2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Amberg schlittert immer weiter in den Tabellenkeller. F: Rothe
Amberg schlittert immer weiter in den Tabellenkeller. F: Rothe

Amberg kassiert die zwölfte Niederlage

Kurz vor dem Ende der Partie fällt in Forchheim der entscheidende Treffer +++ Die Ernemann-Elf gerät zunehmend unter Druck.

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Man kann es gebetsmühlenartig wiederholen bis zum Erbrechen: den Ambergern fehlt es einfach an der Qualität der Spieler, sie können nicht mithalten. Es war bei der gewiss nicht turmhoch überlegenen Mannschaft von Jahn Forchheim wieder deutlich zu sehen: vorne werden klare und klarste Möglichkeiten versemmelt, hinten ist die Deckung einfach nicht erfahren genug und in der Mitte ist niemand da, der den Marsch nach vorne blasen könnte.

Und weil halt Kevin Kühnlein nicht überall sein kann, „Torjäger“ Michael Dietl immer noch verletzt ist, im vordersten Bereich ein Sebastian Schulik erkennbar nicht fit ist, kurzfristig auch Popp nicht einsatzfähig war, Florian Fruth auf der Bank saß, hat in Forchheim mit Giehrl ein weiterer Reservist gespielt. Die jungen Spieler, man mag gar keine Namen nennen, sind schlicht überfordert. So schließt der FC Amberg die Hinspielserie mit elf Punkten ab – eine Ausbeute, die zu allerhöchster Sorge Anlass gibt. Trainer Lutz Ernemann nimmt seine Spieler, wie immer eigentlich in Schutz, sie haben halt sozusagen die „Gnade der späten Geburt“, das nutzt aber nichts, wenn es um Punkte geht. Ambergs Coach hat von einem „offenen Spiel beim heimstarken Jahn Forchheim gesprochen“ aber auch von einer „sehr ärgerlichen Niederlage, weil quasi in letzter Minute zustandege kommen“. Man könne aber, so sagte er auch, „aufgrund der Möglichkeiten, die Forchheim hatte, sagen, dass der Sieg insgesamt in Ordnung geht“.

Eine höhere Führung verpasst
Da liegt er wohl richtig, Ambergs Trainer, der aber auch miterleben musste, dass seine Mannschaft in der Phase nach der Pause, in der die Forchheimer unsortiert auf dem Platz herumliefen, eine höhere Führung als das 1:0 geradezu grob fahrlässig verpasst hat. Die Chancen waren da, noch dazu konnte der FC Amberg eine Pausenführung mit in die Kabine nehmen. Letzte Aktion der ersten Hälfte: Ecke für Amberg, Forchheim bringt den Ball nicht aus dem Strafraum, der nach vorne geeilte Kevin Kühnlein schaltete schnell und brachte den Ball aus vier Metern im Tor unter. Das war nicht ganz unverdient, die Begegnung vor der Halbzeit war als durchwegs „offen“ zu bezeichnen, noch konnte Amberg mithalten. Und Forchheim war weit weg von der Trainer-Vorgabe („wir wollen gegen alle Gegner, die hinter uns liegen, punkten“). Die entscheidenden Szenen spielten sich in der zweiten Hälfte ab: Andreas Monius sah die Rote Karte (65.). Er hatte nach einem Einsatz von Kühnlein gegen Selmani im Amberger Strafraum, wie auch der Gefoulte selbst und 300 Zuschauer, allzu heftig Elfmeter gefordert und das wohl allzu deftig. Rote Karte also wegen Schiedsrichterbeleidigung.

Die Unterzahl stachelte die Forchheimer allerdings an und von da an übernahmen sie mehr und mehr die Regie auf dem eigenen Gelände. Amberg spielte nur mehr sporadisch und zögerlich nach vorne. Und Jahn Forchheim kam prompt in der 74. Minute durch Selmani zum Ausgleich: Ein über die linke Seite vorgetragener Angriff kam in die Amberger Abwehrmitte, dort wurde er aber viel zu lasch angegriffen. Die Folge war das 1:1 aus gut 17 Metern. Der gute Amberger Keeper Bleisteiner war machtlos.

Foulspiel brachte die Entscheidung
Als dann Jan Fischer (77.) wegen eines unnötig harten Einsatzes an der Außenlinie gelb-rot sah, da war Platz für Gastgeber Jahn Forchheim auf dem eigenen Sportplatz, da kam der FC Amberg vollends in die Bredouille. Und dann war Ambergs Torwart Bleisteiner nochmals machtlos: Zwei Minuten vor dem Ende ließ sich Ambergs mental nicht auf der Höhe befindliche Deckung von Selmani und Wartenfelser ziemlich leicht auseinanderdividieren. Ein wuchtiger Schuss aus rund zwölf Metern schlug im rechten Dreieck der Amberger ein und entschied die Partie. Es war der Schlusspunkt des Spiels. Jubelnde Forchheimer, betreten dreinschauende Amberger – Niederlage Nummer zwölf für Amberg war perfekt. Das ist aber eindeutig zu viel.

Aufrufe: 015.10.2017, 19:30 Uhr
Klaus HöglAutor