Respekt - aber keine Angst

In den ersten beiden Ligaspielen der noch jungen Saison kassierte der FC 07 Albstadt Platzverweise. Zuerst war es Jochen Frey, der bei der 0:2-Heimpleite gegen Olympia Laupheim frühzeitig zum Duschen musste. Am Samstag wie auch im darauf folgenden Spiel gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall muss der Routinier noch zuschauen. Zudem holte sich Abdussamed Akbaba gegen Laupheim – nach Abpfiff – auch noch Gelb-Rot ab und musste beim Gastspiel in Göppingen (1:4) pausieren, wo Andreas Hotz ebenfalls mit zwei gelben Karten vom Platz musste.

Hoffnungsträger Kevin Dicklhuber soll am Wochenende wieder zuschlagen. Foto: Dieter Frank

Deshalb habe es dieses mal Priorität, das Spiel mit elf Mann zu beenden, fordert FC 07-Trainer Öskan Acar. „Ich habe der Mannschaft diese Woche im Training gesagt, wenn sie die Leistung der vorherigen beiden Spielen erneut abruft und zu elft bleibt, dann kann sie gegen jeden Gegner mithalten.“ Die beiden Platzverweise und ihr Einfluss auf die verlorenen Auftaktpartien lassen nur eine verzerrte Wahrnehmung der bisherigen Albstädter Leistung zu. „Von 180 gespielten Minuten haben wir 125 in Unterzahl agiert, das macht eine Analyse schwierig“, erklärt Acar, betont aber auch: „Wir wollen variabel sein. Man muss sich auf jede Spielsituation einstellen können. Priorität hat für uns, dass wir unsere bisherige Leistung widerspiegeln, konzentriert zur Sache gehen und das Spiel vernünftig zu Ende spielen.“

Das gilt nun besonders für die samstägliche Partie im Ebinger Albstadion: Mit der Neckarsulmer Sport-Union kommt ein ambitionierter Gegner nach Albstadt. Der Sechste der Vorsaison hat sich wieder einiges vorgenommen, legte bisher aber einen mäßigen Saisonstart hin. Zunächst mühte sich die NSU beim Aufsteiger 1. FC Heiningen zu einem 2:0-Sieg, der durch zwei Strafstöße ermöglicht wurde. Dann kamen die Audistädter bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall zu einem schmeichelhaften 1:1-Remis. Den Ausgleich erzielte NSU-Angreifer Yannick Titzmann erst kurz vor Schluss und profitierte dabei von einem Fehler des Haller Torwarts Jonas Wieszt. Dass es auch anders geht, zeigten die Neckarsulmer am Mittwoch in der vierten Runde des WFV-Pokals gegen den FV Ravensburg. Zwar unterlag die NSU dem Oberligisten mit 0:1, lieferte aber einen starken Kampf.

Albstadt-Coach Öskan Acar nutzte die Gelegenheit, um den Gegner aus nächster Nähe zu scouten. „Neckarsulm hat Qualität, das muss man anerkennen. Sie hätten das Spiel auch gewinnen können, da sie die besseren Chancen hatten.“ Man müsse beachten, dass der Verbandsligist gegen einen höherklassigen Gegner anders agiert habe als in einem Ligaspiel. „Dennoch habe ich auch Mannschaftsteile gesehen, wo sie Defizite aufzeigen“, so Acar.

In der zurückliegenden Spielzeit gelang dem FC 07 ein Unentschieden vor eigenem Publikum, in Neckarsulm unterlagen die Blau-Weißen mit 0:2. Doch der Albstädter Kommandogeber weiß: „Jedes Spiel fängt bei Null an. Wir müssen nach uns schauen und in jeder Partie an unsere Leistungsgrenze gehen.“ Dann könne man auch gegen Neckarsulm etwas Zählbares erreichen. „Wir haben Respekt vor Neckarsulm – aber sicherlich keine Angst!“