Regionalliga Südwest: Die „üblichen Verdächtigen“

Die gute Nachricht zuerst: Nachdem es in den vergangenen Jahren kein Team aus der Regionalliga Südwest mehr über das „Nadelöhr“ Aufstiegsspiele in die Dritte Liga geschafft hat, wird dieses Mal am Ende der Saison eine Mannschaft sicher in die höhere Klasse aufsteigen. Denn diese Saison greift erstmals eine Regeländerung des DFB. Die sieht vor, dass die Meister der Regionalligen Südwest, Nordost und West direkt aufsteigen. Lediglich die Titelträger der Regionalliga Bayern und Nord spielen nach der Runde noch in einem Aufstiegsspiel einen vierten Aufsteiger aus.

„Dass man weiß, dass der Meister sicher in der Dritten Liga spielen wird, macht die Sache klarer“, zeigt sich FCS-Trainer Dirk Lottner mit dieser Regelung zufrieden. Zu den Aufstiegsanwärtern gehören dabei diese Saison die üblichen Verdächtigen. Neben dem 1. FC Saarbrücken und der SV Elversberg werden von nahezu allen Trainern noch Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach als Titelkandidaten genannt. Einige nennen auch den FC Homburg und den TSV Steinbach-Haiger und die Zweiten Mannschaften der Erstligisten.

In Mannheim gab es allerdings in der Sommerpause einen größeren personellen Umbruch. Stammkräfte wie Daniel di Gregorio (FC Homburg), Hassan Amin (SV Meppen) oder Benedikt Koep (TSV Steinbach) haben den Club verlassen. Einen besonderen neuen Verein hat der Waldhöfer Verteidiger Andreas Ivan gefunden: Der 23-Jährige hat sich den New York Red Bulls aus der amerikanischen Major-League-Soccer angeschlossen. Bislang bekanntester Neuzugang des ehemaligen Erstligisten ist Timo Kern vom Ligakonkurrenten FC Astoria Walldorf.

Trotz der Abgänge von wichtigen Spielern – und einem Abzug von drei Punkten wegen der Fanausschreitungen im abgebrochenen Aufstiegsspiel gegen Uerdingen – scheint Trainer Bernhard Trares sein Team aber gut auf den Saisonstart vorbereitet zu haben: Bei der Generalprobe vor dem Ligaauftakt setzte sich Mannheim am vergangenen Wochenende bei Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig überraschend mit 3:1 durch. Im ersten Ligaspiel trifft die Waldhof-Elf zu Hause auf den SSV Ulm.

Kickers Offenbach verpatzte dagegen seine Generalprobe vor dem ersten Saisonspiel am Freitag zu Hause gegen die SV Elversberg. Die Hessen zogen im Test gegen West-Regionalligist Viktoria Köln mit 0:1 den Kürzeren. Beim Dritten der Vorsaison konnten nahezu alle Stammkräfte gehalten werden. Neu ist beim OFC dagegen der Trainer: Daniel Steuernagel hat in der Sommerpause Ex-Bundesliga- Profi Oliver Reck abgelöst.

Spannend wird in der neuen Runde sicher auch die Frage, wie sich die Aufsteiger in die Regionalliga Südwest in der neuen Liga schlagen. Während Rückkehrer FC Homburg durchaus im oberen Bereich mitspielen will, haben die anderen drei Neulinge FK Pirmasens, TSG Balingen und SC Hessen Dreieich erwartungsgemäß den Ligaverbleib als Saisonziel ausgegeben.

Dreieich, mit Ex-FCSCoach Rudi Bommer als Trainer an der Seitenlinie, geht diese Saison das „Abenteuer Regionalliga“ an. Der SC hatte sich bereits 2017 als Meister der Oberliga Hessen für die Vierte Liga qualifiziert, damals aber noch auf den Aufstieg verzichtet. Genau wie Dreieich spielt auch die TSG Balingen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in der Regionalliga. Trainer Ralf Volkwein vertraut dabei fast exakt demselben Kader, der die Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg holte.

Ein alter Bekannter in der Regionalliga Südwest ist dagegen der FK Pirmasens, der nach einjähriger Abstinenz über die Aufstiegsrunde in diese Spielklasse zurückgekehrt ist. Als Neuverpflichtungen präsentierte das Team von Trainer Peter Tretter unter anderem den Ex-Elversberger Ricky Pinheiro (Wormatia Worms) und den luxemburgischen Nationalspieler Florian Bohnert, der von der Zweiten Mannschaft des FC Schalke verpflichtet wurde.

5 Fakten

1. Neuer Trainer für Ulm Holger Bachthaler ist seit Sommer neuer Trainer des SSV Ulm. Er hat Tobias Flitsch in der sportlichen Verantwortung abgelöst.

2. Worms im Umbruch Bei Wormatia Worms gab es vor der Runde einen personellen Umbruch. 18 Spieler haben den Club verlassen, 17 Neue wurden geholt.

3. Celik neu bei der Eintracht Eintracht Stadtallendorf hat sich für die neue Runde die Dienste des Ex-Elversberger Antonyus Celik gesichert. Er wurde vom SC Wiedenbrück verpflichtet.

4. Volle Hütte im Pokal Der SSV Ulm hat für seine Erstrundenpartie im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt bereits 16.500 Tickets verkauft.

5. Werner verstärkt VfB II Der VfB Stuttgart hat den 32-jährigen Ex-Bundesligaprofi Tobias Werner als Führungsspieler für seine Zweite Mannschaft vom 1. FC Nürnberg verpflichtet.