Schwerstarbeit für Albstädter Defensive

"Neben Freiberg und Essingen zählt Ilshofen – unabhängig vom Tabellenstand – zu den besten Mannschaften in der Liga“, betont FC 07-Coach Alexander Eberhart, welcher den letztjährigen Aufsteiger „einiges zutraut“. Mit acht Punkten aus sechs Spiel blieb das Trainerduo Ralf Kettemann und Petar Kosturkov bis dato hinter den Erwartungen und den eigenen Ansprüchen zurück. Dabei stellte sich der TSV auf und neben dem Platz besser auf, präsentierte mit dem Bulgaren Kosturkov, der zuletzt die Frauen und die U 17-Juniorinnen des TSV Crailsheim gecoacht hat, einen kompetenten Nachfolger für Wolfgang Guja (pausiert aus privaten Gründen , Anm. d. Red.).

Dennoch läuft es (noch) nicht rund in Ilshofen, was bei einem markanten Umbruch mit acht externen Neuzugängen und 14 Abgängen nicht wirklich überrascht. Zuletzt unterlag der ambitionierte Klub aus dem Hohenlohischen vor heimischer Kulisse dem SGV Freiberg mit 1:2, stellte den Oberliga-Absteiger allerdings vor sehr große Probleme. „Nachdem Ilshofen in Führung gegangen ist, hätten sie uns auch locker abschießen können“, gesteht SGV-Kommandogeber Ramon Gehrmann unumwunden ein. Der 42-Jährige sah gleich vier hochkarätigen Tormöglichkeiten zum vermeintlichen 2:0, welche die Hausherren aber ungenutzt ließen. „Das ist auch eine Frage der Effizienz, ob man seine Chancen nutzt“, hadert TSV-Keeper Karel Nowak mit seinen Vorderleuten. Die ließen die Chancen liegen und der Spitzenreiter schaffte noch die Ergebniswende. „In der Schlussphase haben wir es dann gut zu Ende gespielt“, so Gehrmann weiter, der Ilshofen als gut besetztes Team und Gegner auf Augenhöhe wahrnahm. „Sie ließen in dieser Saison schon mehrmals Punkte, obwohl sie eigentlich die bessere Mannschaft waren. Auch wir hatten Glück und hätten verlieren können.“ Zudem dezimierte sich der TSV, der für die kommenden Jahre den Weg in die Regionalliga eingeschlagen hat, selbst, als Daniel Schmelzle nach einem Wortgefecht mit dem Linienrichter noch die Rote Karte sah und in Albstadt fehlen wird.

Nichtsdestotrotz sieht Eberhart den morgigen, finanzstarken Kontrahenten (15.30 Uhr, Albstadion) in der Favoritenrolle, verweist auf einen hochkarätig besetzten Kader, „mit starken Einzelspielern“. Im Sommer hat die Truppe um Spielertrainer Kettemann, welcher bereits für den VfR Aalen und die Stuttgarter Kickers am Ball war, noch einmal an Qualität gewonnen, holte Maximilian Gebert und Nowak vom Oberligisten FSV Hollenbach. Auch Andrey Nagumanov (zuletzt Crailsheim) und Ramazan Kandazoglu (Neckarsulm) sind echte Hochkaräter. „Das ist eine spielstarke Truppe“, meint der Albstädter Übungsleiter. „Wir werden uns trotzdem nicht verstecken“, betont der 41-Jährige, „wir spielen zu Hause, wollen attraktiven Fußball zeigen und natürlich punkten.“ Gegen den Tabellenzehnten, welcher drei Zähler weniger als die Blau-Weißen auf dem Konto hat, muss der ehemalige Regionalliga-Spieler jedoch umstellen. „Ich glaube nicht, dass es für Pietro Fiorenza reicht“, sagt Eberhart. In Schwäbisch Gmünd kugelte sich der Deutsch-Italiener in der 30. Minute die Schulter aus und musste zur Pause raus. „Aber wir haben Alternativen“, blickt der FC 07-Übungsleiter voraus, welcher wie in jedem Spiel ein Höchstmaß an Disziplin und Engagement von seiner Truppe einfordert: „Wir müssen gut gegen den Ball arbeiten – das ist die Basis, ansonsten wird es gegen diesen technisch beschlagenen Gegner sehr schwer für uns.“ Und so wird Eberhart wohl – wie schon zum Saisonstart gegen den TSV Essingen (1:0) – eine defensive Taktik wählen, „denn wir wollen Ilshofen nicht ins offene Messer rennen“.