"Wir wollen das Maximum herausholen"

„Wir fahren nach Göppingen, um dort etwas Zählbares mitzunehmen“, kündigt Albstadts Trainer Öskan Acar an. Alles andere wäre auch eine fatale Einstellung vor dem zweiten Saisonspiel, so der FC 07-Coach, der aber auch weiß, dass es beim vermeintlichen Topfavoriten auf die Meisterschaft sehr schwer sein wird. Von den Göppingern hält Acar sehr viel: „Das ist ein qualitativ sehr guter und technisch starker Gegner.“

Die Partie gegen den Vizemeister werde sich grundlegend von der gegen den FV Olympia Laupheim unterscheiden. Kommandogeber Gianni Coveli lasse seine Mannschaft nämlich Fußball spielen: „Er hat auch die Qualität dazu in der Mannschaft. Ich bin mir sicher, dass sie zu Hause anders auftreten werden als in Schwäbisch Hall.“ Dort kamen die Roten nur zu einem 2:2-Unentschieden. „Wir hatten über weite Phasen nicht die Ordnung wie in der letzten Saison, da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, analysierte der Göppinger Spielleiter Ingo Miede nach der Partie, bei der der etatmäßige Göppinger Torwart Kevin Rombach fehlte. Der Schlussmann hatte beim Pokal-Aus beim FC Heiningen für eine Notbremse Rot gesehen und fehlte beim Ligaauftakt gesperrt. „Leider wird ihr Stammtorwart, der zu den besten in der Verbandsliga gehört, wieder mit dabei sein“, sagt Acar. Auf einige weitere Spieler müssen die Blau-Weißen aufpassen, um gegen den Favoriten zu bestehen. Nehbi Kadrija sei ein sehr erfahrener Mann, der defensive Mittelfeldspieler Domenic Brück habe eine sehr starke Spieleröffnung. Auch auf den Neuzugang im Angriff, Michael Renner, gelte es aufzupassen. „Ihn kenne ich noch aus meiner Reutlinger Zeit“, spricht Acar aus Erfahrung.

Nach der missglückten Saisonpremiere gegen Laupheim gelte es nun, „das Maximum herauszuholen“ und die individuellen Fehler abzuschalten, fordert Trainer Acar. Zwei davon bestrafte Olympia Laupheim am vergangenen Freitag nämlich gnadenlos, während die Blau-Weißen am Ende mit leeren Händen dastanden. Dennoch hatte der 42-Jährige seiner Mannschaft in der zweiten Spielhälfte „überhaupt nichts vorzuwerfen.“ In Unterzahl sei man trotzdem die bessere Mannschaft gewesen. „Wir haben den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lassen. Wenn wir einen Mann mehr gehabt hätten, wären wir auch in mehr Torsituationen gekommen.“

Noch immer hadert Acar mit dem Platzverweise und der nun folgenden Sperre für Routinier Jochen Frey. Dieser hatte im Spiel gegen Laupheim seinen Gegenspieler beim Einwurf mit dem Ball abgeworfen. „Eine unglückliche Situation“, findet der Albstädter Kommandogeber. „Der Gegenspieler muss Abstand halten und hätte dafür auch vom Schiedsrichter ermahnt werden können. Da hätte ich mir etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.“ Dennoch dürfe so etwas einem erfahrenen Spieler wie dem Ex-Pfullinger nicht passieren. „So schwächen wir uns durch unser eigenes Verschulden bereits fürs nächste Spiel“, ärgert sich Acar auch über die gelb-rote Karte, die sich Abdussamed Akbaba nach Spielende noch abholte und so ebenfalls in Göppingen fehlen wird.

Dennoch sei man in der Lage, eine starke Mannschaft aufs Feld zu schicken, betont der FC 07-Coach: „Wir haben Alternativen – Andi Hotz befindet sich in guter Form. Wenn wir alles abrufen, zu dem wir in der Lage sind, dann können wir auch in Göppingen bestehen. Das Ergebnis vom letzten Spieltag (2:1-Heimsieg für Albstadt, d. Red.) der Vorsaison ist eine gute Motivation.“