2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht

FC Amberg verschläft die erste Halbzeit

Das Schlusslicht der Liga zeigt gegen Aufstiegsaspirant Aschaffenburg zwei Gesichter. Doch ein früher Treffer leitet die Heimniederlage ein.

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Für die Viktoria aus Aschaffenburg war es kein Problem, den eigentlich erwarteten Amberger Riegel in der ersten Hälfte zu knacken - es gab nämlich keinen. Das Verhängnis vor nur 183 Zuschauern nahm bereits in der 3. Minute seinen Anfang, davon erholte sich der FC Amberg zumindest vor Seitenwechsel nicht mehr.

Aschaffenburg war in allen Belangen besser, Amberg konnte nicht mithalten - weder spielerisch, noch kämpferisch, und wirkte irgendwie gehemmt, ja beinahe etwas ängstlich. Gegen die schnellen Angreifer Daniele Toch, Björn Schnitzer und Philipp Beineinz hatte die Amberger Defensive kein Land gesehen. Vor dem Aschaffenburger Tor ging wenig zusammen beim FC Amberg, auch die heftige Windunterstützung vor der Pause vermochte der Mannschaft von Lutz Ernemann keine Flügel verleihen. Für die “Ascheberger” hat sich die dreieinhalb Stunden lange Fahrt in die Oberpfalz aber gelohnt, während der FC Amberg nunmehr seit sechs Spielen auf einen Sieg wartet. Es war, wenn man so will, der oft zitierte Klassenunterschied. Wie gesagt: Vor der Pause, denn danach setzten die Amberger alles daran, die in der ersten Hälfte angeknackste Ehre zu kitten und spielten durchaus couragiert auf. Das hat auch Viktoria-Trainer Jochen Seitz bemängelt: “In der zweiten Halbzeit waren wir unkonzentriert.” Freilich, die Mainfranken kamen nie so richtig in Gefahr, insbesondere nicht nach der Pausenführung.

Keine Gefahr für die Mainfranken Amberg verzeichnete Mitte der zweiten Hälfte sogar einen Lattentreffer, doch hätten die Gäste ihre Konter besser zu Ende gespielt, wäre auch der dritte Treffer noch möglich gewesen. Das erste Tor resultierte gleich aus dem ersten Angriff. Björn Schnitzer ließ seinen Gegenspieler einfach stehen, flankte flach nach innen und Christian Breinig verwandelte mühelos. Das 2:0 hatte im Grunde seinen Ursprung ebenfalls auf der linken Defensivseite des FC Amberg. Kevin Kühnlein hat am Strafraumeck Philipp Beinenz gefoult, den Freistoß setzte Björn Schnitzer an der schlecht postierten Mauer vorbei und durch die Lücke ins Tor. Keeper Bleisteiner und seine Abwehrmauer waren sich da wohl ganz und gar nicht einig.

Doch damit nicht genug: Aschaffenburgs Trainer Jochen Seitz zertrat kurz darauf fast die Sitzbank, denn aus seiner Sicht hatte Schiedsrichter Greuß ein Foul von Helleder an Schnitzer ungeahndet gelassen. Über einen Foulstrafstoß hätte sich Amberg wahrlich nicht beklagen dürfen. Breunig (41.) hatte eine weitere Tormöglichkeit (rechter Pfosten rettete) nach Hereingabe Schnitzer, Verkoj (27.) verzog aus der Drehung über die Latte. Aschaffenburgs Torhüter Ricardo Döbert war indes beschäftigungslos, erst in der 14. Minute schoss Martin Popp mal in Richtung von Döberts Tor - allerdings links vorbei. Kurz darauf köpfte Popp über das Tor (39.), aber gefährlich war das nicht.

Ernemann-Elf kämpfte sich zurück Schienen sich die Amberger vor der Pause gar nicht zu wehren, kämpften sie danach doch um Anerkennung, was auch gelang. Nur der Torerfolg blieb ihnen versagt. Der offensiver spielende FC Amberg kam zu gleichen Spielanteilen und stand während der zweiten 45 Minuten längst nicht mehr so unter Druck. Prompt kam Sand in die Aschaffenburger Maschinerie. Erstmals gab es Arbeit für den Keeper aus Mainfranken. Der hatte Glück, dass Martin Popp (71.) nach einer Haller-Hereingabe von rechts aus sechs Metern die Latte traf. Im Gegenzug spielte Aschaffenburg im Überzahlspiel zwei gegen einen so lasch, dass kein Tor mehr gelang. Aschaffenburg trat nur vor der Pause wie ein möglicher Aufsteiger auf, der FC danach nicht wie ein potenzieller Absteiger.

Aufrufe: 030.10.2017, 07:45 Uhr
Klaus HöglAutor