München - Die Profis des FC Bayern tanken in diesen Tagen Kraft, blenden den Fußball in ihrem zweiwöchigen Urlaub aus. Am Freitag um 12 Uhr dürften die Münchner aber eine kleine Ausnahme machen, denn in Nyon steht die Auslosung der ausstehenden Champions-League-Runden an. Bevor es beim Finalturnier in Lissabon ernst wird, müssen die Bayern noch das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea bestreiten – es wird ein Kaltstart für die Münchner.
Auf den derzeitigen Urlaub folgen jeweils drei Tage Cyber- und Kleingruppen-Training. Erst nach drei negativen Corona-Tests dürfen die Bayern-Stars laut Coach Hansi Flick dann wieder gemeinsam auf den Rasen – frühestens ab dem 26. Juli. Somit blieben knapp zwei Wochen als Vorbereitung auf das Rückspiel gegen Chelsea. In diesem Zeitraum findet auch die digitale Sommer-Tour der Münchner statt. Neben virtuellen Autogrammstunden ist auch ein Testspiel geplant. Der Gegner dieser Generalprobe ist noch nicht bekannt – denkbar wäre Eintracht Frankfurt, das noch Europa League spielt.
Ganz anders sieht die Planung bei den Londoner Blues aus: In den kommenden zwei Wochen stehen für das Team von Coach Frank Lampard noch vier Ligapartien und das FA-Cup-Halbfinale gegen Manchester United an. Setzt Chelsea sich bei Letzterem durch, kommt das Pokal-Endspiel am 1. August noch obendrauf. Und an Schonung ist aktuell nicht zu denken. Der Tabellendritte der derzeitige Premier League braucht weitere Siege, um sich das Königsklassen-Ticket für die kommende Saison zu sichern. Platz vier ist das erklärte Minimalziel.
Wenn der FC Bayern und Chelsea aufeinander treffen, stehen die Engländer also voll im Saft, die Münchner hingegen sind – positiv formuliert – bestens ausgeruht. „Es hat alles seine Vor- und Nachteile“, meinte Flick, bevor er seine Fußballer Anfang dieser Woche in den Urlaub verabschiedete. „Die Mannschaft ist anschließend ausgeruht und kann sich in einer kurzen Phase voll auf das konzentrieren, worauf es ankommt.“
Das wäre zunächst einmal ein Sieg gegen Chelsea, denn trotz des klaren Erfolgs im Hinspiel an der Stamford Bridge fordert der Bayern-Trainer genau das ein. Flick erklärte: „Ein 3:0-Vorsprung hört sich gut an, aber wir wollen auch das Rückspiel gewinnen. Siege geben immer wieder Vertrauen in die eigene Stärke.“
Zur Einordnung: Seit dem Restart der Premier League haben die Blues vier von fünf Partien gewonnen, darunter ein 2:1-Sieg im Topspiel gegen Manchester City. Überspitzt formuliert sind die Londoner wohl der bestmögliche Sparringspartner für die Bayern, ehe das Flick-Team anschließend zum großen Schlag gegen die verbliebende europäische Konkurrenz ausholt. (Jonas Austermann)