2024-04-19T07:32:36.736Z

Team Rückblick
Gemischte Gefühle trotz guter Regionalliga-Saison: Weiches Trainer Daniel Jurgeleit und sein Assistent Marc Peetz. Foto: Epping
Gemischte Gefühle trotz guter Regionalliga-Saison: Weiches Trainer Daniel Jurgeleit und sein Assistent Marc Peetz. Foto: Epping

ETSV Weiche: Verbesserung auch im vierten Jahr

..."doch so langsam wird es Zeit, dass auch mal was Zählbares herausspringt."

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Es war eine wirklich gute Saison - doch so richtig zufrieden ging der ETSV Weiche nicht in die Sommerpause. ,,Wieder verbessert, wieder im Pokalendspiel, wieder Fair-Play-Sieger - doch so langsam wird es Zeit, dass auch mal was Zählbares herausspringt", sagte Trainer Daniel Jurgeleit nach dem letzten Spiel der Saison, der 1:2-Pokalniederlage in Lübeck, die das Gefühl einer guten Saison so gar nicht befeuern konnte. Dem Titel im Pokal, der besten Chance, Geld zu verdienen und zusätzlichen bundesweiten Ruhm einzuheimsen, laufen die Flensburger auch nach dem dritten Anlauf weiter hinterher.

Das Gefühl der abschließenden Niederlage passte zu einer Rückrunde, in der nicht mehr der Glanz des ersten Halbjahres erreicht wurde. Wohlgemerkt: Die Weicher verloren auch nach der Winterpause nur drei Spiele, blieben zwischenzeitlich in zwölf Spielen hintereinander unbesiegt und sicherten sich den dritten Tabellenplatz. Doch die Vielzahl an Unentschieden trübte das Bild.

,,Wir haben nach der Winterpause nicht mehr ganz so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben und wie wir das eigentlich auch können", bilanzierte Co-Trainer Marc Peetz nach dem letzten Saisonspiel bei Meister VfL Wolfsburg II.Im Jahr 2015 hingegen lief alles wie am Schnürchen. Eine einzige Niederlage, die auch beim 1:2 in Norderstedt als eher überflüssig gelten durfte, stand nach der Hinrunde zu Buche.

Der kleine ETSV Weiche war im Kampf mit dem VfB Oldenburg und dem VfL Wolfsburg II ein ernsthafter Kandidat, um die Aufstiegsspiele zur 3. Liga zu erreichen. Entsprechend gab die Liga-Geschäftsführung um Harald Uhr auch einen Lizenzantrag für die bundesweite Profiliga ab. Die Debatte rund um eine Renovierung des Flensburger Stadions (das heimische Manfred-Werner-Stadion ist nicht drittligareif) kam so richtig in Schwung. Der ETSV Weiche hatte eine Menge für den Flensburger Fußball erreicht. Die Fusionspläne mit Flensburg 08, die zur Saison 2017/18 umgesetzt werden sollen, vermitteln ebenfalls den Eindruck: Es bewegt sich etwas in Fußball-Flensburg.

Zu den positiven Aspekten gehört zumindest auf den zweiten Blick auch die Tatsache, dass es mit Torge Paetow erstmals ein Akteur des ETSV Weiche schaffte, ins Visier des Profifußballs zu gelangen. Der Verteidiger wechselt zum VfR Aalen und ist der Beweis dafür, dass die Jurgeleit-Elf mehr ist als eine Ansammlung ehemaliger Holstein-Drittliga-Spieler. Viele Leistungsträger - Hummel, Jürgensen, Meyer, Schulz, Sykora, Wulff - erfüllen dieses Profil, was den ETSV zu einer der ältesten Regionalliga-Mannschaften machte.

Mit den jüngsten Verpflichtungen wird da gegengesteuert, und die Entwicklung von Paetow darf dabei als Werbung für den Verein gelten. Neben dem jungen Verteidiger überzeugten aber auch einige andere Akteure. Torjäger Tim Wulff hatte in der Vorrunde einen Lauf, später bremste ihn eine Verletzung aus. Bei Florian Meyer war es umgekehrt. Seine Rückkehr nach der Winterpause brachte deutliche Belebung. Hinten lieferte Christian Jürgensen eine bärenstarke Saison ab, und auch Matthias Hummel fand nach seinem Kreuzbandriss wieder zu guter Form, ehe er nun seine Laufbahn beendet. Zudem war Nedim Hasanbegovic eine absolut verlässliche Größe auf der Sechserposition.

Mit Marc Böhnke, Patrick Thomsen oder Jonas Walter gehörten aber auch im sechsten Jahr unter Trainer Jurgeleit noch Spieler zum Stamm, die den gesamten Weg vom SH-Liga-Mittelmaß in die Regionalliga-Spitze mitgingen. Auch das ist nach der vierten Viertliga-Spielzeit (Platz 7, 6, 5 und 3) eine durchaus bemerkenswerte Erkenntnis.
Aufrufe: 016.6.2016, 10:00 Uhr
SHZ / christian JessenAutor