2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Rielasingens Sportvorstand Oliver Hennemann (links) und Villingens Coach Jago Maric mit dem Objekt der Begierde. | Foto: Lukas Karrer
Rielasingens Sportvorstand Oliver Hennemann (links) und Villingens Coach Jago Maric mit dem Objekt der Begierde. | Foto: Lukas Karrer

Wie sind die Vorzeichen vor dem Südbadischen Pokalfinale?

FC 08 Villingen kann beim Pokalfinale in Pfullendorf gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen personell aus dem Vollen schöpfen

Wenn am Samstagnachmittag um 16.15 (live in der ARD und im Liveticker auf fupa.net) der Anstoß zwischen dem FC 08 Villingen und dem 1. FC Rielasingen-Arlen in der Pfullendorfer Geberit-Arena erfolgt, steht gerade für die Nullachter viel auf dem Spiel. Für die Elf von Jago Maric hängt letztlich der sportliche Erfolg einer ganzen Saison von diesem einen Spiel ab.

Die Favoritenfrage
Es war in den vergangenen Jahren selten so schwer, im Vorfeld des Pokalfinales einen Favoriten auszumachen. Wenn in Pfullendorf am Samstag der Tabellensiebte der Oberliga Baden-Württemberg, der FC 08 Villingen, auf den Verbandsligaspitzenreiter 1. FC Rielasingen-Arlen trifft, ist mit einem Duell auf Augenhöhe zu rechnen. Villingens Kapitän Benedikt Haibt weiß: „Rielasingen ist sicher nicht der klassische Underdog.“ Allzu defensiv agieren will die seit 18 Pflichtspielen ungeschlagene Mannschaft von Michael Schilling nach eigener Aussage ohnehin nicht. „Wir wollen unseren Lauf fortsetzen und den Pokal nach 2017 erneut nach Rielasingen holen“, gibt sich Sportvorstand Oliver Heinemann selbstbewusst.

Der gemeinsame Wendepunkt
Am letzten Oktoberwochenende des vergangenen Jahres war die Villinger Welt noch in bester Ordnung. Mit 4:2 hatte die Maric-Elf am 13. Oberligaspieltag die Neckarsulmer geschlagen und die Stuttgarter Kickers an der Tabellenspitze abgelöst. Doch der Platz an der Sonne war den Nullachtern nicht allzu lange vergönnt. Denn seither befinden sich die Schwarz-Weißen im Abwärtssog. Im Anschluss an den Sieg gegen Neckarsulm ist es Villingen nicht mehr gelungen, zwei Ligaspiele in Folge zu gewinnen. „Verschiedene Faktoren haben dazu geführt, dass uns die Beständigkeit abhandengekommen ist“, so Maric. Über lange Zeit plagten auch personelle Probleme. Diese sind rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt ad acta gelegt, wie der 08-Coach betont: „Wir können personell aus dem Vollen schöpfen.“ Auch der zuletzt angeschlagene Damian Kaminski ist einsatzbereit.

Wie für Villingen bedeutete auch für den 1. FC Rielasingen-Arlen das letzte Oktoberwochenende eine Wende – allerdings zum Guten. Seit die Schilling-Elf am 28. Oktober dem Kehler FV mit 1:2 unterlag, ist Rielasingen in 18 Pflichtspielen ungeschlagen. Lediglich das Verbandsliga-Spitzenspiel (0:0 gegen den Freiburger FC) konnte die Elf aus dem Hegau nicht für sich entscheiden. Auch der Regionalliga-Aufsteiger Bahlinger SC musste die Stärke der Rielasinger anerkennen. „Beim 4:1 im Pokal-Viertelfinale hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück“, so Kapitän Dennis Klose.

Die Personalie Nedzad Plavci
Der Wechsel von Nedzad Plavci vom FC 08 Villingen nach Rielasingen hatte sich im Vorfeld der Saison zu einem kleinen Politikum entwickelt. Plavci hatte bei beiden Vereinen einen Vertrag unterzeichnet und so für reichlich Irritationen gesorgt. Letztlich kehrte der 30-Jährige dem Friedegrund den Rücken. „Wir spielen nicht gegen Nedzad Plavci, sondern gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen“, misst Jago Maric dem brisanten Aufeinandertreffen des langjährigen Villinger Torjägers mit seinen Ex-Kollegen keine allzu große Bedeutung bei. Ganz so einfach ist es jedoch nicht: Das Wiedersehen zwischen dem auch in dieser Saison mit 29 Saisontoren so treffsicheren Albaner und seinen ehemaligen Weggefährten bietet durchaus Brisanz.

Der Pokal als Rettungsanker
„Wenn wir den Pokal am Samstag gewinnen, war es eine erfolgreiche Saison für uns“, sagt Benedikt Haibt. Die Aussage des Kapitäns des Rekordpokalsiegers (acht Titel) macht deutlich, welchen Stellenwert das Endspiel in Villingen genießt. Letztlich hängt nicht weniger als der Erfolg einer gesamten Saison vom Ausgang der Partie ab. Bei einer Pleite drohen enorme Umsatzeinbußen und auch das sportliche Standing der so ambitionierten Schwarzwälder würde einen empfindlichen Kratzer bekommen. „Wir sind gewarnt. Ich habe Rielasingen in drei Spielen beobachtet“, so Maric. Vor allem deren Offensive hat beim 40-Jährigen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Aufrufe: 022.5.2019, 22:15 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor