2024-05-08T14:46:11.570Z

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Strahlende Sieger: Die E-Junioren des VfB Stuttgart holten sich diesmal den Pott beim Bayernwerk-Junior-Cup. FOTO: TSV GILCHING
Strahlende Sieger: Die E-Junioren des VfB Stuttgart holten sich diesmal den Pott beim Bayernwerk-Junior-Cup. FOTO: TSV GILCHING

E-Jugend: Den Bayern bleibt der Hattrick verwehrt

E-Jugend des VfB Stuttgart gewinnt den Bayernwerk-Junior-Cup – Gilchinger Teams wieder höfliche Gastgeber

Irgendwann war selbst das riesige Gelände des Gilchinger Christoph-Probst- Gymnasiums völlig ausgelastet. „Es war die Hölle los“, sprach Ansgar Brossardt von wahren Menschenmassen, die sich am Finaltag des Bayernwerk- Junior-Cups durch die Gänge schoben.

Für den Mitorganisator des Hallenfußballturniers bedeutete das gewaltige Zuschauerinteresse auch ein klares Bekenntnis zum E-Jugend-Fußball. Die Fans wollen schon dabei sein, wenn ein späterer Star geboren wird. Die Hölle war nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem blanken Parkett der Turnhalle los. Die Schweizer zettelten eine erfolgreiche Revolution gegen den FC Bayern München an, der den Junior Cup zuletzt zweimal in Folge gewinnen konnte. Der anvisierte Hattrick blieb dem Nachwuchs des Deutschen Rekordmeisters verwehrt, weil der FC Zürich im Halbfinale die Bayern mit 3:1 ablederte.

Im Endspiel agierten die Eidgenossen längst nicht mehr so couragiert und mussten sich schließlich dem VfB Stuttgart mit 1:2 geschlagen geben. Die Bayern trösteten sich über den entgangenen Rekord mit einem 1:0-Sieg im kleinen Finale gegen den 1. FC Nürnberg hinweg. Ansonsten gab es einige Auffälligkeiten. Die Österreicher mischten wieder ordentlich mit und bestätigten mit dem fünften Platz für Red Bull und dem achten Rang für Austria Wien den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre. „Sie haben den größten Sprung gemacht“, lobte Brossardt die Clubs aus der Alpenrepublik. Die Tschechen von Sigma Olomouc und SFC Opava waren dagegen heillos überfordert und verpassten eine Platzierung unter den Top Ten der insgesamt 18 Teams. Anpassungsschwierigkeiten offenbarten aber auch die Kicker von Feyenoord Rotterdam. „Für sie ging das alles manchmal viel zu schnell“, stellte Brossardt fest. Werbung in eigener Sache betrieben dagegen die Teams aus der Region.

Der ASV Dachau trumpfte gewaltig auf und schlug im Spiel um Platz sieben die Wiener Austria mit 2:1. „Die machen dort eine saubere Arbeit“, lobte Brossardt die Dachauer, denen nur vier Treffer zum Erreichen der Vorschlussrunde gefehlt hatten. Der SV Germering, der sich neben dem ASV als zweites Team für den Junior Cup qualifiziert hatte, landete an 14. Stelle, aber noch vor der TSG 1899 Hoffenheim und dem SFC Opava.

Die Mannschaften des TSV Gilching-Argelsried glänzten dagegen wieder in der Rolle des höflichen Gastgebers. Der Auftritt der beiden Teams ließ die Augen der Verantwortlichen jedoch glänzen. „Klasse gespielt“, lobte Brossardt. Dem FC Augsburg und dem SFC Opava knöpfte der TSV jeweils ein 1:1-Unentschieden ab, gegen den FC Basel mussten sich die Lokalmatadore nach großem Kampf nur mit 3:4 geschlagen geben. Brossardt wertete das Ergebnis als weiteren ermutigenden Schritt in die richtige Richtung: „Das zeigt, dass unsere Jugendarbeit Früchte trägt.“

Das einzige, was den Gilchinger Teams noch fehlte, war die Cleverness, um sich gegen die ausgekochten Buben der Bundesligisten zu behaupten. Aber deshalb spielen sie beim Junior Cup auch mit. Um einmal den Hauch der großen weiten Fußball-Welt verspüren. Auch wenn sie dazu ab und zu durch die Hölle gehen müssen.

Aufrufe: 022.11.2017, 14:13 Uhr
Christian Heinrich - Starnberger MerkurAutor