2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen

Ärger über den Schiedsrichter beim ETSV Weiche Flensburg

Jurgeleit: „Wir hätten den ein oder anderen Elfmeter kriegen können“ / Wulff und Straub und Drews verlängern

Verlinkte Inhalte

„Die Mannschaft, die zwei Tore erzielt hat, hat gewonnen. Und die Mannschaft, die mehr Möglichkeiten hatte, hat verloren.“ Der Analyse von Weiches Coach Daniel Jurgeleit war wenig hinzuzufügen. In der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft zu verhalten agiert, die zweiten 45 Minuten seien in Ordnung gewesen. „Ein, zwei Dinge“, so der Trainer hätten über den Ausgang des Derbys entschieden. Jurgeleit formulierte auf der Pressekonferenz recht zurückhaltend: „Wir hätten den ein oder anderen Elfmeter kriegen können.“

Der Zorn auf das Schiedsrichtergespann war groß. Besonders, dass der Schlag gegen Fabian Arndt, der zur Auswechslung des jungen Angreifers führte, ungeahndet blieb, erzürnte die Flensburger. Minutenlang wurde Arndt auf dem Platz behandelt, schließlich auf einer Trage aus dem Stadion getragen und ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde er untersucht und geröntgt. Aufatmen: Es wurde lediglich eine Verstauchung und Nackenprellung festgestellt, Arndt konnte die Heimreise im Mannschaftsbus mit etwas Verspätung antreten.

Am Sonntag erreichte den ETSV eine E-Mail einer Lübecker Anhängerin: „Das hätte Elfmeter geben müssen. Wir haben ein Knacken gehört und gedacht, dem Spieler wäre etwas passiert – er hat sich gar nicht bewegt.“ Auch im ersten Durchgang hätte es Strafstoß geben müssen. „Nach dem Foul an Jürgensen kam der Schiedsrichter in der Pause in die Kabine und hat sich entschuldigt, dass er nicht gepfiffen hätte“, sagte Liga-Geschäftsführer Harald Uhr kopfschüttelnd.

Obwohl es für den Vizemeister im vorletzten Saisonspiel um nichts mehr ging, wollte der ETSV das Spiel unbedingt gewinnen. Immerhin war es ein Derby, die Erinnerung an die 1:2-Niederlage im Pokalfinale 2016 war noch frisch, und es war der letzte Lohmühlen-Auftritt unter dem Namen ETSV Weiche Flensburg – in der neuen Saison reist man als SC Weiche Flensburg 08 auf die Lohmühle.

Trainer Jurgeleit hatte mit Arndt, Guder und Drews drei schnelle Spieler aufgeboten, die bei Lübecker Spieleröffnung den Ballführenden anlaufen und gleich unter Druck setzen sollten. Das klappte in der ersten Halbzeit nicht wie gewünscht, die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren oftmals zu groß.

„Wir können uns ärgern über die Niederlage – aber dann bereiten wir uns auf unser letztes Heimspiel vor, das wir gewinnen wollen“, so Daniel Jurgeleit.

Am Sonnabend gegen Drochtersen/Assel werden neben Teammanager Matthias Hummel (hört auf), Marc Böhnke (Karriere-Ende) und Rene Guder (zurück zu Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel) auch der Brasilianer Thiago Schmiedel de Freitas und der Grieche Angelos Argyris verabschiedet. Die Verträge der beiden, die kurz nach Saisonbeginn beim ETSV anheuerten, werden nicht verlängert.

Vor dem Spiel hatte der Vizemeister drei weitere Spieler längerfristig an sich gebunden: Tim Wulff und Torhüter Raphael Straub unterschrieben für drei weitere Jahre, Angreifer Jannik Drews für zwei Jahre. Externe Neuzugänge gibt es (noch) nicht, nachdem der Lübecker Dennis Wehrendt, an dem Weiche Interesse gezeigt hatte, am Donnerstag beim VfB für drei weitere Jahre zugesagt hatte.
Aufrufe: 017.5.2017, 19:00 Uhr
SHZ / uscAutor