2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielvorbericht
Die Torhüter Tin Böcher (oben) und Marcel Hagenbäumer (unten) werden am Sonntag im Derby wohl eine wichtige Rolle einnehmen.
Die Torhüter Tin Böcher (oben) und Marcel Hagenbäumer (unten) werden am Sonntag im Derby wohl eine wichtige Rolle einnehmen. – Foto: (2): mk

"Glaube an die Mannschaft und eine positive Entwicklung"

FuPa Südwestfalen sprach vor dem Derby mit den Torhütern Tin Böcher und Marcel Hagenbäumer


Titelfavorit gegen Abstiegskandidat. So lautet die Konstellation am kommenden Sonntag im Wendschen-Derby zwischen dem SV Ottfingen und dem FC Altenhof. Überraschend daran ist, dass der FC Altenhof als Rangzweiter (16 Punkte, zwei weniger als Tabellenführer Salchendorf) zum „Siepen“ anreist, während der SVO, den eigentlich alle Kenner der Szene auch in diesem Jahr ziemlich weit oben verortet haben, den ersten von fünf Abstiegsplätzen (14./6) belegt und daher dringend Zählbares benötigt. Mit sechs Gegentreffern hat der FCA die beste Defensive der Spielklasse und einen gewichtigen Anteil daran besitzt Keeper Marcel Hagenbäumer. Auf der anderen Seite musste Tin Böcher, der erst kurz vor Saisonbeginn verpflichtet wurde, schon 13 Mal hinter sich greifen. Fupa Südwestfalen sprach mit den beiden „Schnappern“ vor dem Nachbarschaftsduell.

FuPa Südwestfalen: Herr Hagenbäumer, wie fühlt es sich nach deiner Rückkehr wieder an, im Kasten des FCA zu stehen?
Marcel Hagenbäumer: „Es fühlt sich super an. Ich wurde, wie damals, herzlich empfangen und habe mich auf Anhieb wieder wohl gefühlt.“

FuPa Südwestfalen: Aus welchem Grund haben Sie Landesligist Hünsborn verlassen und spielen eine Klasse tiefer?
Marcel Hagenbäumer: „Der Hauptgrund war, dass ich aus privaten Gründen nicht mehr so weite Fahrten machen wollte, da ich im Februar zum ersten mal Vater werde. Zum anderen finde ich die Bezirksliga super interessant. Man kennt jede Woche immer zwei, drei Spieler der gegnerischen Mannschaft. Abgesehen von Gegnern wie Neuenrade, Kierspe oder Plettenberg.“

FuPa Südwestfalen: Herr Böcher, auch Sie sind neu beim SV Ottfingen, hatten zuletzt beim SV Setzen gespielt, sich dort aber abgemeldet und lange keinen neuen Verein.
Tin Böcher: „Durch die Coronapause war meine Motivation für die neue Saison sehr gering. Mein Plan war es, ab Sommer eigentlich eine Pause einzulegen. Doch manchmal kommt es anders als man denkt (lacht).“

FuPa Südwestfalen: Wie gefällt es Ihnen am „Siepen“?
Tin Böcher: „Ich wurde sehr gut von der Mannschaft aufgenommen und fühle mich sehr wohl. Das Umfeld habe ich schon nach kürzester Zeit als sehr positiv wahrgenommen. Man spürt sofort das Vertrauen und es macht Spaß, vor einer vollen Kurve zu spielen.“

FuPa Südwestfalen: Der Start ist alles andere als gelungen. Ist dies ausschließlich auf die Verletztenmisere zurückzuführen?
Tin Böcher: „Die Verletzungen sind natürlich ein bedeutender Faktor, aber die haben andere Vereine auch. Ich würde auch unsere Chancenverwertung aufführen. Zudem müssen wir als Team noch geschlossener über 90 Minuten auftreten.“

FuPa Südwestfalen: Abstiegskampf statt Titelrennen: Hatten Sie damit im Vorfeld rechnen können?
Tin Böcher: „Natürlich nicht, wenn ich sehe, wie der Verein in den letzten Jahren abgeschnitten hat. Die Erwartungen waren andere. Mir war bewusst, nachdem viele Leistungsträger gegangen sind und auch einige Neue dazugestoßen sind, dass es seine Zeit braucht. Nichtsdestotrotz glaube ich an die Mannschaft und eine positive Entwicklung.“

FuPa Südwestfalen: Deutlich anders sieht es beim FC Altenhof aus...
Marcel Hagenbäumer: „Viele Kritiker haben mir, als der Wechsel bekannt wurde, geschrieben, wie ich nur nach Altenhof, zu einem Absteiger, zurückgehen könnte. Für mich war aber klar, dass wir dieses Jahr nicht so schlecht abschneiden werden wie in der Vorsaison. Trotzdem sind wir natürlich viel besser gestartet als erwartet.

FuPa Südwestfalen:
Was macht Ihre Mannschaft derzeit denn aus?
Marcel Hagenbäumer: „Der FC Altenhof ist wieder ein Team. Wir halten auf und neben dem Platz zusammen, das macht uns derzeit so gut. Es gibt keine Stinkstiefel oder Gruppenbildung. Zudem verteidigen wir gut und sind vorne effektiv. Die gute Trainingsbeteiligung spielt auch eine große Rolle.“


FuPa Südwestfalen: Jetzt geht es nach Ottfingen. Überrascht Sie das bisherige Abschneiden des sonntäglichen Gegners?
Marcel Hagenbäumer: „Die Saison ist noch lange und der SVO hat viele neue Spieler und auch einen neuen Trainer. Das braucht etwas Zeit, damit alles passt. Sie haben wie die Jahre zuvor gute Spieler und derzeit auch viele Verletzte. Da kann man schon mal schlecht starten.“

FuPa Südwestfalen: Sind sie denn überrascht vom Lauf des FC Altenhof, Herr Böcher?
Tin Böcher: „Nein. Sie haben sich sehr gut verstärkt, stehen defensiv stabil, sind vorne sehr effektiv und sind somit auch verdient oben dabei.“

FuPa Südwestfalen: Die Drucksituation erscheint ob der prekären Tabellenlage eindeutig verteilt, oder?
Tin Böcher: „Auf jeden Fall. Wir brauchen jetzt jeden Punkt, um erst einmal unten raus zukommen.“

FuPa Südwestfalen: Worauf wird es ankommen?
Tin Böcher: „Auf die Einstellung eines jeden einzelnen, den Kampf annehmen zu wollen und zu wissen, was es heißt, ein Derby zu spielen. Ich denke, wenn die kämpferische Einstellung stimmt und wir als Team auftreten, haben wir sehr gute Chancen.“

FuPa Südwestfalen: Erwarten sie dementsprechend einen heißen Tanz am „Siepen“, Herr Hagenbäumer?
Marcel Hagenbäumer: „Klar, ein Derby ist immer etwas Besonderes. Da zählt kein Tabellenplatz. Wir fahren auf jeden Fall mit breiter Brust nach Ottfingen und werden alles geben, um den nächsten Dreier einzufahren.“

FuPa Südwestfalen: Ihre Tipps?
Marcel Hagenbäumer: „Ein 2:0 für uns.“
Tin Böcher: „Ein hoffentlich spannender Fight mit einem knappen 1:0-Sieg für uns.“
Aufrufe: 022.10.2020, 14:00 Uhr
Stefan StarkAutor