2024-04-23T06:39:20.694Z

Spielbericht
Schmerzhafte Niederlage: Markus Burkart (rechts am Boden) fliegt später noch mit Gelb-Rot vom Platz. Foto: Plettenberg
Schmerzhafte Niederlage: Markus Burkart (rechts am Boden) fliegt später noch mit Gelb-Rot vom Platz. Foto: Plettenberg

Trainer Destek: "Naivität, Dummheit und Unvermögen"

Kohlgrub verliert bei Kellerkind

FC Bad Kohlgrub-Ammertal – Diesen Ausflug hätten sich die Fußballer des FC Bad Kohlgrub-Ammertal sparen können. Die 1:2-Niederlage beim FC Real Kreuth war an sich schon schlimm genug. Das entscheidende Tor fiel in der Nachspielzeit. Noch mehr ärgert Trainer Dennis Destek aber das Auftreten.

„Uns fehlte komplett die Überzeugung in unsere Fähigkeiten“, sagt er. Statt nach der Halbzeit-Führung mit breiter Brust weiterzuspielen, zeigte seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit „eine Mischung aus Naivität, Dummheit und Unvermögen“. Zum ersten Mal sei er sprachlos gewesen. Harte Worte des Trainers.

Doch vielleicht brauchen die Kohlgruber Fußballer eine schonungslose Analyse. Vielleicht hilft ein Mann, der nicht alles schönredet und Nachlässigkeiten aufdeckt. Denn auf den FC kommen harte Wochen zu. Nur noch vier Punkte steht der Verein vor einem Abstiegsplatz. Zuletzt hat es die Mannschaft verpasst, direkte Kontrahenten auf Distanz zu halten. Nur einen Punkt holten die Ammertaler gegen Kreuth, Gaißach und Bad Tölz – den bisher Letzten, Vorletzten und Viertletzten. An Ostern kommen zwei weitere Gegner aus der unteren Tabellenhälfte nach Kohlgrub. „Wir müssen unbedingt die Kurve kriegen“, betont Destek. „Wenn wir so weiterspielen, werden wir nicht mehr viele Spiele für uns entscheiden.“ In diesen Partie muss Kohlgrub noch dazu auf Tobias Ollert verzichten. Er sah Rot für ein taktisches Foul. Sein Trainer nennt die Entscheidung „einen Witz“ und poltert: „Dafür Rot zu geben, ist aus meiner Sicht völlig überzogen.“ Neben Ollert flogen Michael Brunner und Markus Burkart mit Gelb-Rot vom Platz. Doch Destek lässt die Kartenflut nicht als Ausrede gelten. „All diese Aktionen als Alibi zu nehmen, würde davon ablenken, dass bei uns derzeit einiges im Argen liegt.“

Es war ja nicht so, als hätten die Gäste keine Chance gehabt. Sie führten zur Pause. Das Tor fiel eine Minute vor der Pause. Geburtstagskind Maximilian Meditz verwandelte einen Foulelfmeter, als man Burkart gefällt hatte. Gleich nach der Halbzeitpause erspielte sich der FC die große Möglichkeit zum 2:0. Doch diese wirklich gute Chance ließen die Ammertaler aus. Was folgte: der Ausgleich durch Andreas Götschl, die Kohlgruber Kartenflut – und der späte Todesstoß. Profitierten die Kohlgruber vor einer Woche in Bad Tölz noch von der Nachspielzeit, brachte sie diesmal den Genickbruch. Ausgangspunkt war wie beim ersten Gegentreffer eine Standardsituation. Ein Kohlgruber Dauerproblem. Jacob Burda entschied Teil zwei des Duells mit dem Kohlgruber Torhüter Lukas Gerhauser für sich, der im ersten Abschnitt noch glänzend pariert hatte. In der letzten Aktion fehlte ihm vielleicht der Mut, seinen Kasten zu verlassen und die Flanke abzufangen. Destek reibt sich nicht am Gegentor in Unterzahl. Denn: „Wir haben es zuvor bei elf gegen elf schon nicht geregelt bekommen.“


FC Real Kreuth – FC Bad Kohlgrub 2:1
FC Real Kreuth: Sachau, Samoila, Mayr, Götschl, Kölbl, Schwinghammer, Mack (92. Frank), Hagn, Burda (0. Ploschka), Sandra, Lang - Trainer: Gruber
FC Bad Kohlgrub: Gerhauser, Ollert, Meditz, Papistock, Maintz, Niklas, Fend (58. Kraus), Brunner, Burkart, Kraus (35. Geipl), Strauß - Trainer: Kurz
Schiedsrichter: - Zuschauer: 30
Tore: 0:1 Meditz (44.), 1:1 Götschl (56.), 2:1 Burda (90.)
Gelb-Rot: Brunner (73./FC Bad Kohlgrub/)
Rot: Ollert (86./FC Bad Kohlgrub/)
Gelb-Rot: Burkart (89./FC Bad Kohlgrub/)

Aufrufe: 010.4.2017, 11:01 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Andreas KöglAutor