2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Training auf dem grünen Rasen ist auch für Falko König derzeit unmöglich.  ©Steffen Kretschmer
Training auf dem grünen Rasen ist auch für Falko König derzeit unmöglich. ©Steffen Kretschmer

Fußballer fürchtet wegen Corona Karriereende im Homeoffice

Das Training zuhause fällt oft nicht leicht.

An Fußball müsse er fast täglich denken, gibt Falko König unumwunden zu. "Es fehlt natürlich einiges." Gerade die Momente mit dem Teamkollegen vermisst der Routinier des FC 98 Hennigsdorf.

Die Mannschaft von Trainer Daniel Heilmann, die in der Landesliga Nord auf dem letzten Tabellenplatz steht, hatte nach Bekanntgabe der Zwangspause ehrgeizige Pläne geschmiedet, wollte den Trainingsbetrieb aufrecht erhalten und dann (gut vorbereitet) das Feld von hinten aufrollen. "Dann ging es aber Schlag auf Schlag", bemerkt König. Der Spielbetrieb wurde zunächst bis zum 19. April ausgesetzt, auch der Trainingsbetrieb ruht. Nur Läufe würden helfen, um sich dieser Tage fit zu halten, so König. Für den 37-Jährigen ist aber selbst das schwer umzusetzen. Da die Kita geschlossen ist, muss das Kind daheim betreut werden. "Mit meiner Frau wechsle ich mich dabei ab, da wir auch arbeiten müssen." Für den Sport bleibe kaum Zeit. "Dem Kind ist es auch schwer zu erklären, dass es mit dem Fahrrad zehn Kilometer neben mir herfahren soll, damit ich joggen kann." Ein bisschen Training gehe aber dennoch, da man Kraft- und Konditionstraining auch in den eigenen vier Wänden machen könne. "An Übungen findet man einiges im Netz."

Auch Meldungen über Szenarien, wie es mit der unterbrochenen Fußballsaison weitergehen könnte, gibt es viele. Klar ist, dass der Ball auch in den nächsten Wochen nicht rollen wird. Und dann? "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es kurz nach Ostern wieder geht", sagt König. "Mal gucken, ob es mit der Saison überhaupt weitergeht. Der Landesverband wird sich daran anlehnen, was die Großen machen. Momentan haben alle aber andere Sorgen." Es könne also sein, "dass erst in einem halben Jahr was passiert". Das hofft der Routinier aber nicht. "Dann wird es für mich schwierig." Im Juni werde er 38 Jahre alt. "Und wenn man sich dann noch weniger bewegt, wird es nach so einer Pause natürlich schwer. Daher mache ich mir schon Gedanken, wie es mit der Laufbahn weitergeht." Fakt sei, dass der Abschied aus dem Männerbereich nicht während der Coronavirus-Spielpause erfolgen soll. "Das Laufbahnende würde ich mir schon anders vorstellen."

Wenngleich seine Mannschaft von einer Annullierung der Saison profitieren würde, wenn die neue Spielzeit mit der gleichen Staffelbesetzung beginnt, hofft Falko König auf eine Fortsetzung der Serie. "Klar, eine Nullrunde wäre für uns das Beste. Dann könnte man von Neuem anfangen und es könnte dann wieder ganz anders laufen. Aber jeder, der mit dem Herzen Fußballer ist, würde eine Sache wie den Klassenerhalt gern sportlich regeln." Zudem würde Falko König bei einer Fortsetzung der unterbrochenen Saison zu einem Abschied in den sportlichen Ruhestand kommen, wie er ihn sich vorstellt. "Ich will mit der Mannschaft auf dem Platz den Nichtabstieg schaffen und ein paar Minuten vor dem Spielende ausgewechselt werden."

Etappen der Laufbahn

Falko König wurde am 30. Juni 1982 geboren.

Als Fußballer war er bis auf einen zweijährigen Abstecher zum SV Babelsberg 03 II immer für Hennigsdorf am Ball, wo er bis zur Fusion im Jahr 1998 für Motor und dann für den FC 98 spielte.

Mit seiner Frau lebt der Routinier seit 2006 in Potsdam.

In der Landeshauptstadt spielte er von 2008 an, gewann mit Babelsberg zwei Jahre später den Landespokal und kehrte umgehend zum FC 98 zurück, der bis zum Abstieg im Jahr 2015 in der Brandenburgliga spielte.

Eine Verletzung sorgte für eine fast einjährige Zwangspause. Diagnose im März 2015: Riss des vorderen Kreuzbandes und des Meniskus.

Am 5. März 2016 kehrte König auf den Platz zurück.

Am 19. November 2017 gab der damals 35-Jährige sein Debüt bei den Alten Herren des FC 98.

Im Männerbereich blieb Falko König parallel dazu aber auch am Ball. In der laufenden Saison stehen 14 Einsätze in der Landesliga zu Buche.⇥sz

Aufrufe: 025.3.2020, 18:57 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor