2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Darüber wundert sich Hoeneß bei 1860

"Große Überraschung"

TSV 1860 München - Nach den Abstiegen zahlreicher Juniorenmannschaften des TSV 1860 München äußert Uli Hoeneß, Präsident des Stadtrivalen FC Bayern, seine Verwunderung über die Jugendarbeit bei 1860.

Als am Mittwochnachmittag der FC Bayern München und der FC Schalke 04 im Grünwalder Stadion aufeinandertrafen, war Uli Hoeneß selbstverständlich vor Ort. Bayern spielte gegen die Gelsenkirchener im Halbfinale der deutschen U19-Meisterschaft, die Münchner verloren das Hinspiel schlussendlich mit 1:3, Rückspiel ist am 16. Mai in der Heimspielstätte der Schalker.

In der Position, um die deutsche Meisterschaft zu spielen, sind die Jugendmannschaften des TSV 1860 München aktuell bei weitem nicht. Die U19 und die U17 sind jeweils aus der höchsten Spielklasse des Junioren-Fußballs abgestiegen. Durch den Abstieg der U17 in die Bayernliga muss die U16 in der nächsten Saison ebenfalls eine Liga weiter unten antreten, zwei Mannschaften des selben Vereins dürfen nicht in der selben Spielklasse antreten. Für das stolze und mehrfach ausgezeichnete Nachwuchsleistungszentrum der Löwen kommt das einer Katastrophe gleich.

„Mich wundert das sehr“

Zu Sport1 sagte Hoeneß im Rahmen des Halbfinal-Hinspiels: „Das ist eine große Überraschung, weil 1860 über Jahre gute Jugendarbeit gezeigt hat.“ Und der Präsident des FC Bayern legte nach: „Viele Spieler aus diesem Bereich haben sich sogar in der Bundesliga durchgesetzt und deswegen wundert mich das sehr, dass bei Sechzig offenbar nicht mehr so viel Wert auf die Nachwuchsarbeit gelegt wird, wie das früher der Fall war.”

Namen wie Sven und Lars Bender, Kevin Volland, Julian Weigl, Fabian Johnson, Marcel Schäfer, Daniel Baier oder Julian Baumgartlinger gingen in der näheren Vergangenheit aus der Jugendarbeit der Löwen hervor - allesamt mittlerweile gestandene Erstligaspieler, einige sogar Nationalspieler.

Bayern läuft 1860 den Rang ab

Die Abstiege bergen noch eine weitere Gefahr: Der Stadtrivale baut aktuell ein eigenes Nachwuchsleistungszentrum, will damit zukünftig verstärkt auf die Jugendarbeit setzen. Hatten in der Vergangenheit die Juniorenmannschaften der TSV 1860 in Südbayern einen ausgezeichneten Ruf, laufen aktuell die des FC Bayern denen der Löwen den Rang ab. Der Kampf um die Talente der Region wird nun noch erbitterter vonstattengehen. Da dürfte sich die niedrigere Liga und das damit einhergehende schwächere Niveau der Spiele nicht unbedingt positiv auf Anwerbeversuche auswirken.

Erste Frotzeleien aus Richtung des FC Bayern muss sich der TSV 1860 nun schon gefallen lassen. Und ein wenig Recht hat Hoeneß mit seiner Aussage schon: Wundern über die Entwicklung des ehemaligen Aushängeschildes, der Jugendarbeit, ist beim TSV 1860 München durchaus angebracht.


Aufrufe: 011.5.2017, 11:23 Uhr
tz.de - Fabian MüllerAutor