2024-04-16T09:15:35.043Z

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Beim letzten Gastspiel des TSV 1860 München in Augsburg hieß das Stadion an der B17 noch Impuls-Arena und man spielte in der Zweiten Liga. Der FCA verlor zwar im September 2010 das Derby mit 1:2. Doch am Ende der Saison stieg der FCA in die Bundesliga auf. 	   F.: Ulrich Wagner
Beim letzten Gastspiel des TSV 1860 München in Augsburg hieß das Stadion an der B17 noch Impuls-Arena und man spielte in der Zweiten Liga. Der FCA verlor zwar im September 2010 das Derby mit 1:2. Doch am Ende der Saison stieg der FCA in die Bundesliga auf. F.: Ulrich Wagner

Kummer vor dem Löwen-Gastspiel

U23 des FC Augsburg spielt am Sonntag nicht im Rosenaustadion das Regionalliga-Derby gegen den TSV 1860 München, sondern in der WWK-Arena

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Als bekannt wurde, dass der FC Augsburg das Heimspiel seiner Regionalliga-Reserve FCA II gegen den TSV 1860 München in der WWK-Arena austragen würde, titelte die Münchner Boulevard-Zeitung tz gleich in großen Buchstaben: „Rekordkulisse? 1860 darf sich auf „Heimspiel“ in Augsburg freuen.“

Und es deutet alles daraufhin, dass am kommenden Sonntag, 15. Oktober (Anpfiff 15 Uhr), der bisherige Rekord in der Regionalliga Bayern fallen wird. Der ist jetzt fast genau zwei Jahre alt. 15.224 Zuschauer sahen im Oktober 2015 das Topspiel zwischen dem SSV Jahn Regensburg und dem FC Bayern München II (1:1) in der ausverkauften Regensburger Continental-Arena.

Ob auch die WWK-Arena ausverkauft sein wird, steht noch nicht fest, doch der FCA rechnet mit über 20.000 Zuschauern. Denn alle Bundesliga-Dauerkarten sind auch für dieses Spiel gültig. Zudem bleibt es bei den Regionalliga-Eintrittspreisen. „Der Vorverkauf läuft hervorragend“, sagt FCA-Geschäftsführer Sport, Stefan Reuter. Besonders die Löwen-Fans, die auch hier in der Region zahlreich zu finden sind, werden versuchen, die Chance zu nützen, um an eine Karte zu kommen. Nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga und dem damit verbundenen Umzug in das Grünwalder Stadion sind Karten für die Anhänger des TSV 1860 München bei den Heimspielen so rar wie ein Trüffelpilz in den Westlichen Wäldern rund um Augsburg.

Doch genau diese zu erwartende Invasion der Löwen-Fans war der Grund, warum der FCA das Spiel aus dem Rosenaustadion in die Bundesliga-Arena verlegte. Nicht nur weil im baufälligen Rosenaustadion nur 4000 Zuschauer Platz haben, sondern vor allem, weil es nur in der WWK-Arena möglich ist, die beiden Fan-Lager zu trennen. Denn die FCA- und die Löwen-Ultras pflegen nicht gerade eine Fan-Freundschaft.

Ganz im Gegenteil. Die beiden Lager sind sich spinnefeind. Es ist eine Abneigung mit tiefen Wurzeln. Lange blickten die Löwen-Anhänger mit Mitleid und Hohn auf die FCA-Fans herab. Duellierten sich die Augsburger doch lange Zeit mit der Löwen-Reserve, ehe den Augsburger 2006 der Zweitliga-Aufstieg gelang.

Das erste Zweitliga-Derby gewann der FCA am 27. Oktober 2006 im ausverkauften Rosenaustadion vor 28.000 Zuschauern mit 3:0 durch Treffer von Axel Lawaree, Florian Galuschka und Elton da Costa. Das Rückspiel Mitte März hat einen besonderen Platz in der Geschichte der beiden Vereine. Die Allianz-Arena war mit 69.000 Zuschauern ausverkauft, darunter waren fast 40.000 FCA-Fans. Und die bejubelten einen 3:0-Sieg durch die Treffer von Leonhard Haas, Axel Lawaree und Patrick Mölzl.

Stefan Reuter ist sich der Brisanz der Partie am Sonntag, auch wenn nur der FCA II spielt, bewusst: „Es war uns unmöglich, so ein Spiel im Rosenaustadion abzuhalten. Wir mussten in ein Stadion, in dem wir die Fans trennen können. Ich kann nur hoffen, dass alle vernünftig bleiben“, sagt Reuter. Über 7000 Löwen-Anhänger werden erwartet. Die werden im Gästeblock und in den angrenzenden Sektoren im südlichen Bereich untergebracht. FCA-Fans, die dort ihre Sitzplatz-Dauerkarte haben, müssen umziehen. Sie werden schriftlich benachrichtigt.

Für die Augsburger Polizei ist die Partie ein Hochrisikospiel. „Es ist ein Spiel, das alte Feindschaften zwischen den Problemfanlagern wieder aufleben lässt“, sagt Einsatz-Leiter Bernd Waitzmann.
Doch der stellvertretende Leiter der Inspektion Süd macht auch klar, dass er Zusammenstöße auf jeden Fall verhindern will. Waitzmann: „Wir sind an diesem Spieltag in allen Phasen mit starken Polizeikräften im öffentlichen Raum als auch im Stadion präsent.“

Das letzte Mal, dass sich der FCA und der TSV 1860 München in der Arena an der B17, die damals noch Impuls-Arena hieß, gegenüberstanden, war am 26. September 2010. Der FCA verlor vor 30.660 Zuschauern mit 1:2. Stefan Aigner (38.) hatte die Löwen in Führung gebracht, Ibrahima Traoré (46.) ausgeglichen. Den Siegtreffer für die Löwen erzielte Stefan Bell (71.). Das Rückspiel in München gewann der FCA vor 29.200 Zuschauern mit 2:0 durch Treffer von Michael Thurk (12.) und Marcel de Jong (60.). Am Ende der Saison stieg der FCA mit Trainer Jos Luhukay als Zweiter hinter Meister Hertha BSC in die Bundesliga auf. Die Löwen wurden Neunter. Die Wege trennten sich.

Aufrufe: 012.10.2017, 14:25 Uhr
Augsburger Allgemeine / Robert GötzAutor