2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle

Provokationen und Beleidigungen bei Stadtmeisterschaften

Bad Oeynhausen: Die Titelkämpfe bei den A1-Junioren werden zur Farce. JSG Bad Lohe/Bad Oeynhausen I gewinnt dank des besseren Torverhältnisses vor der SVEW. Klaus Tischer wird mit Worten heftig beleidigt

Provokationen, Pöbeleien von den Rängen, Schubsen, Stoßen und Beleidigen auf dem Spielfeld – und am Ende wurde auch noch Klaus Tischer vom Schiedsgericht von einer Person auf das Übelste beleidigt. Der Fair-Play-Gedanke wurde mehrfach mit Füßen und Worten getreten. Es war ein Trauerspiel. Frust statt Spielfreude.

Die diesjährigen Hallen-Stadtmeisterschaften der A1-Junioren von Bad Oeynhausen fanden mit der JSG Lohe/Bad Oeynhausen I einen Sieger mit 15 Punkten, der aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den punktgleichen Kickern der SV Eidinghausen-Werste das Turnier gewannen. Aber das war am Ende nur nebensächlich, denn die SV Eidinghausen-Werste fühlte sich verschaukelt. Nach Meinung der Werster hätte der direkte Vergleich der beiden punktgleichen Mannschaften zu Rate gezogen werden müssen, und den hätten sie dann mit 4:2 und 1:2 gewonnen.

Doch Achim Vogt und Jürgen Schirakow vom Schiedsgericht der ausrichtenden JSG Am Wiehen widersprachen: „Das Regelwerk vom Fußballkreis sieht ganz klar vor, dass bei Punktgleichheit das Torverhältnis entscheidet.“ Und das sprach am Ende dann ganz knapp für die JSG Lohe/Bad Oeynhausen, die im letzten Spiel einen 15:2-Kantersieg gegen die JSG Am Wiehen feierte. Die SVEW witterte angesichts der Torflut natürlich eine Form der Unsportlichkeit. So kam es dann auch zu den vielen verbalen Angriffen von der Tribüne.

Die Spieler der letzten Partie SVEW gegen die JSG Lohe/Bad Oeynhausen II (4:1 für die Werster) trugen mit einer nickligen und harten Gangart dazu bei, dass die Stimmung am Siedepunkt war.
Fazit: Den A1-Junioren-Meisterschaften von Bad Oeynhausen täte 2020 vor allem eines gut: Eine Pause. Runterkühlen. Von Wettbewerb kann ohnehin bei drei Vereinen (davon zwei Teams der JSG Lohe/Bad Oeynhausen, die SVEW und die A-Junioren der JSG Am Wiehen, die hoffnungslos unterlegen war bei null Punkten und 41 Gegentoren) nicht mehr gesprochen werden.

Riesenfreude nach dem Titelgewinn: Sie jubelten ausgelassen nach dem Gewinn der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft bei den A1-Junioren, die Kicker der JSG Lohe/Bad Oeynhausen 1, die auch ihre Vereinskameraden von der JSG 2 mit auf das Siegerfoto nahmen. Foto: Wolfgang Döbber

SVEW-Jugend-Geschäftsführer Andreas Kannenberg überlegte nach dem Abpfiff – ebenso genervt von den Auseinandersetzungen auf und neben dem Feld – sehr offen: „Wir sollten 2020 nicht mehr an den Hallenfußball-Stadtmeisterschaften teilnehmen.“ Der Trainer der SV Eidinghausen-Werste, Marco Knigge, war wie viele SVEW-Verantwortliche über das 15:2 im vorletzten Spiel für die JSG Lohe/Bad Oeynhausen 1 erbost. So hätten die Werster in der letzten Partie 8:0 gewinnen müssen, um noch Erster zu werden. Es wurde ein 4:1.

Dieses Hin und Her der Emotionen hatte zur Folge, dass die letzte Partie der SVEW gegen die JSG II zu einer hitzigen Partie wurde, voller Fouls, Provokationen und Beleidigungen. Beleidigt wurden außerdem auch Spieler und massiv das Schiedsgericht von einem Zuschauer-Quartett von der Tribüne aus. Am Ende platzte Klaus Tischer bei der Siegerehrung zu Recht der Kragen, da er mit seinen Kollegen von der Turnierleitung auch beleidigt wurde: „Das ist doch nur eine lächerliche Fußball-Stadtmeisterschaft, jetzt kommt mal alle wieder runter.“ Klaus Tischer kündigte auch gegenüber dem Verfasser dieser Zeilen eine ausführliche öffentliche Stellungnahme zu den Vorfällen an.

Bleibt die vage Hoffnung, dass sich einige Akteure noch bei Klaus Tischer entschuldigen oder unter der Woche mal an einen Tisch setzen. Es war kurz vor Krawall hoch zehn! Ein Armutszeugnis für den Fußball-Sport. Die Sieger der JSG Lohe/Bad Oeynhausen I feierten hingegen mit Trainer Chris Harmening und der 2. JSG-Mannschaft ausgelassen den Titelgewinn.

Aufrufe: 021.1.2019, 17:03 Uhr
Wolfgang DöbberAutor