und Hummels hat mit seiner deutlichen Kritik nach dem Mexiko-Spiel einmal mehr bewiesen, dass er in der Hierarchie weit oben steht! Nicht von jedem würden die Mitspieler diese krasse Kollegen-Schelte akzeptieren.

Mit Joshua Kimmich steht übrigens schon der nächste Bayern-Kicker parat, der in den Anführer-Kreis drängt – trotz seiner gerade mal 23 Jahren. Kimmich soll dem Team bei der WM 2022 als Anführer zum Erfolg verhelfen. Das verriet Löw bereits in Eppan. Kimmich ist die DFB-Zukunft und darum wird seine Meinung auch schon jetzt vom Führungskreis um Manuel Neuer gehört.

So sieht das Machtgefüge in der DFB-Elf aus

  • Löw
  • Neuer
  • Boateng, Müller, Hummels
  • Kroos, Khedira, Kimmich
  • der Rest
Aufrufe: 021.6.2018, 09:35 Uhr
Münchner Merkur / tz / Manuel BonkeAutor