2024-03-28T15:56:44.387Z

Im Nachfassen

Eutin 08: Ärger über möglichen Elfmeter

Brunner: „Eigentlich hätten wir in der Szene mal belohnt werden müssen.“

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Über den letzten Aufreger der Partie wurde noch lange diskutiert. Nur zu gerne hätten die Eutiner in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter bekommen. Philip Nielsen hatte den Ball mit letzten Einsatz in die Mitte gebracht, als er vom Hamburger Florian Carstens noch am Fuß getroffen wurde. „Das haben alle gehört, bis nach Altona“, ärgerte sich Eutins Trainer „Mecki“ Brunner nach dem Spiel. „Eigentlich hätten wir in der Szene mal belohnt werden müssen.“

Selbst Joachim Philipkowski, der Trainer der St. Paulianer, gestand: „In der Szene war der Fußballgott auf unserer Seite.“ Es wäre ein ungewöhnlicher, aber durchaus vertretbarer Elfmeterpfiff gewesen – schließlich war der Ball in der betreffenden Szene von Nielsen bereits an den Mann gebracht worden.

Es hätte vielleicht ein sichtbarer Beleg dafür sein können, dass die Leistungskurve beim Aufsteiger nach oben zeigt. Insbesondere mit der Defensivleistung war Brunner zufrieden. „Taktisch haben wir in der ersten Hälfte das gespielt, was wir wollten“, sagte er. „Wir wollten den schnellen St. Paulianern keinen Raum bieten. Das haben wir geschafft. Sie sind nicht oft vor unser Tor gekommen.“



Auch Philipkowski, der mit Brunner einst in der Saison 1980/81 beim FC St. Pauli zusammen gespielt hatte, zollte den Eutinern ein Lob. „Der Gegner hat es uns schwer gemacht. Wir sind nie hinter die Abwehr gekommen und konnten uns so keine Chancen erarbeiten.“Brunner wusste allerdings, dass er mit der defensiveren Ausrichtung einen Preis zu zahlen hatte. „Das ging auf Kosten der Offensive“, erklärte er. „So haben wir uns leider keine Chancen erspielen können.“

Nach der Halbzeit sei das etwas besser geworden. „Wir sind vernünftig aus der Pause gekommen, haben ja auch das erste Tor gemacht, was leider wegen Abseits nicht gezählt hat. Dann hat St. Pauli Druck gemacht. Es passt aber, dass das Gegentor auch noch abgefälscht war.“

Philipkowski empfand den Sieg letztlich als verdient. „Wichtig war, dass momentan auch die Defensive unsere Stärke ist“, sagte er. „Wir haben in der zweiten Halbzeit den Willen zum Sieg gezeigt und viel investiert. Deswegen war das am Ende auch verdient.“

Die Eutiner müssen nun mit der sechsten Niederlage hintereinander umgehen. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte Brunner. „Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Die Lage schätzte er realistisch ein. „Wir müssen jetzt aufpassen, dass der Abstand nicht zu groß wird“, sagte er. „Aber mit der Leistung können wir zufrieden sein, und ich bin sicher, dass man mit so einer Leistung nicht absteigt.“

Zudem kann er auf die Rückkehr von Leistungsträgern hoffen. Sönke Meyer saß nach seinem Comeback im Pokal „Meister der Meister“ (siehe Seite 36) erstmals wieder auf der Bank. Auch mit Torjäger Florian Stahl, der sich laut Brunner am Morgen mit Rückenproblemen abgemeldet hatte, nachdem er sich am Sonnabend „verhoben“ hatte, ist wohl demnächst wieder zu rechnen.
Aufrufe: 018.9.2017, 14:15 Uhr
SHZ / habo/cjeAutor