"Zuvor haben wir gegen Volmerdingsen in der 90. Minute plus 2 gewonnen und gegen SV Kutenhausen-Todtenhausen II in der 90. Minute plus 3", sagte Topp am Mittwoch urlaubend an der Nordsee. Den feinen Wind um die Nase wehen hatte er sich nach dem Drama auch verdient. "Man merkte bis zum 0:3, dass viel Selbstvertrauen fehlte", berichtete Topp, um dann das Schlüsselerlebnis zu schildern, das die Aufholjagd einleitete, den FCO II bildlich gesagt von der Hölle ins Halleluja beförderte: "Vor dem 1:3 durch Gugo Tamojan eroberte sich Roman Hermann an der Außenlinie einen schon verloren geglaubten Ball, und erst diese Energieleistung und die präzise Flanke auf Tamojan führte zum 1:3 (72.) und brachte uns sofort zurück ins Spiel."
Der couragierte und entfesselte FCO II hatte nun Chancen im Minuten-Takt: Zuerst segelte ein Weitschuss von Max Thiele auch "vom Wind beflügelt" (Topp) zum 2:3 ins Netz (74.), dann stand der zuvor eingewechselte A-Junior Sven Eikmeier in der 76. Minute nach einer Ecke blank und schoss den Ball per Heber gegen die Laufrichtung des Torwarts ins Netz! Ein 3:3 binnen vier Minuten (!), das ganze FCO-II-Team war elektrisiert, das Trainerteam ebenso, wie Topp erklärte. Die Energieleistung hätte schon in der 85. Minute fast zum 4:3 geführt, doch ein Dropkick von Gianfranco Vodola ging knapp drüber.
Entfesselt wurden dann die Gefühle in der ersten Minute der Nachspielzeit, als Stürmer-"Oldie" but Goldie Christian Ochs nach einer Flanke von Leon Tappe das 4:3 markierte. Er lauerte am zweiten Pfosten, cool und abgezockt. "Wir waren alle wie elektrisiert. Keiner war in den letzten Minuten mit dem Remis zufrieden, das Team hat sich geschlossen und gewillt gezeigt, und mutig weiter nach vorne gespielt", schloss Philipp Topp seine Ausführungen zu der historischen Aufholjagd der "Mentalitätsmonster" binnen 18 Minuten.