2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Matthias Papendick von SG Brodowin wird am Torschuss durch Alexander König und Frank Seifert von FSV Golzow (v.l.) gehindert.  ©Andreas Gora
Matthias Papendick von SG Brodowin wird am Torschuss durch Alexander König und Frank Seifert von FSV Golzow (v.l.) gehindert. ©Andreas Gora

Favorit gewinnt den Budenzauber

Fast hätten sie es geschafft. Die SG Brodowin schrammte beim "Budenzauber" des FSV Schorfheide Joachimsthal nur knapp an einer faustdicken Überraschung vorbei

Die SG Brodowin aus der 1. Kreisklasse hätte beinahe den Favoriten gestürzt. "Brodowin und auch der Eberswalder SC sind so ein bisschen die Überraschungs-Teams des Turniers", fand auch Danny Peter.

Der Spieler des Landesklasse-Vertreters FSV Schorfheide Joachimsthal hatte den Budenzauber schon zum dritten Mal organisiert. In den beiden Jahren zuvor wurde das Hallenturnier jedoch in Angermünde gespielt. "Das hatte sich so ergeben, weil ich da den Vermieter der Halle kenne", erklärt Danny Peter. "Aber diesmal hat es hier mit der Hans-Wendt-Sporthalle geklappt und das ist natürlich sehr schön, weil wir jetzt nur regionale Mannschaften am Start haben."

Für die Teams aus dem Oberbarnim war es vor allem eine Gelegenheit, ein wenig Spielpraxis zu sammeln - was derzeit auf den kaum bespielbaren Plätzen etwas zu kurz kommt. So sah das auch der Trainer des Gastgebers FSV Schorfheide, Sven von Pruschak. Er ließ seine Jungs einfach spielen, verzichtete aufs Coaching. "Das sollen die mal alleine machen", sagte er lachend und sah sich die Spiele ganz entspannt von der Tribüne aus an. "Aber es ist schon gut, dass sie so überhaupt mal spielen können."

Das erste Team des Gastgebers hatte sich schon in der Vorrunde gut präsentiert und alle Spiele gewonnen. Beeindruckendes Torverhältnis: 11:0. Mit dem 1. FV Stahl Finow war der zweite Landesklasse-Vertreter in der Gruppe B. Doch die Finower taten sich schwerer, konnten nur zwei Spiele gewinnen und mussten dem Eberswalder SC aus der 1. Kreisklasse sowie Kreisoberliga-Schlusslicht 1. FC Finowfurt den Vortritt lassen. Am Ende ging es für sie nur um Platz fünf.

Im ersten Halbfinale standen sich der FSV Schorfheide Joachimsthal I und der 1. FC Finowfurt gegenüber. "Das wird eine knappe Kiste", orakelt einer der rund 200 Zuschauer. Und er sollte Recht behalten. Drei Minuten vor Schluss probiert es Sven Musolf aus der Ferne und trifft zum 1:0 für Joachimsthal. Finowfurts Goalgetter Fred Hörnicke gelingt fast der Ausgleich, doch sein Schuss donnert gegen die Latte. Joachimsthal ist weiter.

Im zweiten Halbfinale treffen die beiden Überraschungsteams aus der 1. Kreisklasse aufeinander: der Eberswalder SC und die SG Brodowin. In einem nur mäßig spannenden Match steht es nach Ablauf der regulären Spielzeit 0:0. Es geht also ins Neunmeter-Schießen. Das ist dafür richtig spannend, denn hier dauert es einige Zeit, bis der Sieger gefunden ist. Das glücklichere Ende gibt es für die Brodowiner, die mit 6:5 gewinnen und ebenfalls ins Finale einziehen.

Gastgeber Joachimsthal I aus der Landesklasse gegen die SG Brodowin, derzeit Dritter der ersten Kreisklasse Ost - das Finale heißt: Favorit gegen Underdog.

Benny Ehrlich macht es alleine - und bringt den Favoriten mit 1:0 in Führung. Nur Sekunden später besorgt Andreas Melchert Treffer Nummer zwei für Joachimsthal. Chris Bolle, der später Torschützenkönig des Turniers wird, macht mit dem 3:0 alles klar. Brodowin steckt nicht auf, kommt durch Ronny Gesse zum 3:1-Anschlusstreffer, doch es reicht nicht mehr. Kapitän Martin Bressel ist trotzdem zufrieden. "Obwohl wir hier nicht die Favoriten waren, hatten wir uns schon etwas ausgerechnet", erklärt er. "Unser stärkstes Spiel hatten wir gegen Lok Eberswalde, als wir mit 3:0 gewonnen haben", fand er.

Und auch der Eberswalder SC, der sich im Spiel um Platz drei dem 1. FC Finowfurt geschlagen geben muss, ist mehr als zufrieden. "Als Vertreter der ersten Kreisklasse waren wir hier natürlich auch mit Brodowin zusammen das unterklassigste Team", sagt Trainer Michael Jendrzeyewski. "Noch dazu sind wir kurzfristig eingesprungen, hatten also nicht so viel Zeit uns vorzubereiten. Aber entgegen der Leistung bei anderen Turnieren hat meine Mannschaft heute sehr gut gespielt und gekämpft, ich bin sehr zufrieden."

Auch Organisator Danny Peter zieht ein positives Fazit. "Es war sehr fair, es hat sich keiner verletzt. Das kommt vielleicht auch daher, dass sich fast alle untereinander kennen, da geht man nicht so hart in den Zweikampf."

Wilfried Riemer, Chef des Fußballkreises Oberhavel/Barnim, kam ebenfalls vorbei und lobte vor allem den Lokalkolorit der Veranstaltung. Berichte über die Junioren-Turniere und das der Alten Herren folgen.

Aufrufe: 06.2.2017, 10:39 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor