2024-04-23T13:35:06.289Z

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Gewaltig strecken müssen sich Ambergs Kapitän Kevin Kühnlein (r.) und der FC, wenn es am Samstag nach Aubstadt geht. F: Wiedel
Gewaltig strecken müssen sich Ambergs Kapitän Kevin Kühnlein (r.) und der FC, wenn es am Samstag nach Aubstadt geht. F: Wiedel

"Macht von der Vils" fordert "Macht im Grabfeld"

Bayernliga-Fußballer des FC Amberg reisen am Samstag um 16 Uhr zum TSV Aubstadt +++ Michal Ruzicka bittet um Vertragsauslösung und steht nicht mehr im Kader

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Die „Macht im Grabfeld“ gegen die „Macht von der Vils“ – so heißt es, wenn am Samstag um 16 Uhr der TSV Aubstadt in der Fußball-Bayernliga den FC Amberg erwartet. Während die letzten beiden Auftritte der Aubstädter in dieser Saison durchaus als „machtvoll“ zu betiteln sind, waren die der Vilsstädter bislang auf der anderen Seite hingegen wenig von Erfolg gekrönt.

„Da bin ich in den nächsten Tage mehr als Psychologe, als als Trainer gefordert“, sagte am Mittwochabend nach dem bitteren 1:2 der Gelb-Schwarzen gegen die SpVgg Bayern Hof Ambergs Coach Lutz Ernemann. In der Tat musste er enorme moralische Aufbauarbeit bei seiner jungen Truppe leisten. Denn die hatte sich lange Zeit, einmal mehr, dem Regionalliga-Absteiger aus Oberfranken als ebenbürtiger Gegner präsentiert, führte durch Kevin Kühnleins Kopfballtreffer mit 1:0, um nach zwei erneuten individuellen Fehlern in der Schlussphase das 1:2 zu kassieren. „Wir haben wirklich bitteres Lehrgeld bezahlt“, so Ernemann, der aber dennoch den Blick nach vorne richtet. Und da wartet mit dem TSV Aubstadt ein Gegner, der sich in der abgelaufenen Saison mit dem SV Viktoria Aschaffenburg bis zum letzten Spieltag ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten und zur Aufstiegsrelegation berechtigten Tabellenplatz lieferte. Letztendlich hatten die Aubstäder um Trainer Josef Francic das Nachsehen, sie lagen in der Endabrechnung nur einen mageren Zähler hinter Aschaffenburg.

Apropos Aschaffenburg: Beim SV Viktoria gab es am Mittwoch für die „Macht in Grabfeld“ einen überraschend hohen 3:0-Auswärtserfolg, wobei da die Aubstädter einen wirklich starken Auftritt hinlegten. Anscheinend kommt die TSV-Maschinerie nach einem verkorksten Auftakt, bei dem es eine 0:4-Klatsche bei der SpVgg Ansbach setzte, schön langsam richtig ins Rollen. Denn bereits am zweiten Spieltag wurde zu Hause gegen die SpVgg Jahn Forchheim mit 2:1 gewonnen, ehe sich der bereits erwähnte 3:0-Erfolg in Aschaffenburg anschloss. Die ansteigende Formkurve des TSV kommt aber auch nicht von ungefähr, denn immerhin wurden alle Leistungsträger aus dem Vorjahr gehalten. Zudem kamen mit Marino Müller vom Regionalligisten 1. FC Schweinfurt, Steffen Behr und Christoph Schmidt (beide vom Bayernliga-Aufsteiger 1. FC Schweinfurt II) und Keeper Benedikt Stöcker (Dampfach) richtige Verstärkungen nach Aubstadt. Daher ist sich Ernemann auch sicher: „Der TSV wird in dieser Saison erneut ein gewichtiges Wörtchen um die vorderen Plätze mitspielen.“

Da nehmen sich die Amberger Ziele, das oberste ist ja bekanntlich der Klassenerhalt, weitaus bescheidener aus. Was die aktuelle Bayernliga-Realität unterstreicht: Noch ohne Punktgewinn zieren die Gelb-Schwarzen, deren Formkurve zwar gegen Hof nach oben zeigte, das Tabellenende mit dem Aufsteiger FSV Erlangen-Bruck, Jahn Forchheim und der DJK Don Bosco Bamberg. „Wir wollen die Liga halten und selbst wenn es über die Relegation gehen muss“, sagten am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung FCA-Präsident Helmut Schweiger und Teammanager Wolfgang Gräf unisono. Um das zu bewerkstelligen, stellten beide die Verpflichtung von „zwei bis drei erfahrenen Akteuren“ in Aussicht. „Wir halten die Augen offen, haben ja bis zum 31. August noch Zeit“, so Gräf. Eine Ankündigung, die Cheftrainer Ernemann sicherlich gefallen wird, denn seine junge Truppe zeigte sich bislang noch zu unkonstant. Spielerisch waren die Auftritte bislang sicherlich in Ordnung, aber am Ende zählen die Ergebnisse. „Wir können dennoch in Aubstadt befreit aufspielen, denn zum Verlieren haben wir dort nichts. Wir können nur für eine Überraschung sorgen“, so der Amberger Coach.

Der muss beim TSV auf Vincent Schweiger verzichten, dessen Schulterprellung aus dem Bezirksliga-Spiel in Pfreimd keinen Einsatz zulassen wird. Ebenso fehlt Fabian Helleder, der gegen Hof in der Schlussphase wegen einer Unsportlichkeit eine rote Karte kassiert hatte. Hier wurde seitens des, Verbandes eine Sperre von drei Spielen beantragt. Dagegen legte der FC Amberg nun Einspruch ein und forderte seinerseits einen Freispruch – das Ergebnis ist noch offen. Auch der am Knie schwer verletzte Johannes Ritter wird die logischerweise die Reise nach Aubstadt nicht mit antreten. Ebenso nicht der zuletzt als Neuzugang präsentierte Michal Ruzicka. Der Tscheche bat am Donnerstag Teammanager Gräf um die Auflösung seines Vertrages. Ruzickas veränderte berufliche Situation mit vielen Auslandsreisen ab September lassen keinen regelmäßigen Trainingsbesuch zu, weshalb er dem FC künftig nicht zur Verfügung stehen wird. (lg)

Aufrufe: 028.7.2017, 13:26 Uhr
lgAutor