2024-04-16T09:15:35.043Z

Halle
Der SV Erbenheim um Torhüter Benny Wagner (hintere Reihe, Sechster von links) triumphiert am Elsässer Platz.	Foto: rscp / Tom Klein
Der SV Erbenheim um Torhüter Benny Wagner (hintere Reihe, Sechster von links) triumphiert am Elsässer Platz. Foto: rscp / Tom Klein

SV Erbenheim dank Benny Wagner auf Wolke sieben

Schiedsrichterturnier Wiesbaden +++ Keeper trägt maßgeblich zum 2:1-Finalsieg des A-Liga-Tabellenführers über den SC Klarenthal bei +++ Biebrich 02 erntet Kritik

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Wiesbaden. Die Benny-Rufe der frenetisch mitgehenden Fans des SV Erbenheim wollten kein Ende nehmen. Benjamin Wagner, kurz Benny genannt, avancierte am dritten Tag des großen Hallenturniers der Wiesbadener Fußball-Schiedsrichter-Vereinigung in der Arena am Elsässer Platz vor 900 Zuschauern zum Hauptdarsteller. Im Viertelfinale gegen Karadeniz parierte er beim Achtmeter-Entscheidungsschießen den ersten Ball vom Punkt, trug damit zum Weiterkommen bei. Im Halbfinale gegen den SVW blieb er bei den Duellen mit den Achtmeterschützen gleich zwei Mal Sieger, um im Endspiel gegen den SC Klarenthal mit glänzender Fußabwehr den 2:1-Erfolg sichern zu helfen – der vierte Triumph des Oberfeld-Clubs nach Toren von Fouad El Bakkaoui und Luigi Riggio bei der inoffiziellen Hallenmeisterschaft war perfekt. Zwei Pokale und 600 Euro Prämie waren der Lohn, während die Klarenthaler nach 2016 erneut Zweiter wurden.

Vom Team überredet: „Nachdem ich mir im Vorjahr einen Außenbandriss im Fuß zugezogen hatte, wollte ich eigentlich gar nicht spielen. Aber die Mannschaft hat auf mich eingeredet“, verriet der 23-jährige Schlussmann nach dem Triumph, der den gesamten SVE-Tross auf Wolke sieben schweben ließ. Auch Wagners Freundin Jessica hatte zuvor ihren Segen gegeben und am Ende waren alle Erbenheimer nur noch happy. Nach einer, so Wagner, „tollen Teamleistung“.

Alle Berichte, Fotostrecken und FuPa.TV-Highlightszenen finden sie auf unserer Turnierseite zum Schiedsrichterturnier.

Buhrufe gegen 02er: Überhaupt verlief das einmal mehr blendend organisierte Mammut-Meeting in fast perfektem Rahmen. Einzig das Ende des Viertelfinales zwischen dem FC Bierstadt und Biebrich 02 sorgte für Mißtöne und Buhrufe auf den Rängen. Sie galten den 02ern. Die verkürzten etwa 40 Sekunden vor Schluss auf 2:3. Der FCB passte beim Anstoß zurück zu 02-Torhüter Dennis Rothenbächer. In Erwartung, den Ball von diesem wieder zugespielt zu bekommen. Schließlich wurde die Anstoß-Fairplay-Geste während des gesamten Turniers von allen Mannschaften praktiziert: Anstoß, Pass zum Gegner, der prompt den Ball zurückgibt. Diesmal lief es anders. Von Rothenbächer gelangte der Ball zu Saki Nakos, der zum 3:3 einschweißte. Beim anschließenden Entscheidungsschießen hielt Rothenbächer den ersten Ball und die 02er kamen ungeachtet aller Bierstadter Proteste weiter.

Alle Highlightszenen des Finalspiels haben wir für euch mit FuPa.TV gefilmt:

Klares Saridogan-Statement: „Ich hätte von meinem Kollegen die Weisung erwartet, dass die Biebricher ihre Achtmeter neben das Tor schießen“, meinte FCB-Coach Torsten Schabel in Richtung Nazir Saridogan. Der 02-Trainer erwiderte: „Saki hat mir nach dem Spiel versichert, dass vor seinem Torschuss ein Bierstadter den Ball berührt hatte. Davon abgesehen hätte ich womöglich vorher die Verantwortung übernehmen müssen und anordnen sollen, dass Bierstadt in den Schlusssekunden mit dem Ball aufs leere Tor laufen kann. Oder es wäre besser gewesen, beim Achtmeterschießen vorbei zu schießen. Das 3:3 war ein Tor, das nicht hätte fallen dürfen. Aber die Beleidigungen des Gegners ärgern mich.“

Turnier generell top, aber es fehlen Referees: „Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Schiedsrichter sind das ganze Jahr für die Vereine im Einsatz. Die fühlen sich allein deshalb in der Pflicht, an unserem Turnier teilzunehmen“, zeigte sich Schiedsrichter-Obmann Ingmar Schnurr angesichts von fast 2000 Besuchern an drei Tagen insgesamt zufrieden. Doch er hofft auf Anmeldungen für den am 10. Februar im Clubheim des FV Biebrich 02 beginnenden Neulingslehrgang. „Mit derzeit 140 aktiven Schiedsrichter bewegen wir uns auf dünnem Eis. Für einen geordneten Spielbetrieb benötigen wir eigentlich rund 160“, erläutert Schnurr. Zudem sorge die auf 12 Saisonspiele herabgesetzte Anzahl der Pflichteinsätze pro Spielleiter für Lücken.

62er kicken zwei Stammkräfte: Kreisoberligist FC Wiesbaden 62 ist der Senkrechtstarter der Wiesbadener Fußballszene. Ein Verein, dessen Präsident Cemal Kaya für eine klare Linie steht. „Es geht generell darum, wie wir uns präsentieren“, erläutert Kaya sein Credo. Bei den Stammkräften Salim Marzouki (zu Karadeniz) und Eray Sezdi (zur Spvgg. Igstadt) sah er Defizite in Sachen Disziplin, verfügte folglich die Trennung von dem Duo. Zudem ist Trainer Omer Muminovic nach erneuter Knie-OP nicht mehr als Spieler verfügbar, wird nach der Runde als Coach aufhören, dem Verein aber verbunden bleiben. Jerome Clemens beerbt ihn in der Rolle des Spielertrainers. Chris Frantzis (bisher Hellas Schierstein) wechselt unterdessen zum SV Wiesbaden.




Aufrufe: 09.1.2017, 08:00 Uhr
Stephan NeumannAutor