2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Heinz Tochtermann. Foto: Riedel
Heinz Tochtermann. Foto: Riedel

Aschheims Ex-Coach Tochtermann: "Hätte nicht verlängert"

Scheidender Trainer findet deutliche Worte zu seinem alten Verein

Der Kreisligist aus Aschheim hat sich am Dienstag von Heinz Tochtermann getrennt. Im Exklusiv-Interview erklärte der 61-Jährige die Gründe von Vereinsseite, seine Sicht auf die Lage und welche Pläne er für die Zukunft hat.

Servus Heinz, wie kam es zu der frühzeitigen Entlassung beim FC Aschheim und was waren die Gründe?

Heinz Tochtermann: Am Dienstag hat mich der Vorstand über Ihre Entscheidung informiert. Gründe dafür sind hauptsächlich die Ergebnisse der letzten Spiele. Mit der Trainingsarbeit waren die Verantwortlichen immer zufrieden, wollen aber jetzt die Mannschaft in die Verantwortung nehmen. Mein Co-Trainer und ich hätten die Aufgabe bis zum Saisonende durchgezogen. Die aktuelle Lage ist noch nicht bedrohlich, aber die Entscheidung muss ich jetzt schlucken. Das Verhältnis mit dem Verein war immer gut und wir sind nicht im bösen auseinandergegangen.

Wie sieht dein Fazit beim FC Aschheim aus?

Als ich den Verein vor zweieinhalb Jahren übernommen habe, konnten wir knapp die Liga halten. In den beiden darauffolgenden Saisons war es personell ein Kommen und Gehen. Dadurch war es schwer ein Mannschaftskonstrukt aufzubauen. Die Neuzugänge waren menschlich und fußballerisch top. Jedoch alle ziemlich ähnlich von der Spielanlage, sodass die Mischung nicht optimal war. In unseren Reihen spielten viele technisch gute Offensivspieler, der typische Arbeiter hat allerdings gefehlt. Auch ein Knipser im Sturmzentrum fehlte uns. Mit der Philosophie, junge Talente aus der eigenen Jugend auszubilden, ist der Verein jedoch für die Zukunft auf einem guten Weg.

Der aktuelle Tabellenplatz ist nicht zufriedenstellend für Aschheim. Woran liegt das deiner Meinung nach in der laufenden Saison?

Wir haben zu viele Punkte unglücklich verschenkt. Auf dem Platz stehen viele gute Einzelspieler, allerdings kocht jeder sein eigenes Süppchen. Die Tatsache dass es zu jeder Saison viele Ab- und Zugänge gab, ist ein echtes Problem gewesen, da kein Teamgeist entstehen konnte.

Wirst du jetzt erst einmal eine Pause machen oder was sind deine Pläne?

Nein, ich möchte auf jeden Fall als Trainer weiterarbeiten. Ich bin noch viel zu hungrig und voll aufgeladen. Bei meiner Arbeit als Trainer hab ich noch so viel Spaß, dass ich auch nach 32 Jahren als Trainer gar nicht daran denke aufzuhören.

Hast du schon eine neue Aufgabe in Aussicht?

Noch nicht. Mein Co-Trainer, der Verein und ich hatten die Vereinbarung, dass es Ende März Gespräche geben wird, wie es in der Zukunft weitergeht. Für mich war klar, dass ich nicht verlängern möchte. Anfragen gab es immer wieder. Ich habe aber aufgrund der Vereinbarung mit dem FC Aschheim bislang mit keinem anderen Verein über die Zukunft gesprochen. Allerdings kann ich sagen, dass es in den nächsten Wochen Gespräche geben wird.

Das Interview führte Manuel Kraus

Aufrufe: 031.3.2017, 13:00 Uhr
Manuel KrausAutor