2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Lücke gefunden: Weiches Kapitän Marc Böhnke (Mitte) flankt, die Hannoveraner Lukas Wilton (links) und Markus Ballmert können nicht mehr eingreifen. Foto: Dewanger
Lücke gefunden: Weiches Kapitän Marc Böhnke (Mitte) flankt, die Hannoveraner Lukas Wilton (links) und Markus Ballmert können nicht mehr eingreifen. Foto: Dewanger

ETSV Weiche Flensburg: Volle Konzentration auf den Pokal

Nach dem 0:0 der Regionalligisten gegen Hannover 96 / Shirdel erneut für National-Elf nominiert

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Warum lange drum herum reden? ,,Da war nicht mehr drin. Ein gerechtes Unentschieden", hakte Weiches Abwehrspieler Christian Jürgensen die 90 Minuten schnell ab. Sein Trainer Daniel Jurgeleit pflichtete ihm bei: ,,Mit dem Punkt und der Null müssen wir zufrieden sein. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, hatten aber keine klaren Möglichkeiten."

Während sich die Gastgeber über die Nullnummer ärgerten, waren die engagiert kämpfenden Gäste hochzufrieden. ,,Meine jungen Bengels haben sich 90 Minuten reingehauen und dagegen gehalten. Nach den Tormöglichkeiten hätten wir hier sogar gewinnen können", befand Hannovers Coach Michael Krüger. ,,Wir waren immer präsent. In der ersten Hälfte hatten wir die besseren Chancen, dann haben wir gut verteidigt", freute sich 96-Kapitän Roman Prokoph und lobte ebenfalls seine überwiegend jungen Mitspieler.

,,Hannover war in der ersten Hälfte einfach griffiger. Natürlich sind wir enttäuscht. Nach der Pause haben wir alles versucht und das gezeigt, was in der ersten Halbzeit nicht da war", sagte Marc Böhnke. Viel zu wenig über außen habe sein Team gespielt, kaum brauchbare Flanken geschlagen, analaysierte Daniel Jurgeleit. Und im Zentrum sei es gegen ein Team wie Hannover schwer.

Die Gäste, obwohl in gefährlicher Nähe der Abstiegszone, unterstrichen einmal mehr ihre Auswärtsstärke. ,,Acht von elf Partien auf gegnerischem Platz nicht verloren, ein Torverhältnis von 7:8, Unentschieden in Oldenburg und gegen Wolfsburg", zählte Jurgeleit auf. Der Bundesliga-Nachwuchs aus Niedersachsen schießt wenig Tore, lässt aber auch wenig zu. ,,Das sind talentierte Jungs, die laufen können", würdigte Jurgeleit den Gegner.

Besonders bei Kopfball-Duellen war Hannover stark, zog den meist mit langen Bällen operierenden Gastgebern damit den Zahn. ,,In den Luftkämpfen waren wir meist zweite Sieger", gestand Jurgeleit ein. Doch es gab kaum Alternativen - auf dem holprigem Platz wäre Kurzpassspiel auch gar nicht möglich gewesen. Gerade technisch beschlagene Spieler wie Josef Shirdel oder Florian Meyer hatten mehr als einmal mit dem Untergrund zu kämpfen. ,,Natürlich würde ich mir einen Rasen-Teppich wünschen", so Jurgeleit - und lächelte.

Angesichts von acht Punkten Rückstand auf den VfB Oldenburg ist die Chance auf Platz eins nur noch minimal. Im Fokus der ,,Eisenbahner" steht ganz klar das Pokal-Halbfinale am Ostersonnabend, 26. März, beim Schleswig-Holstein-Ligisten SV Eichede.

Ob dann Josef Shirdel mit von der Partie sein wird, ist fraglich. Der 22-Jährige, der seiner Gala-Form vom Saisonbeginn weiterhin hinterher läuft, ist erneut für die Nationalmannschaft Afghanistans nominiert worden. Die bestreitet am 24. März - zwei Tage vor dem Pokalspiel - ein WM-Qualifikationsspiel in Saitama gegen Japan und tritt am 29. März in Teheran ebenfalls in der WM-Qualifikation gegen Singapur an.

,,Das ist eine offizielle Anforderung, da können wir nichts machen", sagte Daniel Jurgeleit achselzuckend. Shirdel dagegen ist hin- und hergerissen. ,,Ich möchte natürlich auch gerne der Mannschaft helfen", so der Offensivspieler und kündigte ein Gespräch mit dem Trainer an.
Aufrufe: 014.3.2016, 19:45 Uhr
SHZ / uscAutor