2024-04-23T13:35:06.289Z

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Markus Söder
Markus Söder – Foto: dpa

Corona-Krise: Söder und DFL-Boss fordern Gehaltsverzicht von Bundesliga-Stars

Corona-Appell von Seifert 

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DFL-Boss Christian Seifert hofft in der Coronavirus-Krise auf Solidarität in der Bundesliga. Dabei appelliert er auch an die hochbezahlten Stars.
  • Die Fußball-Bundesliga setzt mit dem Spielbetrieb zunächst bis 2. April aus
  • Eine längere Aussetzung der Partien ist dabei möglich
  • DFL-Boss Christian Seifert hofft nun auf Solidarität in der Bundesliga

Update vom 16. März, 19.11 Uhr: Die Coronakrise beschäftigt natürlich nicht nur den Fußball, sondern auch noch viel mehr die Politik. So hat sich nun auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* zur Lage in der Bundesliga geäußert.

„Ich fände es in Ordnung, wenn Spieler, die ganz große Gehälter bekommen, zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes gegenüber ihrem Arbeitgeber, ihren Vereinen, ein bisschen zurückhaltender wären mit dem Geld“, sagte der CSU-Vorsitzende bild.de .

Söder bläst dabei ins selbe Horn wie DFL-Boss Christian Seifert: „Bei so vielen Millionen, die da jedes Jahr verdient werden, ist Solidarität gefragt, nicht nur von den Vereinen, sondern auch von den Spielern“, erklärte er.

Coronavirus: DFL-Boss fordert Bundesliga-Stars zu Gehaltsverzicht auf - „Es geht um 56.000 Jobs“

München - Christian Seifert waren auf der Pressekonferenz der Deutschen Fußball Liga am Montagnachmittag die Anstrengungen der vergangenen Tage anzusehen. Der DFL-Boss wirkte müde und ausgelaugt.

Die existenziellen Sorgen im Fußball infolge der Corona-Krise gehen am Liga-Boss natürlich nicht spurlos vorbei. Dabei fand er zur aktuellen Lage drastische Worte: „Es geht ums Überleben“.

In der Krisensitzung beschloss die DFL nun, dass der Spielbetrieb vorerst bis zum 2. April ruht. Doch das bedeutet nicht, dass ab dem 3. April wieder gespielt wird, wie Seifert verdeutlichte. Die Liga spielt aktuell auf Zeit und hat dabei auch gar keine andere Möglichkeit.

Coronavirus: DFL-Boss Seifert glaubt nicht an EM im Sommer

„Niemand kann derzeit sagen, wann es wieder Profispiele geben wird“, sagte Seifert: „Es ist noch viel zu früh, um darüber zu spekulieren, ob am 19. April oder am 26. April oder im Mai oder im Juni gespielt werden kann.“

Zum einen ist aktuell die Entwicklung des Coronavirus in Deutschland* nicht absehbar, zum anderen ist die DFL auch durch die UEFA in ihren Planungen gehemmt. Denn eigentlich sollte im Sommer ja die paneuropäische EURO in zwölf Ländern stattfinden.

Dass diese wirklich wie geplant über die Bühne geht, glaubt Seifert inzwischen nicht mehr. „Die Wahrscheinlichkeit einer perfekten EM im Sommer in zwölf Ländern ist keine Zahl mehr vor dem Komma“, so der DFL-Boss, der nach eigenen Angaben für den Fall einer EM-Absage davon ausgeht, „dass die nationalen Ligen mehr Flexibilität bis Mai oder Juni haben werden.“

Mehr Klarheit erhofft sich Seifert nach der Krisensitzung per Videokonferenz der UEFA am Dienstag (17. März, 10 Uhr): „Dann wird sehr viel deutlicher, welche Zeiträume wir zur Verfügung haben.“

Coronavirus: „Es geht um 56.000 Jobs“ - DFL-Boss fordert Bundesliga-Stars zu Gehaltsverzicht auf

Wie geht es in der spielfreien Zeit und angesichts der daraus resultierenden fehlenden Einnahmen für die Profi-Teams weiter? Obwohl die Vereine um 770 Millionen Euro bangen und 56.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, wurde am Montag noch nicht über staatliche Hilfen gesprochen.

„Wie müssen erst einmal einen Überblick bekommen, wer wie lange ohne Spiele durchhält“, erklärte Seifert, der auch auf freiwillige Gehalts-Verzichte bei den Fußball-Stars baut: „Es wird eine gewisse Solidarität geben, wie sie uns bereits bei anderen Sportarten vorgemacht wird.“

Coronavirus: „Wie im Science-Fiction-Film“ - DFL-Boss Seifert zur aktuellen Lage

Die Spielzeit soll in jedem Fall zum Abschluss gebracht werden, das machte Seifert nochmals deutlich: „Alle Klubs haben den Anspruch, die Saison in irgendeiner Art und Weise - gemäß den rechtlichen Möglichkeiten und gesundheitlich vertretbar - regulär zu Ende kommen zu lassen“, so der DFL-Boss.

Wie und ob das möglich ist, kann aktuell auch niemand beantworten. Nicht nur für die Liga und den Fußball sind es aktuell mehr als schwierige Zeiten. „Es fühlt sich an wie in einem Science-Fiction-Film“, sagte Seifert.

Hoffen wir bei diesem Streifen auf ein Happy End.

smk

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Aufrufe: 017.3.2020, 07:17 Uhr
Münchner Merkur / tz / Florian SchimakAutor