2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Der Kapitän des FC Basara Mainz feierte mit seiner Mannschaft den fünften Aufstieg in Folge. Beide Aufstiegsspiele gegen Baumholder konnte Basara Mainz für sich entscheiden. Damit ist der Durchmarsch von der C-Klasse bis in die Verbandsliga perfekt.  Ig0rZh – stock.adobe/ F: Benjamin Marth
Der Kapitän des FC Basara Mainz feierte mit seiner Mannschaft den fünften Aufstieg in Folge. Beide Aufstiegsspiele gegen Baumholder konnte Basara Mainz für sich entscheiden. Damit ist der Durchmarsch von der C-Klasse bis in die Verbandsliga perfekt. Ig0rZh – stock.adobe/ F: Benjamin Marth

"Der Erfolg gibt uns Recht"

"Nachspielzeit" mit Stephan Bröker +++ Der Kapitän vom FC Basara Mainz feiert mit seinem Team den fünften Aufstieg in Folge +++ "Haben selbst nicht damit gerechnet"

Rheinhessen. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Stephan Bröker. Der 24-jährige Basara Mainz-Kapitän ist seit der Vereinsgründung 2014 dem Verein treu und hat einen großen Anteil an dem bemerkenswerten Durchmarsch von der C-Klasse bis in die Verbandsliga Südwest. Ganze vier Jahre hintereinander feierte Basara Mainz die Ligameisterschaft. In diesem Jahr ging es erstmals, nach dem verpatzten Entscheidungsspiel um den Titel gegen den SV Rülzheim, in die Aufstiegsrelegation. Der Gegner aus Baumholder konnte in beiden Spielen besiegt werden und somit feiert Basara Mainz den fünften Aufstieg in Folge. In jeder dieser erfolgreichen Spielzeiten war Stephan Bröker auf dem Feld mit dabei. Im Interview der Woche spricht Bröker über die Relegationsspiele, die Erfolge der letzten Jahre und das Thema Entscheidungsspiele.

FuPa: Mit zwei Siegen in den Aufstiegspielen gegen Baumholder steigt Basara Mainz nun in die Verbandsliga auf. Auch wenn gestern Mittwoch war, wie lange habt Ihr noch gefeiert?

Bröker: Sehr lange! Ich meine, Aufstieg ist nicht alle Tage. Da haben wir uns nicht lumpen lassen und bis 5/6 Uhr gefeiert.


Wie haben Sie die beiden Spiele erlebt? Waren die Spiele so eng und umkämpft wie es die Ergebnisse vermuten lassen? Und was war letztendlich ausschlaggebend, um den Aufstieg perfekt zu machen?

Baumholder war ein starker Gegner und es waren zwei wirklich sehr harte Spiele. Gerade in Baumholder war es schwer. Zumal hatten wir noch das Rülzheim-Spiel im Kopf. Die Enttäuschung bei uns war nach der Niederlage sehr groß. Aber wir haben in beiden Spielen unseren Siegeswillen gezeigt. Wir wollten die Saison unbedingt krönen.


Nur drei Tage vor dem ersten Relegationsspiel habt Ihr das angesprochene Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen Rülzheim im Elfmeterschießen verloren. Wie war die Stimmung anschließend? Eher bedrückt oder nach vorne gerichtet?

Wie gesagt, unsere Enttäuschung war riesig. Es war ein sehr intensives Spiel, bei dem jeder einzelne von uns brannte und einfach nur Bock hatte. Das hat man auch gesehen. Wir wollten die Rückrundenniederlage gegen Rülzheim unbedingt korrigieren, aber das ist uns leider nicht gelungenen. Im Elfmeterschießen sind solche Niederlagen natürlich besonders bitter.


Drei Spiele in sieben Tagen. Wie seid Ihr mit der körperlichen Belastung umgegangen? Habt Ihr zwischendurch trainiert?

Wir haben sehr locker trainiert. Spieler mit vielen Einsatzminuten wurden zur Regeneration in die Sauna geschickt. Man hat gemerkt, dass uns die Saison in den Beinen steckt. Gerade durch das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Rülzheim waren wir in jeder Partie einem sehr großen Druck ausgesetzt. Das ist auf Dauer sehr anstrengend.


Es war nun der fünfte Aufstieg in Folge, das ist natürlich wahnsinn. Der Durchmarsch von der C-Klasse bis in die Verbandsliga ist perfekt und Sie sind seit Tag eins mit dabei. Woran ist dieser anhaltende Erfolg zu messen? Warum läuft es bei Basara Mainz so gut?

Das ist eine sehr gute Frage. Ich bin ja einer der letzten, der seit Anfang an dabei ist und ich kann mich daran erinnern, wie wir in der ersten Saison in der C-Klasse Probleme hatten, genügend Spieler zusammen zu kriegen. Aber wir haben mit der Zeit eine sehr schlagfertige Mannschaft auf die Beine gestellt. Dazu kommt unser erfolgsgeiler Trainer, der uns immer hungrig auf mehr gemacht hat. Letztendlich kann ich gar nicht so genau sagen was alles gut gelaufen ist, außer: Der Erfolg gibt uns Recht.

War dieser Durchmarsch so geplant beziehungsweise das festgeschriebene Ziel?

Nein, nicht in diesem Ausmaß. Klar wollten wir möglichst schnell nach oben, aber wir hätten uns fünf Aufstiege in Folge nie zu träumen gewagt. Nach dem Aufstieg von der A-Klasse in die Bezirksliga haben wir eigentlich damit gerechnet, dass es schwer genug sein wird, diese Liga zu halten. Ich kann es selber wirklich kaum erklären.

Inwiefern hat sich euer Kader seit der Premieren-Saioson 2014/15 verändert? Gab es in den letzten Jahen viele Neuzugänge?

Unser Kader hat sich sehr verändert. Wir hatten in jedem Jahr enorm viele Zu- und Abgänge. Das Gesicht der Mannschaft hat sich jedes Jahr fast völlig verändert. Dadurch fängt man in der Vorbereitung jedes Mal bei Null an. Für die nächste Saison werden aber die meisten bleiben und das ist sehr wichtig für uns. Außerdem wird unser Verein für Neuzugänge durch die Erfolge der letzten Jahre auch immer attraktiver.


Wie schätzen Sie Ihre Chancen zur nächsten Saison ein?

Wir können schlecht sagen, dass wir wieder Aufsteigen wollen. Auch wenn es uns langsam schwerfällt. Es wird jetzt immer unrealistischer oben mitzuspielen, das ist klar. Wir werden sehen was geht, das ist vorher immer schwierig zu sagen. Wir wissen, dass wir nicht ohne Grund da stehen wo wir jetzt sind. Gegen höherklassige Gegner sahen wir in der Vergangenheit, ob Pokal oder Testpiel, immer gut aus. Erstmal muss die Vorbereitung gut laufen und auf ein paar Neuzugänge wird es auch ankommen.


Wie stehen Sie zu dem Thema Entscheidungsspiele? Sollte man sich bei Punktgleichheit lieber auf auf die Tordifferenz oder den direkten Vergleich festlegen?

Ich denke man sollte die Thematik mit den Entscheidungsspielen nochmal überdenken. In unserem Fall lagen wir im Vorteil, weil wir den direkten Vergleich und die Tordifferenz gegenüber Rülzheim verloren hätten. Aber die Saison wird dadurch unnötig in die Länge gezogen. Auch bei den Relegationsspielen sollte man überlegen, den Europapokal-Modus einzuführen. Zwei Spiele reichen aus. Ich meine, wenn das eine Team 1:0 gewinnt und die andere im Rückspiel 18:0, dann gibt es trotzdem ein drittes Entscheidungsspiel. Das ist eigentlich Quatsch.

Aufrufe: 06.6.2019, 17:00 Uhr
Jonah BastischAutor