2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
Das Duell der Ohlstädter gegen Murnau im Oktober ging Unentschieden aus. Wer hat am Ende den sicheren Platz? F: Rabuser
Das Duell der Ohlstädter gegen Murnau im Oktober ging Unentschieden aus. Wer hat am Ende den sicheren Platz? F: Rabuser

Der Kampf um den direkten Klassenerhalt: Die Kreisliga 1

Fünf Mannschaften im Check: Wer packt's?

Stefan Schwinghammer nannte sie einmal die „knallharte Liga“ – weil sie so ausgeglichen ist wie kaum eine andere Klasse. Nun steuert die Kreisliga 1 auf einen super-spannenden Endspurt zu: Gleich fünf Teams können noch auf einen Relegationsplatz abrutschen – darunter drei aus dem Landkreis.

SG Hausham

7. Platz 34:47 Tore 30 Punkte

Restprogramm:

25. Spieltag - TuS Holzkirchen II (H) 26. Spieltag - ASV Habach (A)

Lage: Das Haushamer Mittel im Abstiegskampf: Lockerheit. Keiner glaubt, noch in die Relegation zu rutschen. Ein Punkt reicht der SG für ein weiteres Jahr Kreisliga.

Das spricht für die SG: der Lauf. Vor Beginn der Rückrunde handelte die SG, holte Trainer Hans Ostner, sein Vorgänger Felix Scherer konzentrierte sich nur noch aufs Kicken – und plötzlich lief’s. Die Spieler loben Ostners Training. Eine schwierige Saison – die besten Haushamer gingen im Sommer – steht vor einem positiven Ende.

Das spricht gegen die SG: Nimmt die SG den Abstiegskampf nicht ernst genug? Nervösist niemand. Das könnte der SG zum Verhängnis werden. Zwei Niederlagen – und Hausham hat seine gute Ausgangslage verspielt.

X-Faktor: die unfassbare Heimstärke. Nur eine Partie hat die SG verloren, dafür aber unter anderem Aufstiegskandidat Waldram geschlagen. Ein Sieg gegen Holzkirchen sollte kein Problem sein. Erst recht, weil’s beim Lokalrivalen eh um nichts geht. Im Notfall einigt man sich auf einen Punkt. Sicher ist sicher.


SV Ohlstadt

8. Platz 45:47 Tore 30 Punkte

Restprogramm: 25. Spieltag - TSV Murnau (A) 26. Spieltag - FC Bad Kohlgrub-A. (H)

Lage: Was ein Spiel ausmachen kann. Der SVO war auf dem besten Weg, den Klassenerhalt frühzeitig fix zu machen. Dann kam Waldram und demolierte die Ohlstädter auf dem eigenen Platz. Nun wartet auf den SVO der Derby-Horror. Murnau und Kohlgrub heißen die Gegner an den letzten beiden Spieltagen. Ob Markus Eberhart, den solche Partien emotional mitnehmen wie keinen anderen Trainer, und sein Team solche eine Emotions-Explosion heil überstehen?

Das spricht für den SVO: die Entwicklung in der Rückrunde. Der SVO hat seine Identität – und Coach Eberhart das richtige Personal für seine Schlüsselpositionen (Purkart/Schwinghammer im Sturm; Nutzinger als Ankurbler) gefunden.

Das spricht gegen den SVO: die Unberechenbarkeit.Das 1:5 gegen Waldram kann ein Ausrutscher oder der Rückfall in alte Zeiten gewesen sein.

X-Faktor: der Lieblingsgegner. Die Zahl des Tages: drei. Seit drei Jahren hat Ohlstadt nicht gegen Murnau verloren. In dieser Zeit gab’s drei Siege und zwei Remis. Baut der SVO die Serie aus, könnte der Ligaverbleib am Sonntag fix sein.


ASV Antdorf

9. Platz 36:45 Tore 29 Punkte

Restprogramm: 25. Spieltag - ASV Habach (H) 26. Spieltag - TSV Brunnthal (A)

Lage: Antdorf probt den Ernstfall. Schon vor zwei Wochen sah man Trainer Roland Kramer in Eberfing den potenziellen Relegationsgegner auskundschaften. Der ASV rechnet mit allem. Und das schon seit Monaten. Vor der Saison hatte es einen großen Umbruch gegeben. Stützen wie Torjäger Max Wagner (Karriereende) und Verteidiger-Juwel Christian Wiedenhofer (1. FC Penzberg) gingen, sieben Neue kamen.

Das spricht für den ASV: der Stil. Ordentliche Abwehr, viel Kampf – das braucht’s für den Abstiegskampf. Außerdem punktete der ASV in den vergangenen 21 Jahren – so lange kickt Antdorf nun schon in der Kreisliga – immer, wenn’s darauf ankam.

Das spricht gegen den ASV: die Offensive. Das magische Dreieck um Winkler, Panholzer und Wagner ist auseinandergebrochen, hat seinen Zauber verloren. Nur 36 Tore reichen eigentlich nur für die Relegation.

X-Faktor: die Langzeitverletzten. Im Finale kehren einige zurück. Sie hauchen dem ASV bestenfalls neues Leben ein und sorgen für mehr Breite im Kader.

Bad Kohlgrub-Ammertal

10. Platz 40:52 Tore 28 Punkte

Restprogramm: 25. Spieltag - 1. FC Garmisch-P. (H) 26. Spieltag - SV Ohlstadt (A)

Lage: Abgänge, Verletzte, Trainerwechsel – der FC hat keine leichte Saison hinter sich. In der Rückrunde folgte der Einbruch. Hauptproblem: Kohlgrub spielte gut, punktete aber selten.

Das spricht für den FC: Qualität. Eine kleine Auswahl, wer noch in Kohlgrub kickt: Josef Niklas, Markus Burkart, Berni Bauer – Fußballer, die in der Bezirksliga eine gute Rolle gespielt haben. Trotz vieler Abgänge stellt der FC den stärksten Kader der Relegations-Kandidaten.

Das spricht gegen den FC: das Restprogramm. Keinen Konkurrenten trifft’s härter. Garmisch-Partenkirchen möchte auf jeden Fall Titel und Aufstieg klarmachen. Ohlstadt zuhause den Klassenerhalt fixieren – und die legendäre Abschlussfeier mit einem Sieg krönen.

X-Faktor: Dennis Destek. Kohlgrub schwärmt vom Miet-Trainer. In der Hinrunde hatte er die Reserve nach oben geführt – bei der ersten Station im Seniorenbereich. Die Kreisliga ist eine andere Nummer. Ist der Novize der Herausforderung gewachsen, sein Team taktisch auf die beiden Schwergewichte 1. FC und SVO einzustellen?

TSV Murnau

11. Platz 38:46 Tore 27 Punkte

Restprogramm: 25. Spieltag - SV Ohlstadt (H) 26. Spieltag - SC Gaißach (A)

Lage: Bei all den Kandidaten für den Relegationsplatz überrascht der Name Murnau am wenigsten. Trainer Bierling warnte im August 2016 schon vor dem Super-GAU – dem Abstieg in die Kreisklasse. Obwohl viel schief ging (Verletzung von Hausmann und Meditz), punktete der TSV ständig. Letztlich spielte er über seinen Verhältnissen. 2017 fiel Murnau hart: Nur einmal gewann es.

Das spricht für den TSV: das (vermeintlich) leichte Restprogramm. Ein Derby daheim, dazu die Partie beim (fast) sicheren Absteiger – da müssen mindestens vier Punkte herausspringen.

Das spricht gegen den TSV: die Misere – in doppelter Hinsicht. Einerseits die Verletzten. Mit Benedikt Hausmann und Julian Büth – Überbleibsel der Goldenen Generation – gehen die Anführer ab. Dazu die sportliche Lage. Nach einer Rückserie mit nur sechs Zählern in zehn Partien fehlt das Selbstvertrauen.

X-Faktor: Fabian Hirschler. Der Bomber bombt nicht mehr. Elf Tore in der Hinrunde bescherten den Murnauern so manchen Extra-Punkt. 2017 hat der Eglfinger nur noch dreimal getroffen. Es wird Zeit, die Tormaschine wieder anzuwerfen.

Aufrufe: 027.5.2017, 14:30 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Andreas MayrAutor