2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview
Foto: SV Altenmittlau
Foto: SV Altenmittlau

Ab Sommer plötzlich Spielertrainer

KOL/KLA GELNHAUSEN/INTERVIEW: +++ Nico Wegmann vom SV Altenmittlau wird Spielertrainer der Reserve des FC Bayern Alzenau +++ Auch Jogi Hock Teil eines neuen Trainer-Duos +++ Wegmann-Brüder vereint +++ Start in der Kreisliga-A Gelnhausen +++

Der SV Altenmittlau muss in der kommenden Saison den Abgang ihres defensiven Mittelfeldspieles Nico Wegmann verkraften. Der 22-jährige wird ab Sommer Spielertrainer der neugegründeten Reserve des FC Bayern Alzenau und soll die A-Jugend bestmöglich in den Seniorenbereich, zu Beginn in der Kreisliga A Gelnhausen, integrieren. In Alzenau wird Wegmann auf seinen Bruder Luca treffen, der zum diesjährigen A-Jugend Kader des FCB gehört.

Wegmann, der selbst aus der Alzenauer Jugend stammt, verlässt den SVA nach fünf Jahren und kehrt zu seinem Heimatverein zurück und das als „Jungspund“ in neuer Rolle mit viel Verantwortung. Als Trainerkollege wird ihm allerdings auch der erfahrene Jogi Hock zur Seite stehen, mit welchem er bereits in der Alzenauer Jugend als Coach zusammenarbeiten konnte. Die Beweggründe und Ziele von Nico findet ihr im folgenden FuPa-Interview.

Nico, vor fünf Jahren bist du von der damaligen Hessenligamannschaft des FC Bayern Alzenau zur A-Jugend des SV Altenmittlau in die Kreisliga gewechselt. Seitdem hast du neben der A-Jugend Saison, 130 Spiele für den SV Altenmittlau im Seniorenbereich bestritten. Wie hast du die Zeit beim SVA empfunden?

Nico Wegmann: Die Zeit beim SVA war zwar aufgrund von kleinen Verletzungen nicht immer leicht, jedoch trotzdem eine ganz besondere. Die Atmosphäre, die Leute, die mit Herzblut dem Verein verbunden sind und die Vorstandschaft rund um Noll, Nussbaum, Moll, Thomas und Co ist wirklich top. Ich hab mich immer sehr wohl gefühlt und habe viele Freundschaften aufgebaut. Ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal beim Team, den Verantwortlichen im Verein und bei allen, die etwas mit dem Verein zu tun haben bedanken!

Nun verschlägt es dich zu deinem Ausbildungsverein nach Alzenau zurück und das sogar als Spielertrainer. Wie kam das zustande?

Nico Wegmann: Den Kontakt nach Alzenau habe ich zum Glück nie verloren. Nachdem ich dann im letzten Jahr meine B-Lizenz gemacht habe, bin ich als Co-Trainer in der U18 eingestiegen. Die Zusammenarbeit mit Jogi Hock hat von Anfang an super funktioniert. In den letzten Wochen plante der Verein intensiv die Realisierung einer U23, um die jetzigen hochtalentierten A-Jugendspieler im Laufe der Saison nicht aus den Augen zu verlieren und diese nach und nach an den Herrenbereich heranzuführen. Die Idee mich als Spielertrainer zu installieren kam letzten Endes von Jogi Hock und dem Jugendleiter Mark Neumann, den ich noch aus meiner Zeit als Spieler in Alzenau sehr gut kenne.

Mit 22 Jahren Spielertrainer, das ist sehr früh. Was erwartest du von deiner neuen Herausforderung? Denkst du, dass insbesondere ein unerfahrener, junger Spielertrainer der jungen Alzenauer Reserve guttun wird?

Nico Wegmann: Ich freue mich natürlich riesig auf die neue Herausforderung und bin richtig stolz Trainer dieser Truppe zu sein. Ich weiß, dass in Alzenau eine sehr talentierte und motivierte Mannschaft auf mich warten wird, die sich stets verbessern will. Das macht die Aufgabe so spannend. Für Jogi und mich gilt es den Jungs ein attraktives Training zu bieten, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich für die Hessenligamannschaft zu empfehlen. Der Schritt aus der A-Jugend direkt in die Mannschaft des Hessenligateams zu kommen ist sehr schwer. Deshalb ist der Weg über die U23 eine gute Chance.

Ich denke für die Jungs ist das Gespann Hock/Wegmann eine sehr gute Konstellation. Jogi kann den Jungs mit seiner Erfahrung von der Seitenlinie aus weiterhelfen, ich hingegen versuche die Jungs auf dem Platz weiterzubringen. Ich bin ein Spieler der auf dem Platz viel redet und organisiert, ich denke das wird vor allem der jungen Truppe sehr gut bekommen. Und ganz so unerfahren bin ich als Trainer ja auch nicht. (lacht)

Dein Bruder Luca schafft es ja vielleicht in den Hessenliga Kader der Bayern aus Alzenau? Als Jungspund wird er jedoch sicherlich auch mal in der Reserve angreifen. Freust du dich darauf, mit ihm zusammen zu trainieren und zu spielen?

Nico Wegmann: Natürlich hoffe ich, dass mein Bruder Luca den Sprung in die erste Mannschaft schafft. Er hat sich in den letzten Jahren großartig entwickelt und ich bin mir sicher, dass er immer wieder seine Chancen von Angelo bekommen wird. Wenn er in diesen Momenten Leistung zeigt, wird man sehen wohin der Weg geht. Trotzdem wird es sicherlich auch das eine oder andere Spiel geben, indem ich mit meinem Bruder zusammen auf dem Platz stehen werde. Auf diese Spiele haben wir uns schon von klein auf gefreut und in dieser Saison wird es dann endlich soweit sein. Das war definitiv auch ein Hauptargument für den Wechsel nach Alzenau.

Wie sieht die Kaderplanung aus? Das Trainergespann mit dir und Jogi Hock steht. Doch gibt es weitere Neuzugänge für die neue Saison?

Nico Wegmann: Das Grundgerüst besteht aus dem 98er A-Jugendjahrgang, der dieses Jahr mit Peter Sprung eine starke Runde in der Verbandsliga gespielt hat und nun in der Aufstiegsrelegation für die Hessenliga steht. Dazu kommen mit Tom Tuchscherer (Erlensee) und Tobi Müller (Bruchköbel) zwei ehemalige Jugendspieler zurück. Außerdem wechseln Sven und Björn Dziallach, Chris Tsifnas sowie Constantin Hasche zu uns. Christopher Schielein wird nach seiner Operation ebenfalls Spielpraxis bei uns sammeln. Mit dem einen oder anderen Spieler sind wir aktuell noch in Gesprächen. Aktuell haben wir somit einen Kader von 19 Spielern.

Der FC Bayern Alzenau II wird in der A-Liga des Kreis Gelnhausens starten. Welche Saisonziele setzt du dir? Glaubst du mit der jungen Truppe ist der direkte Aufstieg drin?

Nico Wegmann: Das wichtigste Ziel ist die Spieler weiterzuentwickeln und ihnen beim Schritt in den Herrenbereich und eventuell in den Kader der Hessenligamannschaft zu helfen. Natürlich wollen wir aber auch mit der U23 eine erfolgreiche Runde spielen. Ich bin mir sicher, dass der Aufstieg möglich ist, wenn die Jungs ihr Potenzial abrufen und wir als Team funktionieren. Wie gesagt, das Potenzial ist da und die Vorfreude im Team ist schon riesig.

Noch ein paar Worte über die Zeit in Altenmittlau: Du hast in Altenmittlau viele Trainer erlebt. In der A-Jugend und zu Beginn in der Reserve, war es André Schell. Es folgten Carsten Kallies, Tobias Schirnhofer und Nico Celebi in der Reserve sowie Rüdiger Strutt und das Trainerduo Weingärtner/Dedio in der ersten Mannschaft. Konntest du dir für deine anstehenden Aufgaben als Leiter der Trainingseinheiten etwas abschauen?

Nico Wegmann: Natürlich haben mich die fünf Jahre in Altenmittlau geprägt. Für meine Tätigkeit als Trainer habe ich nichtsdestotrotz meine eigene Vorstellung. Aber natürlich habe ich mir im Laufe der Jahre immer wieder ein paar Punkte abgeschaut, die ich ebenfalls so handhaben beziehungsweise durchziehen möchte. Ich denke es ist ein ganz gutes Mittel sich von möglichst vielen Trainern, möglichst viele positive Aspekte zu merken, ohne dabei seine eigene Linie und Vorstellung nicht zu verlassen.

Abschließend und nicht ganz ernst gemeint: Wenn du einen Spieler vom SVA mit nach Alzenau nehmen könntest. Wen würdest du wählen und warum?

Nico: Sowohl aus sportlicher als auch aus menschlicher Sicht gibt es da viele Spieler, die ich gerne weiterhin in meiner Mannschaft begrüßen würde. Deshalb kann ich das nicht auf einen Spieler reduzieren.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinem neuen Abenteuer und sagen danke für das Interview!


Aufrufe: 024.5.2017, 10:41 Uhr
Felix SchellAutor