2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auf dem Weg zurück in die B-Liga: Die Spieler des SKC Munzur. Foto: Natascha Gros
Auf dem Weg zurück in die B-Liga: Die Spieler des SKC Munzur. Foto: Natascha Gros

Familienverein auf Aufstiegskurs

Zusammenhalt bildet bei C-Ligist SKC Munzur Grundstein zum Erfolg

WIESBADEN. Der SKC Munzur hat sich durch Disziplin und familiären Zusammenhalt wieder aufgerafft und ist zu neuer Stärke gereift. Der Aufstieg in die Kreisliga B ist das ausgeschriebene Saisonziel. Darüber hinaus will der Verein seine Trainingsbedingungen verbessern.

Gemeinsames Essen nach dem Training

Freitagabend, 22 Uhr, das Flutlicht leuchtet noch auf den Hartplatz am Wiesbadener Erlenweg. Das Training des SKC Munzur ist beendet, doch Spieler, Vorstand und Familienangehörige des Vereins sitzen noch gemütlich beisammen. Nicht in einem urigen Vereinsheim mit kneipenähnlicher Atmosphäre, sondern in einer kleinen Baracke, die den Spielern als Umkleidekabine dient. Trotzdem hat die Zusammenkunft inzwischen Tradition, jeden Freitag wird nach dem Training gemeinsam gegessen. „Das ist uns sehr wichtig, wir wollen eine große Familie sein“, beschwört Düzgün Yildirim, Vorsitzender der Blau-Weissen, das ausgeprägte Gemeinschaftsgefühl.

Dank Ali Karaca vor Rückkehr in die B-Liga

Aktuell steht die junge Mannschaft um Trainer Ali Karaca gut da, verteidigt erfolgreich den ersten Tabellenplatz der Kreisliga C. Vor jedem Spiel wird der ganze Verein darauf eingeschworen, wie viele Spiele noch zu bestreiten sind, bis der Aufstieg in die B-Klasse perfekt ist. „Wir arbeiten hart, Disziplin und ein respektvoller Umgang mit dem Gegner ist uns sehr wichtig“, sagt der 46-jährige Karaca, in der zweiten Saison im Amt. Doch das war lange anders: zeitweise kamen nur eine Handvoll Spieler zum Training, es gab Handgreiflichkeiten gegen Schiedsrichter und gegnerische Spieler, sogar trainerlos war der Verein eine Zeit lang.

Ungeahnte Berg- und Talfahrten

Angefangen in der Kreisliga B, wurde Munzur in der ersten Saison gleich Vierter, in der nächsten Runde stieg der von Yildirim mitgegründete Verein gar in die A-Klasse auf. Doch dann bröckelte der Zusammenhalt, „es kam Unruhe in die Mannschaft“, so der 52-jährige Vereinsvorsitzende, der auch als Schiedsrichter tätig ist. So kam es, das der Sport-Kultur-Club letztlich vor fünf Jahren seinen Tiefpunkt erreichte und in die C-Liga abstieg. Dort dümpelte der Verein lange Zeit herum, bis Karaca vor anderthalb Jahren das Team übernahm. „Die Spieler hatten nach 60 Minuten keine Kraft mehr, weil sie nicht richtig trainiert hatten“, urteilt Yildirim. Doch dann hätte man Unruhestifter aussortiert und junge Spieler geholt, begründet der Steuermann den Aufschwung

Sportliche Rahmenbedingungen verbessern

Sportlich geht es bei Munzur bergauf, nur mit den örtlichen Bedingungen sind die Verantwortlichen noch nicht zufrieden: „Das Gelände ist nicht optimal. Auf dem Hartplatz besteht eine höhere Verletzungsgefahr, ein richtiges Vereinsheim haben wir auch nicht“, klagt der zweite Vorsitzende Hasan Urun. Ein Kunstrasen wurde vom Sportamt frühestens 2018 in Sicht gestellt. Den Platz teilt sich der C-Ligist mit der Germania Wiesbaden. Trotzdem ist der SKC ob der Lage des Platzes froh, denn noch vor zwei Jahren trainierte man im abgelegenen Vorort Rambach: „Dort mussten wir Platzmiete zahlen, hier haben wir solche Kosten nicht mehr, aber uns gehört auf diesem Gelände nichts“, sagt Urun. Doch Letzteres soll sich bald ändern: Der Sport- und Kulturverein will ein eigenes Vereinsheim bauen. Das Sportamt wolle sich beteiligen, noch laufen die Planungen.Eine bewegte Geschichte hat der SKC Munzur bereits nach 15 Jahren zu erzählen. Sportlich sind die Karaca-Kicker wieder auf der Erfolgsspur. Und auch am Trainingsgelände scheint schleichend Bewegung ins Spiel zu kommen. Am Erlenweg gehen inzwischen langsam die Lichter aus - doch nur bis zum nächsten Training.


Familiäre Atmosphäre pur: Munzur setzt auf Zusammenhalt. Foto: Natascha Gros

Aufrufe: 06.5.2014, 13:00 Uhr
Natascha GrossAutor