2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau

Unterschiedlicher könnte es nicht sein!

KOL GELNHAUSEN: +++ Brüderduell Lars vs. Torben Weingärtner – SV Altenmittlau vs. Alemannia Niedermittlau +++ Alemannia will Underdogrolle nutzen +++ Altenmittlau trotz Abgänge zuversichtlich +++

In der kommenden Kreisoberligasaison wird es ein ganz besonderes Duell geben, wenn der SV Altenmittlau auf die Alemannia aus Niedermittlau trifft. Nicht nur die Tatsache, dass beide Teams nur wenige Kilometer voneinander entfernt ihre Spiele austragen sorgt für Brisanz. Insbesondere für Spannung sorgen wird das Bruderduell an der Seitenlinie zwischen SVA-Trainer Lars und Alemannia Trainer Torben Weingärtner.

Während Torben mit seiner Alemannia aus der Underdog Rolle aus „wie Darmstadt 98 vorletzte Saison“ für die ein oder andere Überraschung sorgen will, steht der SV Altenmittlau laut Lars „vor einem kleinen Umbruch aufgrund der vielen Zu- und Abgänge.“ Wie die Vorbereitung beider Teams bislang verläuft und welche Erwartungen die beiden Coaches an die kommende Runde haben, haben wir für euch in Erfahrung gebracht.

SV Altenmittlau:

Der SV Altenmittlau steht in der kommenden Saison, wie bereits auf FuPa Mittelhessen berichtet, vor einem personellen Umbruch, denn mit Nico Wegmann (Bayern Alzenau), Stephan Moll (Karriereende), Jannik Burgstaller (Bad Soden) und Marvin Mohr (Türkgücü Friedberg) haben den SV Altenmittlau gleich vier Stammkräfte der letzten Saison verlassen. Mit Christopher Weitzel (SV Somborn), Nico Röder (Reaktiviert nach Fußballpause), Yannik Koch (SG Höchst) und Mario Grohs (VfR Meerholz) konnte namhafter Ersatz verpflichtet werden, die aus den Augen von Trainer Lars Weingärtner „menschlich super Typen sind, sportlich allesamt enorm viel Potenzial mitbringen und auch ihre höherklassige Erfahrung spüren lassen, allerdings auch aufgrund von unterschiedlichen Umständen noch am Fitnessstand arbeiten müssen.“ Ein weiterer positiver Aspekt, der den Kader des SV Altenmittlau in der kommenden Saison mitgestalten wird ist die nahezu komplette A-Jugend, die ihr erstes Jahr im Seniorenbereich bestreiten wird. Für Weingärtner ermöglicht das komplett neue Möglichkeiten: „Unsere Frischlinge bringen alle enorm viel Potenzial mit und was besonders anzumerken ist, eine heutzutage schon fast abhanden gekommene Leidenschaft und Einstellung zum Fußball. (Da wird mal eben ein ICE von München nach Hause gebucht, um abends pünktlich beim Pokalspiel da zu sein) Ich bin mir sicher in den kommenden 3-4 Jahren werden alle dieser Jungs starke bis überragende KOL-Spieler sein. Dem ein oder anderen trauen wir sogar dieses Jahr den Sprung in die erste Elf schon zu. Allerdings und das haben die Testspiele gezeigt, geht es im Seniorenbereich anders zu und wir werden den Jungs alle Zeit geben, sich in Ruhe zu entwickeln und von den Erfahrenen zu lernen.“

Auch das Training beim SVA läuft nach Plan. Im Durchschnitt kann das Trainerduo Weingärtner/Dedio 12-14 Mann des Erstmannschaftskaders begrüßen, mit welchen „wirklich toll unter schon fast Luxusbedingungen arbeiten kann.“ Das einzige Hemmnis, das bislang noch überstanden werden muss, sind die aus der vergangenen Saison anhaltenden Verletzungen von Torwart und Trainer Lars Weingärtner sowie Neuzugang Mario Grohs. Dass sich der SVA noch nicht in Topform befindet, ist in den bisherigen Test- und Pokalspielergebnissen zu sehen. A-Ligist Brachtal überraschte die Freigerichter mit einem 2:1 Sieg in der ersten Runde des Krombacher Pokals. In den Testspielen gegen Großauheim (2:2 Unentschieden) und Rothenbergen (2:1 Niederlage) konnte ebenfalls nicht vollends überzeugt werden. An die große Glocke will Weingärtner die Ergebnisse nicht hängen: „Ehrlich gesagt gebe ich sehr wenig auf Testspielergebnisse. Man weiß nie, wer wie wann wo wie hart trainiert hat. Welche Besetzung angetreten ist usw. Am 1. Spieltag zählt es – alles andere ist nur Makulatur. Ein Beispiel: Vor 2 Jahren spielten wir von den Ergebnissen eine schreckliche Vorbereitung, landeten bei den Freigericht Meisterschaften auf dem letzten Platz, galten als Abstiegskandidat Nummer eins. Was war? Am ersten Spieltag schlugen wir Wittgenborn 3:0 und wurden Neunter. Zum Pokalaus in Brachttal: Hier haben wir viel experimentiert – waren ohne 5 Stammspieler. Die erste Halbzeit war noch gut, dann hat Brachttal das sehr gut verteidigt und wir haben uns zwei Eier selbst in Nest gelegt. Das passiert, alles halb so wild.“

Weingärtners Zielsetzung für den SV Altenmittlau in der kommenden Saison ist ambitioniert: „Wir wollen gerne unseren starken 6. Platz aus dem letzten Jahr verteidigen. Und vor allen Dingen wollen wir viel Spaß haben. Wenn es noch ein bisschen weiter nach oben geht, haben wir nichts dagegen. Viele andere Teams sehen uns aufgrund der namhaften Neuzugänge ganz oben mit dabei, doch wie schon angesprochen, steht der SVA dieses Jahr vor einem kleinen Umbruch. Deswegen sehen wir das etwas mit Skepsis. Besonders in den ersten Wochen wird es bestimmt den ein oder anderen Ausrutscher geben. Wenn die Mannschaft sich findet und wir einigermaßen verletzungsfrei bleiben, können wir mit den besten Teams mithalten. Dazu zähle ich Pfaffenhausen, Gelnhausen und natürlich Altenhasslau. Hinzu kommt wahrscheinlich noch eine Überraschungsmannschaft wie jedes Jahr, mit der keiner rechnet. Vielleicht der Aufsteiger aus Wächtersbach.“


FC Alemannia Niedermittlau:

Der zweite Trainer aus der Familie Weingärtner, Torben, hat mit der Alemannia aus Niedermittlau in der vergangenen Saison einen sensationellen Lauf hingelegt, namhafte Konkurrenz ausgestochen und sich damit den Aufstieg in die Kreisoberliga Gelnhausen gesichert. Aus diesem Grund zieht Weingärtner für die kommende Runde auch Parallelen zum SV Darmstadt vor zwei Jahren: „Wir haben 30 spiele als Underdog zu bestreiten, wollen wie der SV Darmstadt in vorletzten Saison, überraschend Auftreten und über das Kollektiv mit den Richtigen Einstellung die Klasse halten. Wie gut wir drauf sind, das wird sich beim ersten Punktspiel zu Hause gegen Pfaffenhausen zeigen. Eine Partie David gegen Goliath. Wozu wir jedoch als Mannschaft in der Lage sind, haben wir vergangene Saison gezeigt.“

Bitter für die Alemannia ist der Abgang des besten Torschützen aus der vergangenen Saison, Yahya Basaran, zur Germania Rothenbergen. Die Neuzugänge Dogukan Sen und Ferhat Toprak (beide Melitia Roth) haben Weingärtner zur Folge „menschlich als auch sportlich einen sehr guten Eindruck hinterlassen, leider weilen sie nun seit 3 Wochen im Urlaub.“

Der erfahrene Niedermittlauer Trainer erwartet eine spannende Saison 17/18, auch wenn er Unmut über die Vielzahl an direkten Abstiegsplätzen äußert: „Die Kreisoberliga ist eine bärenstarke, ausgeglichene Liga. Trotz der Anzahl von nur 16 Mannschaften hat der KFA zwei Direktabsteiger und einen Abstiegsrelegationsplatz auserkoren. Für mich persönlich absolut unverständlich. Da war der Druck von außen wohl zu groß. Wir sind eine Mannschaft von zwei Teams, die das Ziel Klassenerhalt ausgegeben haben. Das sagt alles, der Rest der Liga strebt höhere Ziele an.“



Kader SV Altenmittlau 2017/18:

Tor: Lars Weingärtner, Dominik Zull

Abwehr: Timo Weingärtner, Michael Fischer, Julian Trageser, Nico Röder, Jonas Poft, Jannik Trageser, Tim Schlögl, Niklas Betz

Mittelfeld: Alexander Mikitenko, Alexander Jakob, Yannic Koch, Maximilian Storch, Joshua Anton, Jannik Rohrer, Louis Hollander, Marcel Keller, Felix Lake, Lucas Betz, David Merz

Angriff: Christopher Weitzel, Mario Grohs, Felix Schell

Trainer: Tobias Dedio und Lars Weingärtner

Kader Alemannia Niedermittlau 2017/18:

Tor: Dennis Loch, Dominik Scherer, Florian Kirchberg

Abwehr: Tim Fehlinger, Sharam Askar Poor, Tobias Susgin, Andreas Kruse, Marcel Schäfer

Mittelfeld: Patrick Barthel, Marcel Stein, Piotr Majka, Tim Fischer, Jan Philipp, Dogukan Sen, Ferhat Toprak, Jörg Rohmann, Levent Zengin, Manuel Troitsch, Luca Proksch, Sandro Schneider

Angriff: Juri Jurtschenko, Joachim Bohnert

Trainer: Torben Weingärtner

Aufrufe: 027.7.2017, 16:42 Uhr
Felix SchellAutor