38 Punkte, 41:13-Tore, zwölf Siege und zwei Remis in 17 Partien, der beste Angriff und die stabilste Abwehr – das sind erstaunliche Fakten zu den 17 Oberligaspielen der Nullachter. Imponierend ist die Heimstärke mit 22 Zählern und 21:9-Toren. Noch beeindruckender sind die 20:4-Treffer und 16 Punkte auf fremdem Terrain. Das Team von Trainer Jago Maric hat in dieser Saison nur einmal im Friedengrund verloren: gegen den Tabellenführer TSG Balingen mit 1:2 durch ein Gegentor in der Nachspielzeit.
Die Nachhaltigkeit steht beim FC 08 Villingen mittlerweile an oberster Stelle. Der Kader ist zwar klein, jedoch eingespielt. Trainer Jago Maric verlängerte seinen im Sommer 2018 auslaufenden Vertrag jüngst um drei Jahre bis 2021. „Wir haben ja sechs, sieben Spieler mit mehrjähriger Oberliga-Erfahrung in unserem Team, das merkt man natürlich bei den Spielen.“ Mit Tobias Weißhaar kehrte ein Routinier nach einem Jahr „Pause“ in der zweiten Mannschaft zurück und erzielte vier Treffer. Nedzad Plavci ist mit 14 Toren ein zuverlässiger Knipser, Cristian Giles mit neun Toren ist ebenso ein Torgarant. Besonderes Lob erntet aber ein treuer 08-Spieler: Daniel Wehrle im defensiven Mittelfeld, „der sich enorm weiterentwickelt hat“, so Maric zum Rötenbacher. In der Abwehr stehen vor Keeper Christian Mendes für die Viererkette gleich sieben Akteure bereit. Frederick Bruno fällt mit einem Mittelfußbruch bis ins Frühjahr aus. Auch Pablo Gil musste einige Wochen ersetzt werden. Umso mehr zeigte sich die Qualität und das Entwicklungspotenzial von Dragan Ovuka, Manuel Stark, Daniel Niedermann, Gianluca Serpa und Mario Ketterer, die Maric genügend Alternativen boten.
Nicht einmal zu früheren Drittligazeiten in den 1980er-Jahren hatte der FC Villingen so viele Zuschauer wie derzeit. In den neun Heimspielen kamen mehr als 10000 Besucher, was einem Schnitt von 1200 Fans pro Partie entspricht. „Wir freuen uns, dass wir in der Region so gut ankommen und treue Besucher dazugewonnen haben“, sagt der Geschäftsführer und Interims-Sportvorstand Gaetano Cristilli. Apropos Sportvorstand: Zum Vorbereitungsstart am 8. Januar möchte Präsident Leo Grimm einen neuen Sportchef präsentieren. „Für uns ist es wichtig, dass es jemand wird, der in der Region wohnt.“ Heißer Kandidat ist Alexander Thumer, der im November beim Verbandsligisten FC Bad Dürrheim nach vielen Jahren sein Amt als zweiter Vorsitzender abgab. Thumer, der oft auf der Tribüne in Villingen Spiele der Oberliga- und Landesligaelf anschaut, war vor Jahren schon einmal bei den Villingern tätig.
Bezüglich der kommenden Runde werden im Frühjahr wichtige Gespräche geführt, um die Leistungsträger zu halten. Vor allem in der Torwartfrage blickt Jago Maric bereits in die Zukunft: „Christian Mendes ist ein erfahrener Keeper, aber eben schon 44 Jahre alt“. Im Sommer haben sich die Villinger perfekt verstärkt. Ob der beiden Spanier Pablo Gil und Christian Giles anfangs belächelt, haben sich beide als Volltreffer erwiesen. Für die kommende Runde haben die Nullachter ihre Fühler beim TSG Balingen nach Patrick Lauble ausgestreckt. Im Frühjahr kommt aus den eigenen Reihen nach seinem Kreuzbandriss wieder Youngster Danilo Cristilli hinzu. Im starken U23-Team entwickeln sich Talente wie Luca Crudo oder Pierro Morreale hervorragend.
Maric hätte zwar nicht gedacht, „dass es so gut läuft und wir ganz vorne dabei sind, aber ich habe ja im Sommer gesagt, wir sind stark genug, damit wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und einen einstelligen Tabellenplatz anstreben.“ Daniel Wehrles Blick geht schon weiter: „Wir wollen im Frühjahr oben dabei bleiben und schauen, was möglich ist.“