Heinz Hegmans: Ein halbes Jahrhundert beim FC Aldekerk

Der damals 16-Jährige war soeben vom SV Schaephuysen – der keine A-Jugend-Mannschaft stellen konnte – an die Landwehr gewechselt und sollte das Geschehen beim FCA in den folgenden Jahrzehnten maßgeblich mit beeinflussen. „Ich bin dann in Aldekerk hängengeblieben“, sagt Heinz Hegmans, der nach seiner A-Jugendzeit den Sprung in die erste Mannschaft schaffte.

Unter Spielertrainer Peter Bappert gelang den Aldekerkern in der Saison 1974/1975 zum ersten Mal in ihrer Geschichte der Aufstieg in die Kreisliga A. Zwischen den Pfosten: Heinz Hegmans, der mit seinen 1,80 Metern nicht unbedingt zu den längsten Vertretern seiner Zunft gehörte. „Das habe ich aber akustisch ganz gut wettgemacht“, sagt Hegmans, der weithin für sein kräftiges Organ bekannt ist – eine Eigenschaft, von der er auch später noch profitieren würde. Zunächst einmal beendete er seine Laufbahn auf dem Platz allerdings recht früh. Mit 30 Jahren wollte sich der Landwirtschaftsmeister auf seine berufliche Karriere und das in Saelhuysen liegende Gehöft konzentrieren.

Das war aber nur ein Abschied auf Zeit. Denn als sein sechsjähriger Sohn Niklas kurz vor der Jahrtausendwende vom Schaephuysener Ascheplatz auf das Aldekerker Grün wechselte, hielt es auch den Vater nicht mehr lange zu Hause. Kurze Zeit später stand er als Jugend-Trainer wieder auf dem Platz und übernahm fortan vor allem die Verantwortung für die Jahrgänge 1991 bis 1993. „Ich durfte dabei mit hervorragenden Trainern zusammenarbeiten, allen voran Luciano Goncalves“, blickt der heute 68-jährige auf eine mit Erfolgen gespickte Zeit zurück.

Obwohl der FCA schon damals eher ein kleiner Dorfverein war, gelang Hegmans mit seinen Jugend-Mannschaften gleich mehrfach der Sprung in die Leistungsklasse, gefolgt von stetem Abschneiden im oberen Tabellendrittel. Unvergessen sind vor allem die beiden Kreispokal-Siege, die mit der C-Jugend im Jahr 2006 und der A-Jugend im Jahr 2013 gelangen.

Zu diesem Zeitpunkt war Sohn Niklas schon längst in der ersten Mannschaft angekommen – vier Jahre lang widmete sich der Jugend-Trainer Heinz Hegmans aber trotzdem noch dem hoffnungsvollen Nachwuchs, ehe er 2014 dem Job als Übungsleiter Lebewohl sagte und sich fortan als Sportlicher Leiter um die Geschicke der Senioren-Mannschaften kümmerte. Hier gab es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern.

„Die meisten Spieler der ersten Mannschaft habe ich irgendwann einmal selbst trainiert“, sagt Hegmans. Allein im Bezirksliga-Team sind aktuell mehr als zehn seiner ehemaligen Schützlinge aktiv, darunter auch die Kapitäne Stefan Herrschaft und Oliver Martens sowie sein Sohn Niklas. Und mangelnden Erfolg kann man den Spielern von Noch-Trainer Marc Kersjes nun wahrlich nicht vorwerfen. Bereits im zweiten Jahr von Hegmans als Sportlichem Leiter gelang dem FCA die Rückkehr in die Bezirksliga, in der die Blau-Weißen seit nunmehr fünf Jahren eine feste Größe sind. Zudem wurde an der Landwehr 2017 zum ersten Mal Fußball auf Verbandspokalebene gespielt – auch wenn in der ersten Runde bei der 2:4 Heimniederlage nach Verlängerung gegen den TSV Aufderhöhe Schluss war.

Aber nicht nur bei der ersten Mannschaft klappt es beim FC Aldekerk. Auch das zweite Team, seit Jahren eine feste Größe in der Kreisliga B, und die dritte Mannschaft florieren. „Im ganzen Verein läuft es einfach hervorragend“, sagt Hegmans. Er ist voll des Lobes über die Arbeit, die beim FC Aldekerk geleistet wird. „Das hat mir den Einstieg als Fußball-Obmann auch so einfach gemacht.“ Denn ohne die großartige Unterstützung seiner Vorstandskollegen, insbesondere Stefan Herrschaft sowie Ralf und Marius Bloemers, wären die vergangenen Jahre nicht so reibungslos gelaufen, ist sich Hegmans sicher – der Aldekerker Erfolg werde von vielen Ehrenamtlichen geschultert.

Glücklicherweise sind viele dieser Schultern noch recht jung – denn mit Ausnahme des Vorsitzenden Ralf Bloemers und von Heinz Hegmans selbst bestehen Vorstand und Jugend-Vorstand ausschließlich, so der Obmann, aus „jungem Gemüse“. Für Hegmans ist das ein großes Plus: „Diesen jugendlichen Elan und die Sicherung der Zukunft haben wir anderen Vereinen sicherlich voraus.“ Aldekerker Erfolgsgeschichten, wie sie Heinz Hegmans mitgeschrieben hat, steht also auch in Zukunft nichts im Wege.