2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht
Der FC Amberg empfing am Gründonnerstag den 1. SC Feucht. Nichts zu halten gab es dabei für SC Keeper Andreas Sponsel beim Tor von Julian Ceesay (links). Foto: Andreas Brückmann
Der FC Amberg empfing am Gründonnerstag den 1. SC Feucht. Nichts zu halten gab es dabei für SC Keeper Andreas Sponsel beim Tor von Julian Ceesay (links). Foto: Andreas Brückmann

Das hätte der FC Amberg gewinnen müssen

In der Partie am Schanzl gegen den 1. SC Feucht war ein Remis einfach nicht genug – anders als zuletzt in Eichstätt.

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Schlüsselszene dieser Partie an einem schattigen Donnerstagabend und vor 400 Besuchern war die 30. Minute: Marco Wiedmann vergab einen an Christian Knorr verursachten Elfmeter ziemlich kläglich. Er schoss weder scharf noch platziert, so dass Torhüter Andreas Sponsel sogar sicher parieren konnte.

Bis dahin hatte der FC Amberg seinen Gegner aus Franken ganz sicher im Griff, führte durch einen Treffer von Julian Ceesay nach dem ersten Eckball des Spiels schon nach fünf Minuten, dieses gute, zielstrebige, schnelle Flügelspiel war mit Wiedmanns Fehlschuss aber dann völlig dahin.

Bis dahin hatte der FC Amberg ein Spiel abgeliefert, das in der Hitliste der attraktivsten Begegnungen sicher einen der vorderen Ränge einnimmt. „Wir können zur Halbzeit 3:0 führen“, sagte Trainer Lutz Ernemann, aber das stimmt nicht, denn: Amberg musste sogar mit 3:0 führen. Der 1. SC Feucht hatte nämlich – bis zu jener 30. Minute – gar nichts zu bestellen. Ideal durch die Mitte freigespielt, stand Christian Knorr (23.) allein vor Torhüter Sponsel, doch der konnte per Fußabwehr parieren. Das war an sich ein „Muss-Tor“, dann hielt Sponsel reflexartig einen abgefälschten Schuss von Daniel Geissler (25.), wie er das schaffte, wird Sponsel auch selbst nicht wissen.

Und dann folgte leider Wiedmanns Blackout. Im Übrigen der zweite verschossene Elfmeter hintereinander. In Eichstätt, da hat Kühnlein vergeben, da reichte es zu einem 1:1, und das war prima. Am Gründonnerstag vergab Wiedmann, da reichte es auch zum Unentschieden, aber mit diesem Remis kann man nicht zufrieden sein.

Sicher, der FCA ist so zum neunten Mal in Serie unbesiegt. Trainer Lutz Ernemann nahm seine Mannschaft danach auch in Schutz: „Es war nicht unser Tag heute, und dass es die Mannschaft besser kann, hat sie ja nun acht Spiele lang bewiesen.“ Das stimmt, sie konnte es auch am Gründonnerstag eine halbe Stunde lang wunderbar.

Dann die Wende: Keeper Matthias Götz musste eine artistische Glanzleistung vollbringen, um in der 32. Minute bereits den Ausgleich durch Wessner zu verhindern. Dann segelte eine Flanke von rechts in den Amberger Strafraum, dort stand Stefan König, mutterseelenallein und gottverlassen. Statt ihn zu attackieren, zogen sich die Abwehrspieler auf die Torlinie zurück und ermöglichten es so König, Maß zu nehmen. Das war das 1:1 in der 37. Minute. Das Ergebnis schmeichelte dem 1. SC Feucht sehr, bei dem Ortiz gegen die zeitweise unsortierten Amberger unmittelbar vor der Pause sogar noch ein Tor erzielen hätte können.

„Der Gegner hat Morgenluft gewittert, bei uns kamen dann viele Kleinigkeiten zusammen, es war dann zerfahren, keine Ordnung mehr da“ bewertete Ambergs Coach die zweite Hälfte, in der Feucht durch Nico Wessner nach gut 50 Minuten 2:1 in Führung ging, da war es nicht mehr so gänzlich unverdient. Allerdings hat sich der FC Amberg zumindest nochmals aufgebäumt und die totale Schmach verhindert – durch Sven Seitz, der nach dem Führungstreffer der Feuchter ins Spiel genommen wurde und dann prompt mit dem 2:2 aufwarten konnte.

Das Schlimmste war so verhindert. Am Ostermontag wollen Ernemanns Schützlinge daheim im Nachholspiel gegen den Würzburger FV punkten. Der hatte Spitzenreiter Aschaffenburg zu Gast, verlor nach einem herausragend guten Spiel 0:1 und hat 36 Punkte auf dem Konto. Da ist es nicht verkehrt, von zwei gleichstarken Teams zu sprechen, die sich da gegenüberstehen. Gegen Viktoria war für Würzburg weit mehr drin: Teilweise war Würzburger stärker als der Spitzenreiter, dennoch war’s nix mit dem Sieg. „Es ist schade, dass wir nach so einem hervorragenden Spiel wieder einmal ohne Punkte dastehen“, ließ Trainer Marc Reitmeier danach verlauten. Die Zellerauer hätten ja zumindest mit einem Punkt aus diesem Spiel gehen können. „So schauen wir am Ende des Tages wieder in die Röhre“, sagte Reitmeier. Und nun hoffen die Würzburger, dass am Montagnachmittag der Negativtrend in der Oberpfalz beendet wird. Das Spiel beginnt um 16.00 Uhr, man darf sich durchaus auch drauf freuen.

Aufrufe: 014.4.2017, 14:30 Uhr
Klaus HöglAutor